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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einen Knopf, der in der Schreibtischplatte vor ihm eingelassen war, und stand auf. An der Stirnwand der unterirdischen Kommandozentrale glitt die Wandvertäfelung zur Seite. Ein großflächiger Projektionsschirm wurde sichtbar. Kemper ergriff den Telefonhörer, der in einer blaß-schimmernden Plastikmulde vor ihm lag. »Bild bitte!« sagte er ungeduldig.
    Das Bild, das im nächsten Augenblick auf der Leinwand erschien, war in großer Höhe über der Erde aufgenommen. Die Satellitenkamera lieferte ein gestochen scharfes Farbbild. Das ausgeklügelte Auflösungsvermögen der Hochleistungsoptik sorgte dafür, dass das näher kommende Luftbild der Chesapeake Bay so klar und wirklichkeitsgetreu aussah, als befänden sich die Zuschauer nicht viele Kilometer entfernt unter der Erde, sondern in der Gondel eines Freiballons, mitten über der Bucht. Admiral Kemper ging zum Projektionsschirm vor und deutete mit einem Bleistift auf eine bestimmte Stelle des Bildes.
    »Dies ist die Mündung des Patuxent.« Der Bleistift fuhr nach rechts. »Diese schmalen dunklen Striche sind die Reparaturdocks der Forbes-Werft. Wie Sie sehen, war die Warnung von Mr. Jarvis berechtigt. Von der ›Iowa‹ ist keine Spur mehr zu sehen!«
    Auf Kempers telefonische Weisung wurden die Objektive der Satellitenkamera jetzt auf den oberen Teil der Bucht gerichtet. Frachter und Fischkutter kamen in Sicht. Aber keines der Schiffe, deren Bild in die unterirdische Kommandozentrale übermittelt wurde, wies die charakteristischen Umrisse eines Kriegsschiffes auf. Dann wurde rechts auf dem Schirm die Ortschaft Cambridge sichtbar, und wenig später erschienen die Marineakademie von Annapolis, die Mautbrücke von Dandy Point und der Patapsco River im Bild. »Welche Städte liegen südlich?« fragte der Präsident.
    »Außer Norfolk gibt es keine größere Stadt im Umkreis von fünfhundert Kilometern von der Bucht.«
    »Und die ›Iowa‹? Warum zeigen Sie uns nicht die ›Iowa‹?«
    Kemper zuckte die Achseln. »Ich kann nicht zeigen, was nicht da ist.«
    »Das verstehe ich nicht, meine Herren«, sagte der Präsident. »Ein Schlachtschiff von dieser Größe kann sich doch nicht in Luft auflösen.«
    Bevor einer der Versammelten einen Kommentar abgeben konnte, betrat ein Adjutant den Konferenzraum und überreichte dem Präsidenten ein Schriftstück.
    »Ein Fernschreiben, das mir soeben vom Außenminister zugeleitet wird«, informierte der Präsident die Anwesenden. »Es kommt von dem südafrikanischen Premierminister Koertsmann. Er warnt uns vor einem unmittelbar bevorstehenden Terroranschlag der Afrikanischen Revolutionsarmee auf die Vereinigten Staaten. Und er sagt, dass das südafrikanische Kabinett bei der Vorbereitung des Anschlags irgendwie die Finger im Spiel hatte. Er entschuldigt sich dafür.«
    »Es leuchtet mir nicht ein, dass Koertsmann und sein Kabinett bei der Vorbereitung eines Terroranschlages mitmachen, der von den ärgsten Feinden der südafrikanischen Weißen geplant wird«, warf Verteidigungsminister March in die Debatte. »Es wäre im Gegenteil logisch, wenn die südafrikanische Regierung jede Beteiligung an dem Terroranschlag von sich weist.«
    »Vielleicht hat die weiße Minderheitenregierung von Südafrika tatsächlich einen Anschlag auf die Vereinigten Staaten geplant«, wandte Jarvis ein. »Und es könnte sein, dass sie inzwischen Angst vor der eigenen Courage bekommen haben. Koertsmann befürchtet möglicherweise, dass das ›Unternehmen Wilde Rose‹ an uns verraten worden ist. Jetzt will er sich im letzten Augenblick noch aus der Schlinge ziehen.«
    Der Präsident betrachtete das Fernschreiben in seinen Händen, als hätte ihm jemand eine lebendige Kröte hineingelegt.
    »Es sieht so aus«, sagte er ernst, »als ob jetzt die Hölle losbricht.«
    Der einzige Fehler, der Fawkes bei der Planung der Fahrtroute der »Iowa« unterlaufen war, war die Brücke gewesen. Die Aufbauten des Kriegsschiffes waren neunzig Zentimeter höher, als er ausgerechnet hatte. Zwischen dem Schlachtschiff und seinem Ziel lag der Brückenbogen, ein stählernes und unüberwindlich erscheinendes Hindernis. Zu spät vernahm Fawkes das splitternde Geräusch der Holzverkleidung, die er über dem Geschützturm hatte errichten lassen. Die »Iowa« war dabei, an dem massivem Hindernis zu zerschellen. War alles umsonst gewesen? Howard McDonald trat so stark auf die Bremse, dass die Ladung seines Lieferwagens – sie bestand aus Milchflaschen – mit schepperndem Geräusch

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