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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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werden. Das müssen wir verhindern. Wenn wir jetzt handeln, können wir unzählige Menschenleben retten. Wenn wir die Hände in den Schoß legen, machen wir uns schuldig!«
    »Hört sich alles sehr edel an«, sagte Sandecker. »Wenn Sie mir jetzt noch sagen, wie wir drei den Wettlauf mit der Armee um die Giftgranaten gewinnen können, dann hätte ich überhaupt keine Kopfschmerzen mehr.«
    »Wenn es uns gelänge, der Armee zuvorzukommen und einen Mann an Bord der ›Iowa‹ zu schmuggeln, dann könnte dieser Mann die Zünder der beiden Giftgranaten entschärfen und die beiden Projektile in Sicherheit bringen. Wir können dann in eigener Regie dafür sorgen, dass sie für alle Zeiten vernichtet werden…« Pitt schwieg, um seine Worte einwirken zu lassen.
    »Der geheimnisvolle Mann, den Sie an Bord der ›Iowa‹ schmuggeln wollen, heißt Dirk Pitt?« sagte Sandecker.
    »Sie haben es erraten«, antwortete Pitt und lächelte. »Ich bin für diese Aufgabe am besten qualifiziert«, fügte er ernst hinzu. »Warum kann
ich
das nicht machen?« warf Steiger ein.
    »Weil wir einen Hubschrauber brauchen, wenn unser Projekt im ersten Anlauf misslingt. Du bist der einzige von uns dreien, der einen Hubschrauber fliegen kann. Also gehe ich an Bord, und du bleibst zu Hause, in deinem Donnervogel!«
    »Schon überredet«, sagte Steiger trocken. »Wie geht’s weiter?«
    »Das wichtigste ist jetzt, dass wir die ›Iowa‹ erwischen, bevor die Jungens von der Armee sie finden«, sagte Sandecker. »Unsere Chancen stehen schlecht, denn die Armee kann bei ihrer Suche mit Satelliten arbeiten, wir aber nicht.«
    »Wie wäre es denn, wenn ich euch verrate, wo die ›Iowa‹ hinfährt? Würde das nicht etwas weiterhelfen?« sagte Pitt grinsend. »Woher willst du das denn wissen?« maulte Steiger skeptisch.
    »Der Tiefgang der umgebauten ›Iowa‹ verrät es uns«, antwortete Pitt. »Es gibt in der Reichweite dieses Schiffes nur einen einzigen Wasserweg, dessen Fahrrinne so flach ist, dass die Schiffe nicht mehr als sieben Meter Tiefgang haben dürfen.« Gespannt und atemlos sahen Sandecker und Steiger ihn an.
    »Das Ziel des Terroranschlags ist die Hauptstadt«, sagte Pitt mit abschließender Bestimmtheit. »Fawkes fährt den Potomac River rauf, um Washington zu bombardieren!« Fawkes Arme schmerzten, und der Schweiß der Anstrengung rann ihm über das Wetter gegerbte Gesicht. Er war am Rande der Er schöpfung. Seit nahezu zehn Stunden hielt er das mächtige Steuerrad der »Iowa« umklammert. In einer Reihe von waghalsigen und schwierigen Manövern hatte er das unförmige Schiff durch schmale Kanä le gesteuert, für die es nicht gebaut war. An seinen Händen hatten sich schmerzende Blasen gebildet, er achtete nicht darauf. Fawkes war fast am Ziel seiner verzweifelten Reise. Schon jetzt war die Innenstadt von Washington in Reichweite der Kanonen des Geschützturms.
    Er ergriff das Mikrofon und gab Weisung an den Maschinenraum, die Geschwindigkeit noch zu steigern. Alsbald spürte er, wie die Vibration des Stahlrumpfes stärker wurde. Wie ein altes Schlachtross, wenn es die Fanfare hört, schien sich die »Iowa« ins Zeug zu legen, um das Vertrauen, das von ihrem Herrn und Meister in sie gesetzt wurde, nicht zu enttäuschen. Unverdrossen durchpflügten ihre Schrauben den lehmigen Fluss, bis das Schiff an der Schmalstelle bei Cornwallis Neck an den Maryland Banks seine Fahrt wieder verlangsamen mußte.
    Die »Iowa« sah aus wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Fawkes erschien sie wie ein Feuer speiendes Ungeheuer, das aus den Tiefen der Hölle kam, um für ein unvorstellbares Verbrechen Rache zu nehmen. Ein riesiges Wesen aus Fleisch und Blut, das um sein unabänderliches Schicksal zu wissen schien.
    Fasziniert starrte Fawkes auf die Lichter von Washington, die aus einer Entfernung von dreißig Kilometern herüberblinkten. Das Schiff passierte den Marinestützpunkt Quantico, Hallowing Point und Gunston Cove. Nur noch eine Flußbiegung, dann musste man die Einmündung des Flusses in den Kanal sehen können, der am Golfplatz des East Potomac Park vorbeiführte. »Acht Meter Wassertiefe«, kam die Meldung des Mannes, der den Tiefenmes ser ablas, über den Lautsprecher. »Sieben Meter zwanzig… sieben Meter sechzig… sieben Meter vierzig…«
    Mit schäumender Bugwelle stampfte das Schiff an der nächsten Kanalboje vorbei. Die sechs Meter großen Schrauben begannen den Schlick auf dem Grunde des Flusses zu erfassen und in die Höhe zu wirbeln.

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