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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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über den Admiral. »Zu Befehl«, sagte er ernst.
    Unter Aufbietung aller Kräfte bewegte der Kranke die Lippen. »Der Fallschirm im Geschoß öffnet sich… in einer Höhe von fünfhundert Metern. Dadurch wird… der Fall… stark verlangsamt… Gleichzeitig… wird eine kleine Sprengladung… ausgelöst.«
    »Fallschirmöffnung in einer Höhe von fünfhundert Metern«, wiederholte Pitt.
    »Die Sprenglandung… öffnet… die Schutzhülle… um die Splitterbomben. Ausgestreut… werden die Splitterbomben erst später.«
    »Wann?«
    »Tiefer… zur Erde.« Bass’ Stimme wurde unverständlich, nur die Bewegung der Lippen deutete noch darauf hin, das er sprach. Pitt wartete geduldig.
    »Absprengung der Splitterbomben… mit einer zweiten Explosivladung… in dreihundert Meter Höhe.« Kalter Schweiß er schien auf der Stirn des Kranken, er schloss die Augen.
    »Der Zeitfaktor, Admiral Bass! Wie viel Sekunden liegen zwischen der Öffnung des Fallschirms und der Absprengung der Splitterbomben mit dem ST-Giftstoff?«
    »Ich weiß… es… nicht mehr.«
    »Bitte!« flehte Pitt. »Versuchen Sie, sich zu erinnern!«
    Es war offensichtlich, dass die Geisteskräfte des Admirals, je näher er dem Koma kam, nachließen. Sein Gesicht war vom Schmerz gezeichnet, seine Gehirnzellen versagten ihm den Dienst. Plötzlich richtete er sich auf und begann zu wispern. »Ich glaube… dreißig Sekunden… Fallgeschwindigkeit… sechs Meter pro Sekunde…«
    »Abstand zwischen Fallschirmöffnung und Absprengung des Giftstoffes dreißig Sekunden«, wiederholte Pitt zur Bestätigung.
    Die knöcherne Hand des Admirals hatte Pitts Handgelenk losgelassen und war auf die Bettdecke zurückgefallen. Die Augen des Kranken waren geschlossen. Er war bewusstlos geworden.
55
    Die einzigen Spuren, die die »Iowa« von der Kollision mit der »Molly Bender« davontrug, waren ein paar Kratzer am Bug. Fawkes, der das Ruder führte, hatte nicht die leiseste Erschütterung im Rumpf des Kriegsschiffes bemerkt. Er hätte die Tragödie, die für die Männer des kleinen Fischkutters das Ende und ein nasses Grab bedeutete, vermeiden können, wenn er auf die vorgeschriebene Seite ausgewichen wäre. In diesem Falle hätte die »Iowa« allerdings die ausgebaggerte Fahrrinne in der Mitte des Kanals verlassen müssen. Sie wäre auf Grund gelaufen und hoffnungslos im zähen Schlick stecken geblieben.
    Fawkes wusste, dass der Zwischenraum zwischen dem dahinpflügenden Kiel des mächtigen Schlachtschiffes und dem Kanalbett nur noch sehr knapp bemessen war. Zwar hatte die Entfernung von mehreren tausend Tonnen Ballast den Tiefgang des Schiffes von zwölf auf sieben Meter verringert. Aber das genügte gerade, um mit dem ungefügen Schiffsrumpf in der Mitte der ausgebaggerten Furche zu manövrieren. Schon jetzt wirbelten die Schrauben der »Iowa« Tonnen von Schlamm und Schmutz auf, die das Kielwasser des mit voller Fahrt dahinstampfenden Schiffes auf einer Strecke von mehreren Kilometern lehmigbraun färbten.
    Fawkes’ zahlreiche mit dem Kajütboot unternommenen Inspektionsfahrten machten sich jetzt bezahlt. Minutiös hatte er jedeBiegung des Kanals, jede Boje, jede Änderung in der Linienführung der Fahrrinne ausgekundschaftet. Jetzt wurde hinter dem Schleier des wind gepeitschten Graupelregens die Warnboje sichtbar, die die St. Clements-Insel markierte. Fünf Minuten später pflügte die »Iowa« an dem grün bewachsenen Eiland vorbei. Das vertraute Bimmeln der automatischen Warnglocke, das vom weißgetünchten Bojenhaus herüberwehte, klang in Fawkes’ Ohren wie das Läuten einer Totenglocke. Mit einer nachdenklichenGeste wischte er sich die von Öl und Schweiß glänzenden Händean den Ärmelaufschlägen sauber. Jetzt kam der schwierigste Teil der Strecke.
    Schon seit dem nächtlichen Auslaufen aus der Werft hatte Fawkes wieder und wieder darüber nachgedacht, wie er die Sandbänke von Kettle Bottom, einem zehn Kilometer langen Abschnitt mit zahlreichen Untiefen, am besten überwinden könnte. Wenn die »Iowa« den tief hängenden Kiel ihres viele Tausend Tonnen schweren Rumpfes in eines dieser Hindernisse rammte, war die Reise des Schiffes zu Ende – wenige Kilometer vor dem angesteuerten Ziel.
    Fawkes nahm eine Hand vom Ruder und griff nach dem Mikrofon. »Ich möchte ab sofort laufend Tiefenangaben«, ordnete er an.
    »Verstanden, Käptn«, tönte es aus dem Lautsprecher. Mehrere Decks tiefer begannen zwei Mitglieder von Fawkes schwarzer Mannschaft die

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