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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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mal hierher«, bat Pitt. »Sieh dir einmal die Befestigungsvorrichtung der Sauerstoff-Flasche an.«
    Laura Smith erhob sich auf ihre nackten Zehenspitzen und blickte ihrem Freund über die Schulter. »Die Befestigungsvorrichtung ist zerbrochen, geborsten, kaputt«, sagte sie dann ruhig. »Was hast du denn erwartet?«
    »Die Halterung einer Sauerstoff-Flasche, die aus einem verschrotteten Flugzeug entfernt wird,sieht anders aus«, erklärte Pitt geduldig. »Wenn ein Flugzeug auf einem Schrottplatz ausgeweidet wird, dann werden die mechanisch fest verbundenen Teile mit dem Schweißgerät oder mit hydraulischen Scheren voneinander getrennt. Beide Verfahren verursachen charakteristische Trennstellen an der Oberfläche des Materials, die hier nicht vorliegen, weder bei der Sauerstoff-Flasche noch bei dem Bugrad. Die Bruchstellen an diesen beiden Wrackteilen sind nicht durch irgendein Werkzeug entstanden, sondern durch große Gewalteinwirkung von außen, wie sie für einem Flugzeugabsturz typisch ist.«
    »Gut, die Wrackteile stammen also von einem abgestürzten Flugzeug. Na und?«
    »Das ist nicht alles. Sieh dir die beiden Bruchstellen einmal genau an. Der größte Teil der Oberfläche an den Trennstellen ist oxydiert und verwittert. Aber die restliche Fläche sieht noch verhältnismäßig neu aus. Das deutet darauf hin, dass der Absturz und die endgültig mechanische Trennung der Wrackteile vom Flugzeug zeitlich viele Jahre auseinander liegen.«
    »Verstanden. Aber was beweist das alles?«
    »Nichts Weltbewegendes. Es beweist nur, dass Charlie Smith diese beiden Wrackteile nicht von irgendeinem Schrotthändler oder aus irgendeinem Ersatzteillager für Flugzeugteile gekauft hat.«
    »Bravo, Holmes. Sind Sie nun zufrieden?«
    »Noch nicht ganz«, sagte Pitt lächelnd, während er den Sauerstofftank hochhob, nach draußen brachte und im Jeep verstaute. »Ich kann das Bugrad nicht alleine tragen. Es ist zu schwer. Hilfst du mir?«
    »Gerne. Aber warum? Wo willst du hin damit?«
    »Du sagtest doch gestern, dass wir nach Denver runterfahren, um einzukaufen.«
    »Ja und?«
    »Während du die Einkäufe machst, bringe ich die beiden Wrackteile zum Flugplatz in Denver und zeige sie einem Spezialisten, der mir sagt, von welchem Flugzeugtyp sie stammen.«
    »Aber Dirk!« sagte Laura kopfschüttelnd. »Warum machst du das alles? Du bist doch kein Geheimagent, der dafür bezahlt wird.«
    »Es macht mir Spaß, so etwas herauzufinden. Manche Leute lösen gerne Kreuzworträtsel. Du hast deine Wählerpost, um dich zu beschäftigen. Und ich habe nichts. Nur die Bäume im Wald.«
    »Du hast mich. Besonders nachts. Ist dir das nicht genug?« fragte sie und schmiegte sich an seine Schulter. »Ein Mann lebt nicht von Sex allein«, entgegnete er lächelnd.
    Mit einer Mischung von Erstaunen und Bewunderung sah Laura zu, wie Pitt zwei lange, schwere Bohlen in der Garage hervorkramte und sie auf die Ladefläche des Jeeps legte. »Packen wir’s an?« fragte er dann, mit aufmunterndem Blick. »Ich war noch nie ein sehr guter Ladegehilfe«, sagte Laura. »Besonders nicht, wenn mein Boss mich mitten in der Nacht aus dem Bett holt, wo ich nur ein Nachthemd und meine Unschuld trage, und sonst gar nichts.«
    »Jetzt weiß ich auch, was mich die ganze Zeit so stört. DeinNachthemd. Zieh es aus, damit es nicht mit Öl verschmiert wird. Und dann an die Arbeit. Aber ein bißchen flott!«
    Fröstelnd betrachtete Laura einen Augenblick lang die Gänsehaut, die sich auf ihren Oberarmen abzeichnete. Was für seltsame Träume manche Männer doch auf uns Frauen projizieren, ging es ihr durch den Kopf. Und ist es nicht faszinierend, dass wir die Träume dieser Männer nur allzu gern wie eine Leinwand aufnehmen und zurückstrahlen? In diese Gedanken versunken, zog sich die Kongreßabgeordnete Laura Smith ihr durchsichtiges Neglige aus, hängte es auf einen rostigen Nagel an der Wand der immer noch nachtdunklen Garage, ergriff splitternackt, wie sie war, eine der ölverschmierten Unterkanten der Bugradbefestigung und wuchtete das Wrackteil, mit der Hilfe eines zwar erwachsenen Dirk Pitt, der aber glücklich und versonnen dreinschaute wie ein Junge beim Murmelspielen, auf die provisorisch verlängerte Ladefläche ihres Jeeps.
    Während Pitt das herausragende Ende des Wrackteils mit Riemen auf der Ladefläche festband, stand Laura im sanften Licht des heraufdämmernden Morgens und sah an sich herunter, öl-und Schmutzspuren bildeten ein seltsames Muster auf ihren

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