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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Ende.«
    »Niemand weiß genau, welche Folgen eine Machtübernahme der Schwarzen in Südafrika haben würde«, wandte Fawkes ein. »Aber selbst, wenn man in die Zukunft schauen könnte und dort ein schlimmes Schicksal für die Weißen in Südafrika sähe, dann würde dies immer noch nicht ein Wahnsinnsunternehmen wie die Aktion ›Wilde Rose‹ rechtfertigen!«
    »Nach Ihrer ethischen oder moralischen Einschätzung des Plans war nicht gefragt worden, Kommandant Fawkes«, sagte De Vaal mit fester, verletzend kühl klingender Stimme. »Es ging uns ausschließlich um Ihr Urteil als nautischer Fachmann und Techniker. Sie sagen, der Plan ist undurchführbar. Das genügt mir.«
    Als Fawkes gegangen war, goss sich De Vaal ein neues Glas Whisky ein. »Der Kommandant hat kein Blatt vor den Mund genommen«, bemerkte er achselzuckend.«
    »Er hat gesagt, was seine Überzeugung ist«, antwortete Zeegler.
    Und er hat die Wahrheit gesagt. Das Unternehmen ›Wilde Rose‹ bedeutet Terrorismus in seiner schlimmsten Form, und diesmal aus unserer eigenen Werkstatt.«
    »Das mag sein«, murmelte De Vaal. »Aber haben wir wirklich eine andere Wahl? So wie es derzeit aussieht, gewinnen wir die einzelnen Schlachten und verlieren den Krieg!«
    »Ich bin kein Militärstratege, das wissen Sie«, antwortete Zeegler. »Aber ich bin sicher, dass ein Plan wie das Unternehmen ›Wilde Rose‹ keine Lösung für unsere Probleme ist. Herr Minister, ich bitte Sie, diesen Plan zu vergessen.«
    Nachdenklich sah De Vaal einige Minuten lang in sein Glas. »Sie haben recht, Oberst Zeegler«, sagte er schließlich. »Nehmen Sie alle Unterlagen, Papiere, Notizen und Daten, die zu dem Plan des Unternehmens ›Wilde Rose‹ gehören, versiegeln Sie sie in einem Umschlag, und begraben Sie diesen Umschlag im Geheimtresor des Verteidigungsministeriums, zusammen mit den anderen Notfallplänen!«
    »Sehr wohl, Herr Minister«, sagte Zeegler, sichtlich erleichtert.
    De Vaal sah in den stärker werdenden Regen hinaus. Er wirkte nachdenklich und abgespannt. »Eigentlich schade«, murmelte er. »Der Plan war gut. Statt dessen lassen wir uns freiwillig aufhängen. Wir liefern den Schwarzen sogar noch die Stricke dazu, wenn nötig auf Kredit.«
    Fawkes hatte über den Durst getrunken.
    Wenn eine Riesenfaust die lange Mahagonitheke der Bar im Pembroke Hotel unter ihm weggezogen hätte, wäre er halb bewußtlos auf sein ohnehin bandagiertes Gesicht gefallen. Wie durch einen Nebelvorhang hindurch bemerkte er, dass er jetzt der einzige Gast in der Bar war. Es war spät geworden. Er orderte noch einen Drink, wobei er mit nahezu sadistischer Freude feststellte, dass die offizielle Sperrstunde schon lange überschritten war. Kein Wunder, dass der kleinwüchsige Barkeeper unruhig auf seine Armbanduhr schielte und darüber nachdachte, wie er den betrunkenen Gast zum Verlassen der Bar bewegen könnte. »Fühlen Sie sich wohl, Sir?« fragte er vorsichtig.
    »Nein, verdammt noch mal!« schimpfte Fawkes. »Ich fühle mich alles andere als wohl. Ich fühle mich beschissen!«
    »Seien Sie mir nicht böse, Sir, aber wenn Ihnen das Zeug nicht gut tut, warum trinken Sie’s?«
    »Ist nicht der Whisky, der mich krank macht«, lallte Fawkes. Es ist dieses Unternehmen ›Wilde Rose‹. Zum Kotzen!«
    »Wie meinen Sie, Sir?«
    Fawkes sah sich flüchtig im Räume um. Außer ihm und dem Barkeeper war die Bar menschenleer. Er lehnte sich über die Theke. »Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen erzähle, dass ich vor drei Stunden höchstpersönlich mit dem Verteidigungsminister der Republik Südafrika konferiert habe. Und zwar nicht weit von hier, auf dem Bahnhof, im Sonderzug des Ministers, in seinem Salonwagen.«
    Der Barkeeper lächelte vorsichtig. Der Minister scheint ein Zauberer zu sein, Mr. Fawkes.«
    »Ein Zauberer?«
    »Ja, weil er an zwei Plätzen zur gleichen Zeit sein kann.«
    »Sprechen Sie im Klartext, Mann!«
    Der Barkeeper langte in das Regal hinter sich, nahm eine Zeitung und legte sie vor Fawkes auf die Theke. Gleichzeitig wies er mit dem Finger auf einen Artikel auf der ersten Seite und las seinem späten Gast laut die Schlagzeile dazu vor:
    »Verteidigungsminister Pieter De Vaal zur Operation ins Port Elizabeth Hospital eingeliefert.«
    »Das ist doch völlig unmöglich!«
    »Was da vor Ihnen liegt, ist die Abendzeitung vom heutigen Datum«, sagte der Barkeeper. »Sie müssen zugeben, dass der Minister sich nicht nur sehr schnell von Operationen erholt, sondern auch über

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