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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einen verdammt schnellen Zug verfügt. Port Elizabeth ist immerhin über 1000 km von hier entfernt.«
    Mit einer wütenden Bewegung ergriff Fawkes die Zeitung, schüttelte – so gut es ging – die Benommenheit des Alkohols ab, setzte seine Brille auf und las den Zeitungsartikel.
    Es war so, wie der Barkeeper gesagt hatte: Der Verteidigungs minister befand sich in Wirklichkeit in Port Elizabeth. Unbeholfen tastete Fawkes nach den Geldnoten in seiner Brieftasche, bezahlte und stolperte durch die Eingangshalle des Hotels nach draußen, auf die nächtliche Straße.
    Wenige Minuten später stand er auf dem menschenleeren, verlassenen Bahnhof, wo er – wie er sich zu erinnern glaubte – vor drei Stunden den Minister getroffen hatte. Jetzt stand kein Zug mehr da. Das fahle Mondlicht brach sich auf den leeren Schienen. War De Vaal überhaupt da gewesen?
15
    Sie kamen, als die Sonne aufging. Somala zählte mindestens dreißig Männer, die die gleiche gesprenkelte Uniform trugen wie er. Wie Schatten krochen sie aus der Deckung des Buschwerks. Mit wenigen Sprüngen waren sie dann im Sichtschutz des hohen Zukkerrohrs verschwunden.
    Somala richtete sein Fernglas auf die Akazie, wo er zuvor den anderen Rebellen entdeckt hatte. Jetzt war der Mann nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich hatte er sich zu den anderen gesellt, die sich in der Zuckerrohrpflanzung versteckt hielten, dachte Somala. Aber wer waren diese Rebellen? Obwohl ihre Gesichter deutlich zu sehen waren, hatte Somala niemanden wieder erkannt. Waren es vielleicht Guerilleros von einer aufständischen Splittergruppe? Kameraden, die auf anderem We ge das gemeinsame Ziel, nämlich die Beendigung der weißen Herrschaft in Südafrika, erreichen wollten? Und wenn das so war, warum trugen die anderen dann die charakteristische schwarze Baskenmütze, die doch den Kämp fern der ARA vorbehalten war?
    Einen Augenblick lang war Somala versucht, sein Versteck in dem ausgehöhlten Baumstamm zu verlassen und die Fremden geradeheraus nach ihrer Identität zu fragen. Dann aber verwarf er den Gedanken. Er war entschlossen, abzuwarten und zu beobachten, was geschah. So lautete der Befehl, den er zu Beginn seines Einsatzes erhalten hatte. Und diesen Befehl würde er befolgen.
    Frühmorgendliches Leben erfüllte die Fawkes-Farm. Die schwarzen Arbeiter waren bereits zu den Feldern unterwegs, um dort die ihnen aufgetragenen Arbeiten zu verrichten. Patrick, der Sohn de r Fawkes-Familie, passierte das Tor des elektrisch geladenen Maschendrahtzaunes und begab sich zu einem Traktor, den er reparieren wollte. Die Wachmänner am Tor vollzogen die Ablösung. Der Mann, dessen Nachtschicht zu Ende war, stand vor dem Wachhäuschen und palaverte mit dem Neuen, der tagsüber den Tordienst versehen würde. Somala traute seinen Augen nicht, als in diesem Moment der neu hinzugekommene Wachmann ohne ersichtlichen Grund umfiel und liegenblieb. Ein Schuß war nicht zu hören gewesen. Eine Sekunde später brach auch der andere Wachmann zusammen und stand nicht wieder auf. Im nächsten Augenblick begann eine größere Gruppe von Rebellen in gesprenkelten Tarnanzügen in einer losen Angriffslinie aus dem schützenden Zuckerrohrfeld auf das Tor des Maschendrahtzaunes zuzulaufen, das die beiden Wachmänner nicht mehr hatten schließen können. Die Angreifer waren mit automatischen Gewehren chinesischer Herkunft, Typ CK-88, ausgerüstet. Zwei von ihnen trugen – wie Somala bemerkte – langläufige Präzisionsgewehre mit aufgesetzten Zielfernrohren und Schalldämpfern.
    Dann waren Schüsse, die aus den CK-88-Gewehren abgegeben wurden, zu hören. Der junge Fawkes wurde von mindestens zehn Kugeln durchlöchert, bevor er auch nur eine Chance hatte, zu seinem eigenen Gewehr zu greifen. In einer Geste der Hilflosigkeit und des Schreckens fuhren seine Hände in die Luft, dann sank er leblos über der geöffneten Motorhaube des Traktors, an dem er gearbeitet hatte, zusammen.
    Vom Geräusch der Schüsse alarmiert, rannte seine Schwester Jenny, die sich in der ersten Etage des Herrenhauses befand, ans Fenster.
    »Um Himmels willen, Mutter!« schrie sie. »Der Hof ist voll von Rebellen. Sie haben Patrick erschossen!«
    Myrna Fawkes ergriff ihre Schrotflinte, rannte zur Ausgangstür des Hauses und sah hinaus. Mit einem Blick erkannte sie, dass die schwarzhäutigen Eindringlinge das Hindernis des elektrisch geladenen Maschendrahtzaunes überwunden hatten. Unbehindert strömten sie durch das offenstehende Tor auf das

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