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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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worden waren. Ein ganzer Schwärm von Geiern tauchte seine gebogenen Schnäbel in die blutigen Eingeweide der zahlreichen verwesenden Rinderkadaver.
    Dann bemerkte Fawkes einige Soldaten der Armee und Shawn Francis. Sie standen um drei leblose Gestalten herum, die auf den Boden gelegt und mit Decken bedeckt worden waren. Fawkes fuhr in den Hof und stoppte.
    Francis kam zu ihm herüber, während er langsam aus seinem Geländewagen ausstieg und das Grauen der Szene, die sich ihm bot, zu erfassen versuchte. Das Gesicht des Polizeichefs war gefasst und bleich.
    »Mein Gott, so sag doch etwas!« brach es aus Fawkes heraus. »Meine Familie! Was ist mit meiner Familie?«
    Vergeblich versuchte der Polizeichef, ein paar erklärende Worte herauszubringen. Schließlich gab er es auf und begnügte sich mit einer knappen Kopfbewegung in Richtung auf die zugedeckten Leichen, die unwert von ihnen auf dem Boden lagen. Fawkes stürzte nach vorne, wurde aber von dem Polizeichef ebenso liebevoll wie bestimmt am Arm festgehalten.
    »Laß das, Patrick! Ich habe deine Angehörigen bereits identifiziert.«
    »Verdammt noch mal, Shawn, das ist meine Familie, die da liegt.«
    »Bitte, Patrick, schau sie nicht an!«
    »Lass mich! Ich muss sie sehen.«
    »Nein!« beharrte Shawn Francis. Immer noch hielt er Fawkes, den er seit vielen Jahren kannte, am Arm, um ihn zu hindern, zu den Toten hinzugehen. Fawkes blieb stehen. »Myrna und Jenny sind in dem Feuer, das die Banditen nach dem Überfall gelegt haben, fast völlig verkohlt. Deine Lieben sind tot, Patrick. Behalte sie so in Erinnerung, wie sie im Leben waren, nicht so, wie sie jetzt im Tode aussehen.«
    Der Polizeichef spürte, wie die Spannung in Fawkes Körper nachließ. Er lockerte seinen Griff. »Wie ist es geschehen?« fragte Fawkes gefasst.
    »Genaues wissen wir nicht. Sie haben auch alle deine Arbeiter getötet. Es gibt keine Verwundeten, die uns Näheres sagen könnten.«
    »Irgend jemand muss den Überfall doch gesehen haben…«
    »Ja, das nehme ich auch an. Vermutlich gibt es den einen oder anderen überlebenden Zeugen, der vor lauter Panik in den Busch geflüchtet ist. Wenn das der Fall ist, wird er nach einiger Zeit zurückkommen.«
    Das Gespräch zwischen den beiden Männern wurde unterbrochen, weil ein Hubschrauber landete. Behutsam hoben die Soldaten die Leichen von Myrna, Jenny und Fawkes Sohn Patrick auf, legten sie auf den Boden des Frachtraumes und banden sie fest. Fawkes machte keinerlei Anstalten, zum Hubschrauber hinzugehen und die Leichen anzusehen. Er blieb, ohne eine Regung zu zeigen, stehen und sah dem Hubschrauber zu, wie er startete und über seinen Kopf hinweg in einem großen Bogen nach Umkono flog, wo die Toten in der Leichenhalle aufgebahrt werden sollten.
    »Wer hat das getan?« fragte Fawkes den Polizeichef, der neben ihm gewartet hatte. »Sag mir, wer meine Frau und meine Kinder und meine Arbeiter umgebracht hat! Sag mir, wer meine Farm niedergebrannt hat!«
    »Die einzigen Spuren, die wir haben, sind zwei Geschoßhülsen, die zur CK-88 passen. Außerdem wurde ein verkohlter Armstumpf mit einer Uhr chinesischer Herkunft gefunden. Die Fußspuren deuten auf Soldatenstiefel.
    Alles zusammengenommen, sieht es so aus, als ob dies ein Werk der ARA ist.«
    »Du hast gesagt, ein oder zwei Geschoßhülsen«, erkundigte sich Fawkes. »Bei dem Blutbad, das diese Verbrecher angerichtet haben, müssten doch Hunderte von Geschoßhülsen herumliegen.« Der Polizeichef machte eine hilflose Handbewegung. »Nein. Dasist typisch für die Überfälle der ARA. Nach einem solchen Massaker wie hier suchen sie immer genau das Gelände ab, damit möglichst wenig verwertbare Spuren zurückbleiben. Wenn keine Geschosshülsen da sind, kann man auch schwer nachweisen, wer geschossen hat. So kann die ARA bei jeder internationalen Untersuchungskommission auf ihre Unschuld pochen und die Verantwortung an dem Überfall auf irgendwelche anderen Befreiungsorganisationen abschieben, über die sie angeblich keine Kontrolle hat. Auch die beiden Geschoßhülsen und den verkohlten Arm, den ich erwähnte, haben wir erst mit Hilfe der Spürhunde gefunden. Ich stelle mir vor, dass alles ungefähr folgendermaßen vor sich gegangen ist. Sie haben vermutlich die Wachen beim Schichtwechsel erschossen – in dem Augenblick, wo das Tor offen und die elektrische Spannung im Maschendrahtzaun unterbrochen war. Deinen Sohn haben sie in der Nähe jenes ausgebrannten Traktors getötet. Myrna und Jenny lagen,

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