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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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studierte Admiral Bass vier Monate später den Flugplan, den die verschwundene Cargo 03 hätte einhalten müssen. Er wußte nicht, wie oft er in diesen Wochen die auf der Karte eingezeichnete Unglückslinie angestarrt hatte. Seine Augen waren gezeichnet von den Sorgen, die ihm das rätselhafte Verschwinden der Transportmaschine und ihrer Mannschaf t bereitet hatten. Falten der Gram und der Resignation hatten sich in die einst gesunden, kräftigen Gesichtszüge des Admirals eingegraben. Er ließ die Schultern hängen. Innerhalb von vier Monaten war Bass zu einem alten Mann geworden. Das Telefon klingelte. Er nahm ab. »Admiral Bass?« fragte eine vertraute männliche Stimme. »Ja, Herr Präsident?«
    »Minister Wilson hat mir berichtet, dass Sie die Suche nach der Cargo 03 abblasen wollen.«
    »Ja, das will ich«, sagte Bass mit müder, aber ruhiger und fester Stimme. »Es ist sinnlos, mit der Suche fortzufahren. Spezielle Suchflugzeuge der Marine und der Luftwaffe sowie Bodeneinheiten des Heeres haben jeden Quadratmeter Land und Wasser in einer Breite von 80 Kilometern zu beiden Seiten der Flugroute von
    Cargo 03 abgesucht. Ohne jedes Ergebnis. Es gibt keine Spur.«
    »Und?«
    »Die Überreste der Cargo 03 und ihrer Besatzung liegen nach meiner Meinung irgendwo auf dem Grunde des Pazifischen Ozeans. Das ist die einzige Schlußfolgerung, die man vernünftigerweise aus der ergebnislosen Suche ziehen kann.«
    »Glauben Sie wirklich, dass die Cargo 03 vor ihrem geheimnisvollen Verschwinden über die amerikanische Westküste hinausgekommen ist und das offene Meer erreicht hat?«
    »Ja. Das glaube ich.«
    »Ich hoffe sehr, dass Sie mit Ihrer Annahme recht haben, Admiral Bass. Helfe uns Gott, wenn die Cargo 03 irgendwo zu Lande niedergegangen ist.«
    »Wenn die Cargo 03 irgendwo über dem amerikanischen Kontinent abgestürzt oder notgelandet wäre, hätten wir sie mit hundertprozentiger Sicherheit gefunden.«
    »Ja« – der Präsident schien zu zögern – »das hätten wir wohl.« Der Gesprächspartner von Admiral Bass im Weißen Haus machte eine längere Pause. Dann sagte er: ,›Ich habe jetzt einen sehr konkreten Wunsch, Admiral. Schließen Sie die Suchakten von Cargo 03 und begraben Sie die ganze Angelegenheit. Begr aben Sie sie sehr, sehr tief. Haben Sie mich gut verstanden?«
    »Das habe ich, Herr Präsident. Es geschieht so, wie Sie es wünschen.«
    Es klickte im Hörer, das Gespräch war zu Ende. Bass legte den Hörer auf die Gabel zurück. Dann sank er erschöpft in seinen Stuhl. Dies war das ruhmlose und resignierende Ende der militärischen Laufbahn von Admiral Bass, und er wußte es.
    Einmal mehr starrte er auf die Landkarte mit dem Flugplan, die vor ihm auf dem Schreibtisch lag. »Wo?« sagte er laut zu sich selbst. »Wo seid ihr, Jungens? Wohin in Gottes Namen seid ihr verschwunden? Wohin?«
    Die Frage des Admirals blieb unbeantwortet. Es gab keine Spur von der Cargo 03. Es war so, als wären Major Vylander und seine Mannschaft von einem zum anderen Moment in ein namenloses und geheimnisvolles Nichts verschwunden.

Cargo 03
    Colorado, USA, September 1988

2
    Dirk Pitt kämpfte mit einem Zustand zwischen Schlaf und Wachheit. Er gähnte ausgiebig und genüßlich. Schließlich dämmerte ihm, wo er war. Es war schon dunkel gewesen, als er an der Berghütte, in der er jetzt aufwachte, angekommen war. Das Holzfeuer in dem mächtigen Naturstein-Kamin hatte gebrannt und das Innere der geräumigen Hütte in ein gemütliches, aber undeutliches Licht getaucht, das von den beiden Petroleumlampen nur wenig aufgehellt wurde.
    Pitts Blick fiel auf eine antike Wanduhr, die in Augenhöhe an der rohen Holzwand hing. Gestern abend hatte er diese Uhr, diestehengeblieben war, aufgezogen und gestellt. Über der Uhr hing der ausgestopfte und präparierte Kopf eines riesigen Elches. Das Tier schien ihn aus glasigen Augen anzusehen. Weiter links befand sich ein großes Aussichtsfenster. Der Blick ging auf das atemberaubende Panorama der gezackten Bergzüge der Colorado Rokkies.
    Während er sich den letzten Rest Schlaf aus den Augen rieb, sah sich Dirk Pitt mit der ersten schweren Entscheidung des neuen Tages konfrontiert. Es war dies die Frage, ob er lieber die Bergwelt draußen oder die ungleich sanfteren Hügel der hübschen Laura Smith, ihres Zeichens Kongreßabgeordnete des amerikanischen Bundesstaates Colorado, ansehen wollte. Er entschied sich für das Naheliegende, nämlich für die reizvollen Formen von Laura, die in

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