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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Pitt den Zeitplan und die Stufen der geplanten Bergungsoperation. Pitt gab sich den Anschein, als ob er aufmerksam zuhörte. In Wirklichkeit war er mit seinen Gedanken 3000 km weit weg – in Colorado, wo das Wrack der Cargo 03 auf dem Grunde des Table Lake lag. Es klopfte. Ein Arbeiter trat ein.
    »Ein Anruf für Sie, Sir. Sie brauchen nur abzunehmen, das Gespräch wird durchgestellt.«
    Pitt nickte, langte hinter sich und hob das Telefon, das auf einer Kommode stand, zu sich herüber. »Hier spricht Pitt.«
    »Sie sind schwerer aufzuspüren als Howard Hughes«, sagte die Stimme am anderen Ende, die von auf-und abschwellenden Störgeräuschen in der Leitung verfremdet wurde. »Wer spricht dort?«
    »Ich bin enttäuscht«, sagte die Stimme sarkastisch. »Ich arbeite für Sie bis drei Uhr morgens wie ein Sklave, um Ihnen einen Gefallen zu tun, und Sie erinnern sich nicht einmal an meine Stimme.«
    »Tut mir leid, Paul«, sagte Pitt und lachte. »Aber Ihre Stimme war bei diesen Störgeräuschen schwer zu erkennen.«
    Paul Buckner, Pitts Freund im Federal Bureau of Investigation, sprach lauter. »Geht’s jetzt besser?«
    »Ja, bestens. Haben Sie was herausgefunden?«
    »Sogar mehr, als Sie gefragt haben.«
    »Da bin ich aber neugierig.«
    »Der Mann, der den Flugbefehl für die Cargo 03 gab, war kein General, wie Sie bisher annahmen.«
    »Aber ›General‹ war doch der einzige militärische Rang, zu dem sich die Buchstabenreste auf dem Flugplan ergänzen ließen.«
    »Das dachten wir. Aber das stimmt eben nicht. Klar ist, dass es sich um ein Wort mit sieben Buchstaben handelte.
    Nur der fünfte Buchstabe war noch lesbar, ein R. Sie hatten natürlich angenommen, dass die Cargo 03, weil sie der Luftwaffe gehörte, ihren Flugplan von einem General bekommen hätte.«
    »War das denn nicht so?«
    »Nein. Es gab auch zum fraglichen Zeitpunkt keinen General der Luftwaffe, dessen Name sich aus den verbleibenden Buchstabenresten im Logbuch der Cargo 03 hätte ergänzen lassen. Dann fiel mir aber ein, dass auch das Wort ›Admiral‹ sieben Buchstaben hat. Und auch hier ist der fünfte Buchstabe ein R.« Pitt verspürte ein Gefühl, als habe ihm ein Schwergewichtsboxer die geballte Rechte in die Magengrube geschlagen. Admiral – das war es! Ein Admiral musste den Flugbefehl gegeben haben. Weder er noch Steiger waren darauf gekommen. Sie hatten nicht an die Möglichkeit gedacht, dass ein Flugzeug der Armee militärisches Material der Marine befördern würde.
    Dann durchzuckte Pitt eine Frage. »Wie ist der Name des Admirals? Haben Sie darüber etwas herausfinden können?« fragte er.
    »Das war nicht so schwer, wie Sie vielleicht denken. Von dem Vornamen wussten wir aufgrund der Schriftreste im alten Flugplan, dass er aus sechs Buchstaben bestand. Davon waren drei Buchstaben bekannt: l, t und r. Aufgrund der Stellung der Buchstaben im Wort ergab sich zwingend, dass der Vorname ›Walter‹ gelautet haben muss. Als piece de resistance erwies sich der Nachname. Wir wussten, dass der Familienname aus vier Buchstaben bestehen musste.
    Der erste und der letzte Buchstabe waren bekannt: B und s. Wir ließen also die Datenbänder aus dem alten Militärarchiv rotieren um herauszufinden, ob es zur fraglichen Zeit einen Admiral mit vier Buchstaben gab, der mit B anfing und mit s aufhörte. Es gab einen. Er hieß Bass. Admiral Walter Horatio Bass.«
    Pitt bohrte weiter. »Jemand, der im Jahre 1954 im Rang eines Admirals war, müsste heute über achtzig Jahre sein. Oder tot…«
    »Ich habe mir die Personalakte von Bass kommen lassen und genau angesehen«, fuhr Buckner fort. »Bass war ein Senkrechtstarter. Schon mit achtunddreißig Jahren wurde er Admiral, seine weitere Karriere schien vorprogrammiert. Aber dann muss er sich irgendwie mit einem Vorgesetzten angelegt haben und in Ungnade gefallen sein. Genaues war da nicht zu erfahren. Jedenfalls stellte ihn die Navy plötzlich auf einen unbedeutenden Außenposten im Indischen Ozean ab. Für einen ehrgeizigen Flottenadmiral ist das ungefähr so, als ob Sie einen begeisterten Anhänger des Schwimmsports in der Wüste Gobi aussetzen. Im Oktober 1959 ging Bass in Pension. Er wird nächsten Dezember siebenundsechzig Jahre alt.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Bass noch am Leben ist?« fragte Pitt hoffnungsvoll.
    »Zumindest erhält er noch regelmäßig seine Bezüge, wie aus den Gehaltslisten des Verteidigungsministeriums hervorgeht. Ich glaube nicht, dass das Pentagon an eine Leiche

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