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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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dir keine Sorgen, Liebling«, sagte er beschwichtigend. »Wenn du es richtig anfängst, kriege ich meine Gesetzesvorlage durch, ohne dass Laura irgendwelcher Schaden entsteht.«
    Felicia seufzte, führte seine Hand an ihre Lippen und küsste sie. Sie glaubte ihm kein Wort.
30
    Im Unterschied zu ihrem berühmten Schwesterschiff, der »Monitor«, war die »Chenago« ein sehr unbekanntes Schiff. Nur eine Handvoll von Militärhistorikern kannte ihren Namen. 1862 in New York gebaut, wurde sie alsbald auf die Reise nach Savannah geschickt, wo sie an der Blockade des Hafens im Rahmen des Bürgerkrieges teilnehmen sollte. Aber die »Chenago« kam nie dazu, einen Schuss aus ihren Kanonen abzugeben. Wenige Seemeilen von ihrem geplanten Einsatzort entfernt, kenterte sie bei schwerer See und nahm ihre gesamte Mannschaft von zweiundvierzig Seeleuten mit ins nasse Grab.
    Pitt saß im Kapitänszimmer des Bergungsschiffes »Visalia« und studierte die Unterwasserfotos, die seine Taucher von der »Chenago« aufgenommen hatten. Jack Folsom, der Leitende Ingenieur des Schiffes, stand neben ihm, schob seinen Kaugummi von einer Backe in die andere und wartete auf die Fragen, die ihm Pitt stellen würde. Alsbald ließ Pitt seiner Neugier, die sich – wie der Leitende Ingenieur wusste – üblicherweise auf technische Details des zu bergenden Schiffes bezog, freien Lauf. »Ist der Rumpf des Schiffes noch intakt?«
    »Soweit die Taucher feststellen konnten, ja. Eine endgültige Feststellung lässt sich nur treffen, wenn man das Schiff ausbuddelt. Es ist zwei Meter tief in den Schlamm eingesackt, und das Innere ist mit einer Schicht von einem Meter Sand gefüllt. Dass sie uns beim Anheben durchbricht, halte ich für unwahrscheinlich. Ich wette, wir kriegen sie in einem Stück rauf.«
    »Welche Methode schlagen Sie vor?«
    »Aufblasbare Lufttanks«, antwortete Folsom. »Wir versenken die Tanks in leerem Zustand und befestigen sie zu beiden Seiten des Schiffsrumpfes. Erst dann werden sie aufgeblasen. Das gleiche Prinzip, das wir bei der Hebung des Unterseebootes »F-four« angewendet haben, das wir bei Hawaii hoben. Wir werden Saugpumpen verwenden müssen, um den Sand wegzukriegen. Je leichter das Schiff ist, desto weniger Gefahr besteht, dass es uns bei der Bergung auseinander bricht. Die Eisenteile scheinen ja noch einigermaßen fest zu sein, aber die Holzstützen sind natürlich alle verfault, so dass das Schiff viel Festigkeit eingebüßt hat.«
    »Wir könnten die Kanonen abmontieren, um das Gewicht beim Heben zu verringern«, schlug Folsom vor.
    Pitt betrachtete die Planzeichnung der »Chenago«. Das Schwesterschiff, die »Monitor«, hatte nur einen Geschützturm besessen, aber auf der »Chenago« waren derer zwei angebracht worden, einer an jedem Ende des Schiffes. Die Geschütztürme waren mitDreißig-Zentimeter-Zwillingsgeschützen der Marke Dahlgren ausgerüstet, von denen jedes mehrere Tonnen wog.
    »Wie bewähren sich die aufblasbaren Lufttanks eigentlich bei der Hebung von versunkenen Flugzeugwracks?« fragte Pitt unvermittelt.
    Folsom schob seinen Kaugummi in die andere Mundhälfte und sah zu Pitt hinüber. »Kommt drauf an, wie schwer das Flugzeug ist.«
    »Neunzig Tonnen, inklusive Ladung.«
    »Wie tief?«
    »Fünfzig Meter.«
    Pitt konnte förmlich sehen, wie die Angaben, die er gemacht hatte, in Folsoms Gehirn in den Computer gefüttert und verarbeitet wurden.
    Schließlich hörte der Ingenieur zu kauen auf und sagte: »So was hebt man mit Kränen.«
    »Mit Kränen? Wie denn?«
    »Zwei Schwimmkräne, einer auf jeder Seite des Flugzeuges«, erklärte Folsom. »Von der Hebekraft her müssten die es schaffen. Kräne sind auch besser, weil da die Festigkeit des Flugzeugwracks nicht so sehr beansprucht wird. So ein Ding ist ziemlich zerbrechlich. Wenn man aufblasbare Lufttanks dranbindet, könnte einer während des Hebevorgangs verrutschen. Dann bricht das ganze Wrack auseinander.« Fragend schaute er Pitt an. »Warum fragen Sie?«
    »Nur so«, sagte Pitt lächelnd. »Man weiß nie, ob man nicht einmal in die Verlegenheit kommt, ein Flugzeugwrack heben zu müssen.«
    Folsom zuckte die Schultern »Ihre Sorgen möcht’ ich haben. Was die ›Chenago‹ angeht…«
    Er ging zu einer Wandtafel und begann die dunkle Fläche mit technischen Skizzen zu bedecken. Er notierte Stichworte zum geplanten Tauchprogramm, zur Größe der aufblasbaren Lufttanks und zur Zahl der Boote, die zur Bergung gebraucht würden. Gleichzeitig schilderte er

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