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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Admiral wandte sich wieder seiner Arbeit zu, und Pitt trat ein paar Schritte zurück, weil eine Ladung schlammiger Blätter und Wurzeln zu seinen Füßen landete. Es war eine unangenehme Situation. Admiral Bass stand vorn übergebeugt im Teich und wandte Pitt den Rücken zu. Der zögerte. Dann entschloss er sich, alles auf eine Karte zu setzen und mit der Tür ins Haus zu fallen. »Admiral Bass, ich habe einige wichtige Fragen an Sie. Sie betreffen ein Flugzeug, dass bei seinem Absturz die Codebezeichnung ›Cargo 03‹ trug.«
    Bass hatte seine Arbeit, während Pitt sprach, keinen Moment lang unterbrochen. Trotzdem fiel es Pitt auf, dass die Knöchel der Hände, mit denen der Admiral die Heugabel umklammert hielt, plötzlich weiß geworden waren.
    »Cargo 03?« sagte Bass und zuckte die Achseln. »Kann mich nicht erinnern, diese Codebezeichnung je gehört zu haben. Warum fragen Sie?«
    »›Cargo 03‹ war die Codebezeichnung für ein Militärflugzeug, das 1954 bei einem Transportflug abstürzte.«
    »Das ist lange her.« Bass starrte nachdenklich in das trübe Wasser des Teiches. »Nein«, sagte er dann mit Bestimmtheit. »Über einen solchen Flug weiß ich nichts. Es wäre auch ein Zufall, wenn ich damals von einem Transportflugzeug Kenntnis erhalten hätte. Ich hatte in meiner Militärlaufbahn meist mit der Ausbildung der Truppen zu tun. Von Transporten erfährt man da wenig.«
    »Hatten Sie je Kontakt zu einem Major der Luftwaffe namens Vylander?«
    »Vylander?« Bass schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich mich erinnern könnte.« Er schaute etwas irritiert zu Pitt hinüber. »Wie war Ihr Name noch? Sind Sie überhaupt befugt, mir solche Fragen zu stellen?« Pitt wiederholte seinen Namen. »Ich arbeite für die Nationale Unterwasser- und Marine-Arbeitsgemeinschaft. Ich bin im Besitz alter Dokumente, aus denen hervorgeht, dass Sie damals die Flugorder für die Cargo 03 ausgestellt haben.«
    »Da muss ein Irrtum vorliegen.«
    »Mag sein«, sagte Pitt. »Der Irrtum wird sich aufklären, sobald das Flugzeugwrack gehoben und untersucht worden ist.«
    »Sagten Sie nicht, das Flugzeug sei damals auf ungeklärte Weise verschwunden?«
    »Ja, das sagte ich. Aber ich habe das Wrack entdeckt«, gab Pitt zur Auskunft.
    Er beobachtete Bass und war gespannt, ob sein letzter Hinweis irgendwelche Reaktionen bei seinem Gesprächspartner hervorrufen würde. Bass schien nicht beeindruckt. Pitt entschied sich, ihn im eigenen Saft schmoren zu lassen.
    »Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie bei der Arbeit gestört habe, Admiral Bass. Vielleicht ist das wirklich alles nur ein Irrtum.«
    Er drehte sich um und machte sich auf den Rückweg zum Gasthaus. Als er zwanzig oder dreißig Schritte gegangen war, hörte er, wie Bass hinter ihm herrief. »Mr. Pitt!« Pitt wandte sich um. »Ja, bitte?«
    »Wie lange bleiben Sie bei uns?«
    »Bis morgen früh.«
    Der Admiral nickte. Als Pitt auf der Terrasse des Gasthauses ankam, sah er zum Teich zurück, dessen spiegelnde Wasserfläche zwischen den Büschen hindurchschimmerte. Admiral Bass war immer noch dabei, mit kräftigen Bewegungen die aus dem Teich gehobenen Blätter und Schlingpflanzen aufzuhäufen. Es war ein Bild ruhiger Harmonie und arbeitsamer Rechtschaffenheit. So als ob es in der kurzen Unterhaltung nur um Blumenzwiebeln und die Wetterlage gegangen wäre, dachte Pitt.
32
    Pitt war beeindruckt. Der Speisesaal des Landgasthauses, in dem er und die anderen Gäste das Abendessen einnahmen, verriet erlesenen Geschmack. Es war im Stil einer französischen Taverne des achtzehnten Jahrhunderts eingerichtet. Echte alte Gewehre, wertvolle Zinngefäße und antike landwirtschaftliche Gerätschaften hingen an den Holzgetäfelten Wänden und an den rauchgeschwärzten Deckenbalken. Auch das Essen erwies sich als vorzüglich. Pitt aß zwei Portionen von dem rosa-saftigen Rindfleisch, das aufgetragen wurde. Dazu ließ er sich gedämpfte Karotten und Süßkartoffeln reichen, die in einer besonderen Sauce zubereitet worden waren. Er bedauerte es, dass er danach schon satt war und auf den hausgemachten Apfelkuchen, der als Nachtisch angeboten wurde, verzichten musste.
    Heidi Milligan bediente die Gäste. Als das Essen vorüber war, brachte sie aromatisch dampfenden Kaffee an die Tische, wobei sie für jeden der Gäste ein paar nette Worte hatte. Es fiel Pitt auf, dass die meisten Besucher dieses Landgasthauses ältere und anscheinend Gutsituierte Leute waren. Für junge Paare war die friedvollgemütliche

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