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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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auf die Universität schicken zu können. Viele schafften es, ihre Kinder sind heute angesehene Rechtsanwälte und Ärzte. Genauso können sich auch die Schwarzen in unserem Lande hocharbeiten, und sie sind auf dem besten Wege dazu, wenn sie nicht von geisteskranken Wanderpredigern wie Ihnen daran gehindert werden.
    Sie dürfen jetzt gehen, Daggat, bevor die Männer in den weißen Kitteln kommen!«
    Daggat starrte sie an. Sein Gesicht war zu einer Hasserfüllten Maske geworden. Er zwang sich zu einem Grinsen, hielt die glimmende Zigarre mit ausgestrecktem Arm von sich und ließ sie mit verächtlicher Geste auf den Teppich fallen. Dann drehte er sich abrupt um und verließ mit raschen Schritten das Büro.
    »Du siehst aus wie ein kleiner Junge, dem man seinen Roller gestohlen hat«, sagte Felicia Collins. Sie saß im Fond von Daggats Dienstwagen, durch eine Scheibe von dem am Steuer wartenden Fahrer getrennt, und feilte an ihren langen Fingernägeln.
    Daggat setzte sich neben sie und bedeutete dem Fahrer durch ein Handzeichen, dass er losfahren solle. Der Wagen setzte sich in Bewegung. Daggat stützte den Kopf in die Arme und schwieg. Sein Gesicht schien müde und ausdruckslos.
    Felicia legte die Nagelfeile in ihre Handtasche zurück und betrachtete Daggat einige Minuten mit interessierter Neugierde. Schließlich brach sie das Schweigen. »Laura Smith hat dir eine Abfuhr erteilt, oder?«
    »Diese eingebildete weiße Hure!« brach es aus ihm hervor.
    »Die denkt, sie kann mich wie einen Negersklaven vor dem Bürgerkrieg behandeln.«
    »Was sagst du da?« fragte Felicia erstaunt. »Ich kenne Laura Smith persönlich. Sie hat keinerlei Rassenvorurteile, und Sie hat das oft bewiesen.« Daggat fuhr herum. »Woher kennst du sie?«
    »Wir haben uns auf der Universität kennen gelernt. Hin und wieder treffen wir uns. Wir sind Freundinnen.« Ein besorgter Ausdruck senkte sich wie ein Schatten auf Felicias Gesicht. »Warum fragst du? Du führst etwas Böses im Schilde, Frederick. Was hast du vor?«
    »Ich brauche die Unterstützung der Kongressabgeordneten Laura Smith, wenn ich meine Gesetzesinitiative für eine Waffenhilfe an die ARA durchkriegen will.«
    »Möchtest du, dass ich einmal mit ihr spreche?«
    »Sprechen genügt nicht.«
    »Soll ich sie etwa schlagen, damit sie endlich tut, was dem Freiheitskämpfer und Kongressabgeordneten Frederick Daggat in den Kram paßt?«
    »Es geht auch anders. Ich möchte, dass du Repressalien gegen sie sammelst, damit ich sie zwingen kann, meine Gesetzesvorlage zu unterstützen.«
    Felicia starrte ihn erstaunt an. »Laura erpressen? Das kann ich nicht tun. Sie ist meine Freundin.«
    »Was ist dir lieber: Eine weiße Schulfreundin oder die Freiheit von Millionen unserer schwarzen Brüder und Schwestern, die von der tyrannischen Regierung in Südafrika unterdrückt werden?«
    »Und wenn ich nichts Belastendes gegen sie herausfinden kann?« sagte Felicia. »Laura ist eine absolut korrekte Politikerin.«
    »Jeder hat etwas Dreck am Stecken, auch sie.«
    »Was meinst du damit?«
    »Laura Smith ist eine junge, attraktive und allein lebende Frau. Willst du behaupten, dass sie nie mit jemandem ins Bett geht? Daraus müsste sich doch etwas machen lassen!«
    »Ich verstehe dich nicht«, wandte Felicia ein. »Natürlich hat sie ihre Affären, wie andere junge Frauen auch. Aber solange sie nicht verheiratet ist, ist auch kein betrogener Ehemann da, und solange wir keinen betrogenen Ehemann haben, kann man auch keinen Skandal provozieren.«
    Daggat grinste. »Doch! Genau das werden wir tun: Einen Skandal provozieren.«
    »Das hat Laura nicht verdient.«
    »Wenn sie sich für unsere Sache stark macht, hat sie ja nichts zu befürchten.«
    Felicia biss sich auf die Lippen. »Ich weiß nicht. Ich kann meiner Freundin doch nicht in den Rücken fallen. Außerdem… Hiram würde so etwas nie billigen.«
    »Dass ich nicht lache!« entgegnete Daggat. »Du hast vielleicht mehr als tausendmal mit Hiram geschlafen – und trotzdem hast du noch keine Ahnung, wer er wirklich ist. Schau dir doch einmal seine Vergangenheit an! Er ist ein Gangster, gegen den die schlimmsten Killer der Mafia Waisenknaben sind. Hast du vergessen, dass er dich an mich verkauft hat wie ein Stück Vieh?«
    »Nein. Und das werde ich ihm auch nie vergessen.«
    Felicia hatte Tränen in den Augen. Sie wandte sich ab und starrte zum Fenster hinaus, hinter dem das Stadtbild Washingtons vorbei glitt. Daggat nahm ihre Hand und drückte sie. »Mach

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