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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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anderen Verbrechen, die er begangen hat, genügen mir. Er ist wirklich nicht der Mann, der den Kreuzzug für Recht und Freiheit der unterdrückten afrikanischen Massen anführen könnte.«
    »Man sollte einem Menschen von der Wandlungsfähigkeit Lusanas nicht immer seine Vergangenheit vorhalten«, beharrte Daggat.
    »Ich gebe zu, dass er einige Flecken auf der Weste hat. Aber wir müssen auch die politischen Realitäten sehen. Lusana ist heute unsere einzige Hoffnung, dass in Südafrika wieder geordnete politische Verhältnisse einkehren, wenn die Schwarzen die Regierungsgewalt übernehmen. Es liegt im amerikanischen Interesse, den Mann zum Freund zu haben, der künftig das Sagen über Südafrika und seine Bodenschätze hat.«
    »Ich bin da anderer Meinung. Der amerikanische Kongress tut am besten, wenn er weder für die eine noch für die andere Seite Partei ergreift.«’
    Daggat runzelte die Brauen. »Sie flüchten sich in eine Vogel-Strauß-Politik. Damit lässt sich der Führungsanspruch Amerikas in der Welt nicht sichern.«
    »Sehen Sie sich doch einmal an, wohin uns das amerikanische Experiment in Rhodesien gebracht hat«, entgegnete Laura.
    »Nur wenige Monate, nachdem die Regierungsgewalt auf unser Betreiben von den Weißen auf die Schwarzen überging, brach dort der Bürgerkrieg aus. Die extremistischen Splittergruppen der schwarzen Parteien bekriegten sich, und das Ergebnis war eine Militärdiktatur, die die freiheitliche Entwicklung dieses Landes um viele Jahre zurückwirft. Können Sie garantieren, dass sich in Südafrika nicht das Gleiche wiederholt, wenn es dort zum Umsturz kommt?«
    Daggat spürte, dass er Terrain zu verlieren begann. Es war ihm höchst unangenehm, von einer Frau rhetorisch in die Ecke manövriert zu werden.
    Erzürnt sprang er auf, stützte seine Hände auf Lauras Schreibtisch und beugte sich zu ihr vor, so dass sein Gesicht von dem ihren nur noch wenige Zentimeter entfernt war. »Ich warne Sie! Wenn Sie meine Gesetzesvorlage für die Militärhilfe an die Afrikanische Revolutionsarmee von Lusana nicht unterstützen, werden Sie es bereuen. Ich werde dafür sorgen, dass Ihre politische Karriere dann zu Ende ist. Sie werden so tief im Keller landen, dass Sie für den Rest Ihres Lebens nicht mehr rauskrabbeln können, das garantiere ich Ihnen!«
    Zu Daggats Erstaunen brach Laura, kaum dass er geendet hatte, in lautes Lachen aus.
    »Sie sind wirklich witzig! Glauben Sie wirklich, dass Sie mir drohen können?«
    »Und ob ich das kann! Wenn Sie sich der schwarzafrikanischen Revolution und meiner Gesetzesvorlage in den Weg stellen, werde ich dafür sorgen, dass Ihnen kein einziger Schwarzer in Ihrem Wahldistrikt mehr seine Stimme gibt.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Sie werden es glauben müssen! Sie werden hier, mitten in Amerika, Farbigenunruhen erleben, gegen die die Aufstände der fünfziger Jahre nur ein Kinderspiel waren. Die einzige Möglichkeit, das zu vermeiden, besteht in der Unterstützung von Hiram Lusana und seiner Afrikanischen Revolutionsarmee.«
    »Aus welcher Quelle stammen Ihre Informationen über die geplanten Farbigenunruhen?« verlangte Laura zu wissen.
    »Ich bin selbst Farbiger«, sagte Daggat ausweichend. »Da erfährt man so manches, was Weiße nicht erfahren.«
    »Sie sind Farbiger, und Sie sind schlechter informiert als der letzte Ghettostrolch«, sagte Laura scharf. »Ich bin mit hunderten von farbigen Wählern in meinem Distrikt in ständigem Kontakt.
    Diese Leute haben die gleichen Probleme wie andere Amerikaner auch. Sie stöhnen über hohe Steuern und über die steigenden Kosten für Nahrungsmittel und Energie, genauso wie alle anderen Bürger. Sie lügen sich selbst in die Tasche, Daggat, wenn Sie glauben, dass die amerikanischen Schwarzen sich darum kümmern, wie die Afrikaner sich zur Freiheit durchbomben. Die schwarzen Amerikaner sind an dem Schicksal der Schwarzafrikaner genauso uninteressiert wie die Afrikaner am Schicksal der schwarzen Amerikaner. Die Gleichgültigkeit ist gegenseitig.«
    »Das stimmt nicht. Sie irren sich!«
    »Nein,
Sie
irren sich«, fuhr Laura auf. »Sie sind jemand, der Probleme erfindet, wo keine sind. Die schwarze Rasse bekommt ihre Chancengleichheit durch bessere Erziehung, genauso wie jede andere Minderheit auch. Denken Sie an die Amerikaner japanischer Herkunft! Als wir sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus den Internierungslagern freiließen, schufteten sie auf den kalifornischen Feldern, um ihre Söhne und Töchter

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