Der Todesflug der Cargo 03
Lusana nicht auch an Bord dieses Himmelfahrtkommandos schicken können.«
»So ausgeschlossen ist das nicht«, antwortete Zeegler. De Vaal sah auf. »Meinen Sie das im Ernst?«
»Unsere Informanten haben berichtet, dass Lusana in die Vereinigten Staaten abgereist ist«, entgegnete Zeegler. »Es war sinnlos zu versuchen, ihn bei der Ausreise aus Afrika zu schnappen. Es gibt zu viele undichte Stellen, durch die er hinausschlüpfen kann. Anders ist es, wenn er wieder aus den Vereinigten Staaten abreist. Er kann dort drüben seine Ziele nicht verfolgen, ohne an irgendeiner Stelle offiziell in Erscheinung zu treten. Dann haben wir seine Spur. Wenn er die Vereinigten Staaten, verlässt, werde ich dafür sorgen, dass er uns in die Falle geht.«
»Eine Entführung!« Genießerisch ließ De Vaal das Wort auf der Zunge zergehen. »Genau das i-Tüpfelchen, das die Operation ›Wilde Rose‹ krönen wird.«
36
Der Übersee-Jet der »Mozambique Airlines« bog von dem Runway auf einen selten benutzten Seitenstreifen ab und stoppte. Die Tür schwang auf, und ein Mechaniker, der mit einem weißen Overall und einer roten Schirmmütze bekleidet war, kletterte heraus. Er befestigte eine Aluminiumleiter, die ihm aus dem Inneren nachgereicht wurde, am Rumpf. Dann half er einem Mann, das Flugzeug über die soeben befestigte Leiter zu verlassen. Er fing auch die schwere Reisetasche auf, die aus dem Innern des Flugzeugs nach unten gereicht wurde. Wenig später wurde die Aluminiumleiter wieder hochgezogen, die Tür schloss sich, und der Düsenclipper nahm seine Fahrt zum Abfertigungsgebäude des Dulles Airport wieder auf.
Die beiden Männer, die abseits der Landebahn zurückgeblieben waren, sprachen kein Wort. Mit wenigen geschickten Bewegungen streifte sich der Passagier, der auf so ungewöhnliche Weise und unter Vermeidung jeglicher Passkontrolle aus dem Flugzeug gestiegen war, den frischen Overall über, den ihm der Mechaniker reichte. Beide bestiegen die Sitzbank eines kleinen Traktors, der vier leere Gepäckanhänger hinter sich herzog, und steuerten dem Wartungsbereich des Flugplatzes zu. Nach mehreren großen Bögen, die sie um wartende Passagiermaschinen machen mussten, erreichten sie ein hell erleuchtetes Tor. Müde trat der Wärter, der es bewachte, aus seinem Wachhäuschen heraus. Als er den Fahrer des Traktors, einen Kollegen, erkannte, verbarg er ein Gähnen und winkte sie hindurch. Der echte Mechaniker winkte zurück und steuerte sein Gefährt samt dem ungewöhnlichen Passagier auf den Angestelltenparkplatz des Flughafens, wo sie neben einer großen dunkelblauen Limousine zum Stehen kamen. Alsbald wurde von dem Chauffeur der Limousine die Fondtür geöffnet. Der mit dem Mechaniker-Overall bekleidete Passagier sprach kein Wort. Er nahm auf dem Rücksitz des dunkelblauen Wagens Platz, worauf der Chauffeur die Tür schloss, die Reisetasche des Ankömmlings in den bereits geöffneten Kofferraum hob und den Wagen startete.
Erst als sie die Vororte von Georgetown passiert hatten, atmete Hiram Lusana auf und streifte sich den Overall, mit dem er das Tor des Flugplatzes passiert hatte, wieder ab. Wenn er in früheren Jahren in die Vereinigten Staaten zurückgereist war, hatte er die Pass- und Zollkontrolle wie jeder andere Reisende hinter sich gebracht. Das waren allerdings Jahre gewesen, in denen er noch nicht auf der Abschussliste des südafrikanischen Verteidigungsministeriums gestanden hatte. Er wusste durch Informanten im Ministerium, dass seine Furcht vor einem Attentat nur allzu begründet war.
Der Wagen kam zum Stehen, und Lusana erkannte die Fassade eines wohl vertrauten Hauses, dessen Fenster erleuchtet waren. Ohne ein Wort zu sagen, lud der Chauffeur die schwere Reisetasche aus und stellte sie vor die Türe des Hauses. Auch Lusana war ausgestiegen. Er hörte durch das offene Fenster die Musikfetzen eines Fernseh-oder Radioprogramms nach draußen dringen, und betätigte die Klingel.
Wenige Sekunden später wurde die Beleuchtung über dem Eingang von innen angezündet. Die Haustür öffnete sich einen Spalt breit und eine vertraute Stimme fragte: »Wer ist da?«
Lusana stellte sich so unter die Eingangsleuchte, dass sein Gesicht deutlich zu sehen war. »Ich bin’s, Felicia«, sagte er dann mit leiser Stimme. »Hiram?« Felicias Stimme hatte erstaunt geklungen. »Ja.«
Vorsichtig öffnete sie die Tür. Sie trug eine Chiffonbluse, durch deren Stoff die dunklen Halbkugeln ihrer hoch angesetzten Brüste deutlich
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