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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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versprüht worden. In der zweiten Versuchsstufe sollte ST von dem dreißig Kilometer vor der Insel ankernden Schlachtschiff ›Wisconsin‹ auf das Versuchsgelände geschossen werden. Dieser zweite Test fand nie statt.«
    »Weil Major Vylander abstürzte?« fragte Pitt.
    »Er hatte den Kampfstoff an Bord«, gab Bass zu. »Die Blechkanister im Laderaum der Cargo 03 waren mit ST gefüllt.«
    »Ist denn kein neues ST mehr hergestellt worden, nachdem die Cargo 03 mit ihrer Ladung verschollen war?«
    »Nein«, erklärte Bass. »Inzwischen lagen nämlich die Meßergebnisse von der ersten Versuchsstufe vor. Diese Ergebnisse waren fürchterlich. So entsetzlich, dass ich die Testserie sofort abbrach.«
    »Sie sprechen, als ob durch das versprühte ST die ganze Insel verwüstet worden ist.«
    »Nach außen hin hatte sich nichts verändert«, sagte Bass mit kaum vernehmbarer Stimme. »Der Strand, die Palmen – alles schien wie zuvor. Die Tiere, die wir vorher auf der Insel ausgesetzt hatten, waren natürlich alle tot, das hatten wir auch nicht anders erwartet. Ich bestand auf einer Wartepause von zwei Wochen, bevor die Wissenschaftler auf die Insel gehen konnten, um die Re-. sultate an Ort und Stelle zu überprüfen. Dr. Vetterly und drei seiner Assistenten landeten am Strand. Sie trugen ihre dreifach gesicherte Schutzkleidung und eine Atemmaske. Trotzdem waren sie siebzehn Minuten später tot, wie wir durchs Fernglas vom Schiff aus feststellen mussten.«
    »Wie war das möglich?« fragte Pitt fassungslos.
    »Dr. Vetterly hatte die Durchschlagskraft und Aggressivität der von ihm erfundenen Giftbakterien weit unterschätzt. Bei allen anderen giftigen Stoffen ist es so, dass ihre Intensivität nach einer gewissen Zeit nachlässt. Im Gegensatz dazu potenziert sich die tödliche Wirkung von ST, je älter es wird. Wir wissen nicht, auf welche Weise die Bakterien die Spezialkleidung der Wissenschaftler haben durchdringen können.«
    »Sind die Leichen der Männer denn nicht geborgen worden?«
    »Das war nicht möglich. Die Toten liegen immer noch dort«, sagte Bass mit einer Traurigkeit im Ausdruck, die Pitt erschütterte. »Sehen Sie, Mister Pitt, die außerordentlich starke Giftwirkung von ST ist nur eine der bösartigen Eigenschaften dieses Stoffes. Das Schlimmste am ST ist, dass dieser Stoff unsterblich zu sein scheint. Die Chemiker haben mir gesagt, dass der ST-Bazillus bei seiner Spaltung und Vermehrung superresistente Sporen bildet, die in der Lage sind viele Meter tief in Boden und Gestein einzudringen. Diese Sporen haben eine außerordentlich hohe Lebenserwartung.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass auch heute, vierunddreißig Jahre nach dem Test, niemand ohne Lebensgefahr auf die Insel gehen kann, um die sterblichen Überreste der vier toten Wissenschaftler zu bergen?« sagte Pitt ungläubig.
    Admiral Bass senkte den Kopf. »Heute nicht – und auch in hundert Jahren nicht! Die Chemiker sagen, dass die Insel Rongelo für die nächsten dreihundert Jahre unrettbar verseucht ist.«
34
    Fawkes hatte die Konstruktionszeichnung des Kriegsschiffes vor sich liegen und beschrieb sie mit Notizen und Zahlen. Zwei muskulöse Ingenieure, hoch aufgeschossene, wettergegerbte Männer, standen neben ihm und warteten auf seine Anweisungen. Fawkes sah von der Konstruktionszeichnung auf. »Das Schiff muß vollständig ausgeweidet werden, verstehen Sie. Die Stahlzwischenwände im Laderaum, die nicht mehr benötigten Rohre und Leitungen und die schweren Eisenschotten, alles muß raus!«
    »Das ist doch Wahnsinn, Käptn«, schnaufte der Ingenieur, der Fawkes am nächsten stand, verächtlich. »Wenn man die Schotten aus dem Schiff schneidet, bricht es zusammen wie ein Kartenhaus.«
    »Dugan hat recht«, sagte der andere Ingenieur. »Wenn Sie die Stützschotten aus einem Kriegsschiff dieser Größe herausnehmen, verliert es jede Widerstandsfähigkeit gegen die See.«
    »Das wichtigste ist, dass das Schiff möglichst wenig Tiefgang hat«, beharrte Fawkes. »Um den Tiefgang auf den nötigen Wert zu verringern, muss das Schiff um vierzig Prozent leichter werden.«
    »Warum eigentlich? Ich habe noch nie von einem Kriegsschiff gehört, dessen Gewicht um vierzig Prozent reduziert werden musste, nur damit es weniger Tiefgang hatte«, sagte Dugan. »Was soll das Ganze?«
    Fawkes überhörte die Frage. »Auch die Geschütze müssen abmontiert werden. Wir brauchen sie nicht.«
    »Ein Kriegsschiff ohne Geschütze ist kein Kriegsschiff mehr, Käptn«, sagte

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