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Der Todeskanal

Der Todeskanal

Titel: Der Todeskanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zum Schluß herausfindet, worin das ›Happy-End‹ wirklich besteht.
    Erst nachdem ich dieses Vorhaben (hoffentlich) erfolgreich beendet hatte und meine Erzählung veröffentlich worden war, bemerkte ich, daß meine Bemühungen um die schriftstellerische Technik mich meine eigenen Intentionen hatten vergessen lassen. Irgendwie gibt diese Erzählung meine eigenen Gefühle nicht wieder.
    Der kompetente Science-Fiction-Kritiker Groff Conklin meinte, daß ihm diese Erzählung gefiele, obwohl sie nicht mit seiner eigenen Philosophie übereinstimme, und zu meiner Verwirrung entdeckte ich, daß das auch auf meine eigene Philosophie zutrifft.
     
    In dem großen Hof, der wie eine Oase unberührten Friedens inmitten der über fünfzig Quadratmeilen verstreuten, hochaufragenden Gebäude der Vereinigten Welten der Galaxis mit ihrer pulsierenden Geschäftigkeit lag, steht eine Statue. Sie steht so, daß sie nachts zu den Sternen aufblicken kann. Noch andere Statuen stehen rings um den Hof, aber diese eine steht in der Mitte, allein.
    Es ist keine sehr gute Statue. Das Gesicht ist zu edel und läßt alle Lebendigkeit vermissen. Die Stirn ist etwas zu hoch, die Nase eine Spur zu symmetrisch, die Kleidung eine Kleinigkeit zu ordentlich. Die ganze Gestalt wirkt viel zu überirdisch, um wirklich zu sein. Man kann annehmen, daß dieser Mann in seinem realen Leben vielleicht ab und zu die Stirn gerunzelt oder Schluckauf gehabt hat. Aber die Statue scheint dem Betrachter suggerieren zu wollen, daß es solche Unvollkommenheiten im Leben dieses Mannes nicht gegeben hat.
    Es handelt sich hier um eine Art verständlichen, übertriebenen Schadenersatz. Dem Mann waren zeitlebens keine Denkmäler errichtet worden, und die erfolgreichen Generationen nach ihm fühlen sich schuldig, wenn sie in die Vergangenheit blicken.
    Der Name auf dem Podest lautet ›Richard Sayama Altmayer‹. Darunter steht ein kurzer Satz und drei vertikal angeordnete Daten. Der Satz heißt: »Eine gute Absicht kann nicht fehlschlagen.« Bei den drei Daten handelt es sich um den 17. Juni 2755, den 5. September 2788 und den 21. Dezember 2800. Die Jahreszahlen wurden nach der atomaren Zeitrechnung angegeben, die mit dem Abwurf der ersten Atombombe im Jahr 1945 der alten Ära einsetzt.
    Keines dieser Daten gibt den Geburts- oder Todestag an, weder den Tag seiner Verehelichung oder den Tag einer Heldentat, ebenso keinen anderen Tag, an den die Mitglieder der Vereinigten Welten mit Freude oder Stolz zurückdenken. Diese drei Daten sind nichts anderes als Ausdruck von Schuldgefühlen.
    Kurz gesagt, diese drei Daten geben die Tage an, an denen Richard Sayama Altmayer ins Gefängnis wanderte, weil er eine Meinung vertrat.
     
    17. Juni 2755
    Im Alter von zweiundzwanzig Jahren war Dick Altmayer noch temperamentvoll genug, um richtig wütend zu werden. Sein Haar war noch dunkelbraun, und er trug noch nicht den Schnurrbart, der in späteren Jahren so charakteristisch für ihn werden sollte. Seine Nase war dünn und lang, aber seine Gesichtszüge wirkten noch sehr jugendlich. Erst später sollte die Hagerkeit seiner Wangen diese Nase in das berühmte Wahrzeichen verwandeln, das heute Billionen von Schulkindern kennen.
    Geoffrey Stock stand in der Tür und betrachtete die Ergebnisse der Wut seines Freundes. Kalte, kluge Augen blickten aus seinem runden Gesicht. Bald würde er die erste der Militäruniformen anziehen, in denen er den Rest seines Lebens verbringen sollte.
    »Du große Galaxis!« sagte er.
    Altmayer blickte auf.
    »Hallo, Jeff.«
    »Was ist denn passiert, Dick? Ich dachte, deine Prinzipien würden dir jede Art von Zerstörung verbieten. Dieser Leseapparat wirkt aber doch irgendwie zerstört.« Er hob die einzelnen Teile auf.
    »Ich hielt ihn gerade in der Hand, als aus meinem Wellenempfänger die offizielle Nachricht kam. Du weißt, welche.«
    »Ich weiß. Es ist mir auch passiert. Wo ist er?«
    »Da auf dem Boden. Ich habe das Kabel aus der Wand gerissen, als er losrülpste. Los, wir werfen ihn in den Atomkanal.«
    »Halt, du kannst doch nicht …«
    »Warum nicht?«
    »Weil es sinnlos ist. Du mußt zur Musterung antreten.«
    »Aber warum?«
    »Sei nicht so blöd, Dick.«
    »Es ist eine Frage der Prinzipien.«
    »Das ist doch verrückt! Du kannst nicht gegen den ganzen Planeten kämpfen.«
    »Ich will nicht gegen den ganzen Planeten kämpfen, nur gegen die wenigen, die uns in Kriege verwickeln.«
    Stock zuckte mit den Schultern.
    »Das bedeutet aber den ganzen

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