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Der Todeskanal

Der Todeskanal

Titel: Der Todeskanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Raumfahrt etwas früher als die Menschen entwickelt. Auch das galaktische Volumen ihres Herrschaftsgebiets war größer als das der Menschen.
    Zwanzig Jahre später hatten reguläre diplomatische Beziehungen zwischen den Diaboli und den bedeutendsten menschlichen Mächten eingesetzt, und zwar sofort nach dem Krieg zwischen Satannia und der Erde. Zu dieser Zeit waren die Außenposten des Herrschaftsbereiches der Diaboli bereits auf zwanzig Lichtjahre an die äußersten Planeten der Menschen herangerückt. Sie breiteten sich immer mehr aus, gründeten Handelsrouten, bemühten sich um die Rechte auf unbesetzte Asteroiden, schickten ihre Missionen kreuz und quer durch den Raum.
    Und jetzt waren sie auf der Erde selbst. Sie wurden als Gleichberechtigte behandelt, und die Regenten des dichtbevölkerten Zentrums der Menschenplaneten sahen in ihnen vielleicht sogar etwas mehr als gleichberechtigte Geschöpfe. Die beschämendste Statistik, die die Föderalisten immer wieder laut hinausposaunten, lautete: Obwohl die Zahl der lebenden Diaboli etwas kleiner ist als die der lebenden Menschen, hatten sie doch innerhalb von fünfzig Jahren fast fünfhundert neue Welten kolonisiert, während die Erde nur fünf geschafft hatte.
    »Hundert ihrer Welten kommen auf eine von uns«, schrien die Föderalisten. »Und das nur, weil sie eine einzige politische Organisation haben und wir nahezu hundert.« Aber relativ wenig Menschen auf der Erde und noch weniger im Raum der ganzen Galaxis hörten auf die Föderalisten und ihre Forderung nach einer galaktischen Union.
    Menschenmengen säumten die Straßen, auf denen die Diabolische Mission von ihrer spezialklimatisierten Suite im besten Hotel der Stadt zum Verteidigungsministerium fuhr. Die Menschen betrachteten die Fremden im großen und ganzen ohne Feindseligkeit. Man war hauptsächlich neugierig und ziemlich verwirrt.
    Die Diaboli boten keinen angenehmen Anblick. Sie waren größer und massiver gebaut als Erdenmenschen. Vier dicke Beine wuchsen dicht nebeneinander aus ihrer unteren Körperhälfte. Den Oberkörper zierten zwei Arme mit flexiblen Fingern. Ihre Haut war faltig und nackt, sie trugen keine Kleider. Ihre breiten, schuppigen Gesichter zeigten keinen Ausdruck, den die Erdenmenschen hätten interpretieren können. Aus der flachen Stirn über den Augen mit den großen Pupillen sprangen zwei kurze Hörner. Diese Eigentümlichkeit hatte den Geschöpfen zu ihrem Erdennamen verholfen. Zuerst hatte man ›Teufel‹ gesagt, und dann war man zu der etwas freundlicher klingenden lateinischen Form übergegangen.
    Jeder trug zwei zylinderförmige Behälter auf dem Rücken, aus denen biegsame Röhren zu ihren Nasenlöchern führten. Die Behälter enthielten eine Mischung von Soda und Kalk, die das für die Diaboli giftige Kohlendioxyd in der Erdenluft absorbierte. Ihr eigener Stoffwechsel beruhte auf der Reduktion von Schwefel, und manchmal konnten die Vordersten in der dicht gedrängten Menschenreihe den Hauch von Schwefelwasserstoff riechen, den die Diaboli ausatmeten.
    Der Führer der Föderalisten stand ebenfalls in der Menge. Er stand etwas weiter hinten, wo er die Aufmerksamkeit der Polizisten nicht auf sich zog. Die Beamten hatten die Menschen von den Straßen entfernt und sorgten nun von ihren kleinen Flugrädern aus für Ordnung. Mit diesen Fahrzeugen konnte man auch durch die dichteste Menschenmenge schnell und gewandt hindurchmanövrieren.
    Das Gesicht des Föderalistenführers war hager, seine Nase lang und dünn, und das braune Haar begann zu ergrauen. Er wandte sich ab.
    »Ich kann ihren Anblick nicht ertragen.«
    Sein Begleiter war etwas philosophischer eingestellt.
    »Aber ihr Geist ist nicht häßlicher als der unserer gutaussehenden Beamten. Diese Kreaturen sind sich wenigstens selbst treu.«
    »Leider hast du nur zu recht. Sind wir ganz fertig?«
    »Ja. Keiner von ihnen wird am Leben bleiben und zu seiner Welt zurückkehren.«
    »Gut! Ich werde hier bleiben und das Zeichen geben.«
     
    Die Diaboli unterhielten sich miteinander. Diese Tatsache konnte allerdings von keinem menschlichen Wesen bemerkt werden, wenn es auch noch so lange an die Fremden herankam. Sie konnten sich natürlich auch durch gewisse Laute verständigen, aber sie hatten noch eine andere Methode. Die Haut zwischen ihren Hörnern konnte durch eine Art der Muskelspannung, die es bei den Menschen nicht gab, in schnelles Vibrieren versetzt werden. Die kleinen Wellen, die auf diese Weise durch die Luft gesendet

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