Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Todeskanal

Der Todeskanal

Titel: Der Todeskanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Planeten. Deine verrückte Behauptung, daß nur die wenigen Führer die armen Leute in den Krieg treiben, sind doch Hirngespinste. Glaubst du nicht, daß diese Leute für den Krieg stimmen würden, wenn eine Wahl stattfände?«
    »Das besagt gar nichts, Jeff. Die Regierung lenkt die Organe …«
    »Die Organe der Propaganda, ich weiß. Ich habe dir oft genug zugehört. Aber warum willst du nicht zur Musterung antreten?«
    Altmayer wandte sich ab.
    »Vorerst wirst du kaum der ärztlichen Untersuchung entgehen können.«
    »Doch. Ich war im Weltraum.«
    »Das hat nichts zu bedeuten. Die Ärzte lassen dich schon auf ein Raumschiff hopsen, wenn du keinen Herzfehler hast und nicht nervenschwach bist. Aber um auf einem Militärschiff Dienst zu tun, ist wesentlich mehr erforderlich. Wie kannst du denn wissen, ob du qualifiziert bist oder nicht?«
    »Das ist eine beleidigende Frage, Jeff. Ich habe keine Angst zu kämpfen.«
    »Glaubst du, daß du den Krieg auf diese Weise aufhalten kannst?«
    »Ich wünschte, ich könnte es.« Altmayers Stimme zitterte. »Die ganze Menschheit müßte eine Einheit bilden. Es dürfte keine Kriege mehr geben, keine Raumflotten, nur geschaffen zum Zweck der Zerstörung. Die Galaxis ist bereit, sich den vereinten, friedlichen Bemühungen der menschlichen Rasse zu öffnen. Statt dessen streiten wir uns seit fast zweitausend Jahren herum und vernichten die Galaxis.«
    Stock lachte.
    »Und daran tun wir ganz recht. Es gibt mehr als achtzig von einander unabhängige Planetensysteme.
    »Und wir sind die einzige intelligente Rasse in der Galaxis?«
    »Oh, die Diaboli, deine seltsamen Teufel.« Stock legte seine Fäuste an die Schläfen, streckte die beiden Zeigefinger aus und wackelte mit ihnen.
    »Sie sind nicht meine Teufel. Sie gehen die ganze Menschheit etwas an. Sie haben eine einzige Regierung, die über mehr Planeten herrscht, als in unserer wunderbaren Galaxis mit ihren achtzig unabhängigen Systemen zu finden sind.«
    »Sicher, und ihr nächstliegender Planet ist nur fünfzehnhundert Lichtjahre von der Erde entfernt, und sie können auf Sauerstoffplaneten nicht leben.« Langsam verlor Stock seine gute Laune. »Dick, ich bin hierhergekommen, um dir zu sagen, daß ich nächste Woche zur Musterung gehe. Kommst du mit mir?«
    »Nein.«
    »Du bist fest entschlossen?«
    »Ich bin fest entschlossen.«
    »Du wirst nichts dabei gewinnen. Es wird sich keine begeisternde Flamme auf der Erde entzünden, die Millionen junge Männer mitreißen wird, deinem Beispiel zu folgen. Du wirst ganz einfach ins Gefängnis gesteckt.«
    »Nun, dann werde ich eben ins Gefängnis gesteckt.«
    Und so kam es auch. Am 17. Juni 2755 des atomaren Zeitalters, nach einer kurzen Gerichtsverhandlung, in der Richard Sayama Altmayer es ablehnte, einen Verteidiger zu präsentieren, wurde er für drei Jahre oder beziehungsweise für die Dauer des Krieges ins Gefängnis gesteckt. Es dauerte vier Jahre und zwei Monate, bis der Krieg definitiv zu Ende war, obwohl die Verteidigung von Satannia nicht zerstört worden war. Die Erde hatte die alleinige Herrschaft über einige Asteroiden gewonnen, viele Handelsvorteile und einen Teil der satannischen Raumflotte.
    Die Menschheit hatte etwa zweitausend Schiffe verloren, natürlich auch ihre Besatzungen, außerdem wurden mehrere Millionen Menschen während des Bombardements getötet. Die Flotten der beiden kriegführenden Mächte hatten das Bombardement auf die Außenposten ihrer Planetensysteme beschränkt, so daß die Erde und Satannia selbst kaum in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
    Der Krieg hatte wieder einmal bewiesen, daß die Erde die stärkste menschliche Militärmacht war.
    Geoffrey Stock hatte während des ganzen Krieges gekämpft, ohne eine ernsthafte Verwundung davonzutragen. Zu Ende des Krieges hatte er den Rang eines Majors erreicht. Er nahm an der ersten diplomatischen Mission teil, die die Erde zu den Welten der Diaboli sandte. Dies war der erste Schritt in seiner bedeutenden militärischen und politischen Karriere.
     
    5. September 2788
    Sie waren die ersten Diaboli, die jemals die Erde betreten hatten. Die Zeitungen, Nachrichtensendungen in Rundfunk und Fernsehen machten das jedem klar, der noch daran gezweifelt hatte. Die Föderalistische Partei zeigte großes Interesse daran, daß diese Tatsache immer wieder betont wurde.
    Zu Beginn des Jahrhunderts waren menschliche Forscher zum erstenmal auf die Diaboli gestoßen. Sie waren intelligent und hatten die interstellare

Weitere Kostenlose Bücher