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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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von einem unbekannten Eindringling ermordet worden, hätte ich mich geweigert, für diesen Mandanten zu arbeiten. Doch nachdem die Mutter als Täterin feststand, sah ich keinen Grund, den Auftrag auszuschlagen.«
    »Wir überprüfen, ob es kein Mord-Selbstmord gewesen sein könnte«, sage ich und beobachte seine Reaktion. »Möglicherweise wurde die Tat gestellt, sodass es bloß den Anschein hatte.«
    Gibbs schließt für einen Moment die Augen und reibt sich die Stirn. Er scheint erschrocken. »Wenn das stimmt … das wäre furchtbar.« Er seufzt und öffnet die Augen wieder. »Leider bin ich trotzdem an meine anwaltliche Schweigepflicht gebunden.«
    »Was können Sie uns denn erzählen, ohne Ihre Schweigepflicht zu verletzen?«, erkundigt sich Alan.
    »Die Stiftung ist ein Fonds, dazu gedacht, das Haus der Familie zu erhalten und Sarah Langstrom mit finanziellen Mitteln auszustatten. An ihrem achtzehnten Geburtstag wird sie alles erhalten.«
    »Wie viel?«, frage ich.
    »Ich kann Ihnen keinen genauen Betrag nennen. Ich kann nur sagen, dass das Geld ausreicht, um Sarah für viele Jahre ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen.«
    »Legen Sie Ihrem Mandanten hin und wieder Rechenschaftsberichte vor?«
    »Eigentlich nicht, nein. Ich nehme an, irgendjemand hält den Fonds im Auge … irgendwie überwacht der Mandant mein Tun, um sicherzustellen, dass ich das Marmeladenglas nicht leere. Doch einen Kontakt hat es seit Einrichtung der Stiftung nicht mehr gegeben.«
    »Ist das nicht sehr ungewöhnlich?«, fragt Alan.
    Gibbs nickt. »Äußerst ungewöhnlich.«
    »Mir ist aufgefallen, dass das Haus von außen sehr gut in Schuss gehalten wird. Warum nicht auch innen? Alles ist zugestaubt«, sage ich.
    »Eine der Bedingungen des Mandanten. Niemand darf das Haus ohne Sarahs ausdrückliche Genehmigung betreten.«
    »Eigenartig.«
    Gibbs zuckt die Schultern. »Ich habe schon Eigenartigeres erlebt.« Er verstummt, zögert einen Augenblick. Ein gepeinigter Ausdruck erscheint in seinem Gesicht. »Agentin Barrett, ich möchte, dass Sie eines wissen. Ich habe niemals vorsätzlich oder auch nur wissentlich an irgendetwas teilgenommen, das einem Kind Schaden zugefügt hätte. Niemals. Ich habe selbst eine Schwester verloren, als ich noch jünger war. Meine kleine Schwester. Von der Sorte, die große Brüder normalerweise beschützen sollten. Verstehen Sie?« Er sieht todunglücklich aus. »Kinder sind etwas Heiliges.«
    Ich erkenne die aufsteigenden Schuldgefühle in seinen Augen. Die Art von Schuld, die man empfindet, wenn man sich verantwortlich fühlt für etwas, das man nicht hätte ändern können. Die Art von Schuld, die man empfindet, wenn das Schicksal die böse Hand im Spiel hat und man selbst mit dem Messer in der Hand angetroffen wird.
    »Ich verstehe, Mr. Gibbs.«

    Wir verbringen noch eine ganze Stunde bei dem Anwalt und versuchen, weiterführende Informationen aus ihm herauszuholen, doch ohne Erfolg. Schließlich gehen wir zum Wagenzurück, während ich versuche, mir über meinen nächsten Zug klar zu werden.
    »Ich hatte das Gefühl, dass er uns gerne mehr erzählt hätte«, sagt Alan.
    »Ich auch. Und ich glaube nicht, dass er sich absichtlich sperrt. Das Gesetz bindet ihm die Hände.«
    »Also eine richterliche Vorladung«, sagt Alan.
    »Genau. Fahren wir zurück ins Büro und holen uns Rat bei unseren Anwälten.«
    Mein Handy summt.
    »Neue Entwicklungen, Süße«, sagt Callie.
    »Schieß los.«
    »Die Akten über den Fall Vargas sind verschwunden, sowohl unsere als auch die des LAPD.«
    Es verschlägt mir beinahe die Sprache.
    »Das soll wohl ein Witz sein?«
    »Ich wollte, es wäre so. Könnte sein, dass die Unterlagen im Lauf der Jahre verlegt worden sind. Obwohl ich eher der Meinung bin, dass sie gestohlen wurden, wenn man die Umstände bedenkt.«
    »Tja, jedenfalls sind die Akten verschwunden.« Ich reibe mir die Stirn. »Okay. Ich weiß, dass du daran arbeitest, das Haus der Langstroms spurentechnisch zu bearbeiten. Vielleicht kannst du mir trotzdem einen Gefallen tun. Ruf AD Jones an, ob er uns eine Liste mit den Namen der Agenten und Officer geben kann, die damals an dem Fall gearbeitet haben.«
    »Kein Problem.«
    Ich beende das Gespräch.
    »Schlechte Neuigkeiten?«, fragt Alan.
    »Kann man so sagen.« Ich berichte ihm, was ich von Callie erfahren habe.
    »Was meinst du, verloren oder gestohlen?«, fragt er, als ich geendet habe.
    »Gestohlen, nehme ich an. Der Killer plant seit Jahren, under plant Jahre

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