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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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voraus. Er hat die Dinge so gedeichselt, dass wir erst dahinterkommen, wenn er es will. Das macht das Verschwinden der Akten zu einem ziemlich unwahrscheinlichen Zufall.«
    »Da hast du wohl recht. Wohin fahren wir von hier aus?«
    Bevor ich antworten kann, summt mein Handy erneut.
    »Barrett«, melde ich mich.
    »Hallo, Smoky. Ich bin’s, Barry. Sind Sie immer noch in Moorpark?«
    »Wir sind gerade wieder in den Wagen gestiegen.«
    »Das ist gut. Ich habe Nachforschungen über die Detectives angestellt, die ursprünglich mit dem Langstrom-Fall beauftragt waren. Hören Sie sich das an: Einer von ihnen ist tot. Er hat sich vor fünf Jahren die Kanone in den Mund gesteckt. Nicht besonders beweisdienlich, keine Frage – der Typ war offenbar schon ein paar Jahre von der Rolle. Und jetzt kommt etwas Interessantes: Sein Partner ist zwei Jahre später ausgeschieden. Einfach so. Vier Jahre vor dem Jubiläum zu seinem dreißigsten Dienstjahr.«
    »Das ist wirklich interessant.«
    »Es kommt noch besser. Ich habe den Burschen ausfindig gemacht. Er heißt Nicholson, Dave Nicholson. Ich hab ihm gesagt, worum es geht, und stellen Sie sich vor – er will mit Ihnen reden, Smoky. Sofort, so schnell wie möglich.«
    »Wo wohnt er?«, frage ich aufgeregt.
    »Deshalb wollte ich wissen, ob Sie noch in Moorpark sind. Nicholson wohnt ganz in der Nähe, in Simi Valley, der nächsten Siedlung.«

KAPITEL 38
    David Nicholson, habe ich von Barry erfahren, war ein guter Cop. Er stammt aus einer Familie von Polizisten, angefangen mit seinem Großvater an der Ostküste in NewYork. Der Vater ist in den Sechzigern nach Westen gegangen und wurde im Dienst getötet, als Dave zwölf Jahre alt gewesen war.
    Nicholson hatte es in Rekordzeit zum Detective gebracht, und wie es aussah, völlig zu Recht. Er war für seinen scharfen Verstand und seine sorgfältige Arbeitsweise bekannt gewesen, hatte eine ausgeprägte Spürnase gehabt und war zu seiner Zeit ein gefürchteter Vernehmungsbeamter.
    Das alles passt ganz und gar nicht zu der schlampigen Arbeit im Fall der Langstroms.
    »Hier ist es«, sagt Alan und lenkt den Wagen an den Straßenrand.
    Das Haus liegt am Rand von Simi Valley, auf der Los Angeles zugewandten Seite, wo die meisten älteren Häuser stehen. Kein Haus im näheren Umkreis hat mehr als ein Stockwerk. Es sind Häuser im Ranch-Stil, aber nicht sonderlich aufregend. Der Vorgarten ist gepflegt, und ein betonierter Weg führt zur Haustür. Ich sehe einen Vorhang, der sich in einem Fenster rechts der Tür bewegt, und erhasche einen kurzen Blick auf ein Gesicht, das zu uns nach draußen späht.
    »Er weiß, dass wir da sind«, sage ich zu Alan.
    Wir steigen aus und gehen zur Tür. Bevor wir sie erreicht haben, öffnet sie sich, und ein Mann kommt heraus. Er bleibt auf der betonierten Veranda stehen. Der Mann ist barfuß, trägt Jeans und ein sauberes T-Shirt. Er ist groß, ungefähr eins fünfundachtzig, mit breiten Schultern und mächtigem Brustkorb. Sein Haar ist dicht und dunkel, das Gesicht attraktiv. Er wirkt wesentlich jünger als seine fünfundfünfzig Jahre, mit Ausnahme der Augen. Seine Augen sind stumpf, dunkel, leer, voller Echos und offener Räume.
    »Mr. Nicholson?«, frage ich.
    »Der bin ich. Darf ich Ihre Ausweise sehen?«
    Alan und ich zeigen unsere Abzeichen. Er inspiziert sie sorgfältig und vergleicht die Fotos mit unseren Gesichtern. SeinBlick bleibt auf meinen Narben haften, jedoch nicht unhöflich lang.
    »Kommen Sie herein«, sagt er schließlich.

    Das Innere des Hauses ist wie eine Zeitreise in die späten Sechziger / frühen Siebziger. Die Wände sind mit Holz vertäfelt, und es gibt einen gemauerten Kamin. Der einzige Hinweis auf die Gegenwart ist ein dunkler Dielenboden, der sich durch das ganze Haus zieht.
    Wir folgen Nicholson ins Wohnzimmer. Er deutet auf ein blaues Plüschsofa, und wir nehmen Platz.
    »Kann ich Ihnen etwas anbieten?«, fragt er.
    »Danke nein, Sir.«
    Er wendet sich von uns ab und starrt durch die Glasschiebetür, die in den Garten hinter dem Haus führt. Es ist ein kleiner Garten, schmal und lang, wenig Gras, viel Dreck, umschlossen von einem Holzzaun. Ich sehe keinen einzigen Baum.
    Sekunden vergehen. Nicholson starrt unverwandt nach draußen, als hätte er uns ganz vergessen.
    »Sir?«
    Er zuckt zusammen.
    »Entschuldigung.« Er kommt zu uns, setzt sich uns gegenüber in einen Lehnsessel. Der Sessel ist hässlich grün, abgewetzt und gebraucht, sieht aber bequem aus. Ein zuverlässiges,

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