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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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mir einen Gefallen, Schatz?«
    Sie sieht mich fragend an.
    »Versuch zu überlegen, was wir mit all den Stofftieren tun sollen.«
    Sie lächelt. Nickt.
    »Cool.« Ich richte mich auf, schaue Callie an. »Fahren wir.«
    Auf mich warten schlimme Dinge, und ich möchte nicht, dass sie ungeduldig werden.

KAPITEL 7
    »Alles hübsch versteckt«, sinniert Callie, als wir in die Vorstadtstraße in Canoga Park einbiegen.
    Sie redet mehr zu sich selbst, doch als ich mich umsehe, verstehe ich, was sie meint. Canoga Park gehört zu Los Angeles. In L.A. gibt es keine großen Abstände zwischen den Vorstädten und der Innenstadt. Man kann auf einer Straße voller Läden und Werkstätten sein, zwei Blocks weit fahren und sich in einer stillen Wohngegend wiederfinden. Es ist ein unmerklicher Übergang: Ampeln weichen Stoppschildern, und es wird allgemein ruhiger und beschaulicher. Die Stadt lärmt im Hintergrund, verstummt niemals ganz, ist immer da, während die Häuser … nun ja, hübsch versteckt liegen.
    Die Straße, in die wir eingebogen sind, gehört zu diesen Gegenden, doch sie hat alle Ruhe und Beschaulichkeit verloren. Ich sehe fünf Streifenwagen, einen Minibus sowie zwei oder drei zivile Fahrzeuge. Der obligatorische Helikopter kreist am Himmel.
    »Zum Glück haben wir noch Tageslicht«, bemerkt Callie und blickt hinauf zum Hubschrauber. »Ich kann die grellen Scheinwerfer nicht ausstehen.«
    Überall sind Leute auf der Straße. Die Mutigeren stehen in ihren Vorgärten, während die Zaghafteren hinter den Gardinen ihrer Fenster versteckt nach draußen spähen. Es ist eigenartig. Die Leute reden über Verbrechen in der City, aber die schlimmsten Morde passieren meist in den ruhigen Vororten.
    Callie parkt den Wagen am Straßenrand.
    »Bereit?«, frage ich sie.
    »Gehen wir’s an, Zuckerschnäuzchen.«
    Wir steigen aus, und ich bemerke, wie Callie das Gesicht verzieht. Sie legt eine Hand auf das Wagendach, um das Gleichgewicht besser halten zu können.
    »Alles in Ordnung?«
    Sie winkt ab. »Schmerzen von der letzten Schussverletzung. Ich komm schon zurecht.« Sie greift in eine Jackentasche undzieht eine Medikamentenflasche hervor. »Vicodin, der Freund aller modernen Mütter«, sagt sie, drückt mit dem Daumen den Deckel auf, lässt eine Tablette in ihre Handfläche kullern und schluckt sie. Lächelt. »Hmmm. Lecker.«
    Callie wurde vor sechs Monaten angeschossen. Die Kugel hat ihre Wirbelsäule gestreift. Eine bange, angespannte Woche lang wussten wir nicht, ob sie je wieder würde laufen können. Ich dachte, sie hätte sich inzwischen vollkommen erholt.
    Da hast du dich wohl geirrt.
    Geirrt? Sie trägt ihr Hydrocodon mit sich herum wie andere eine Schachtel Tic-Tac.
    »Sehen wir nach, was das Geschrei zu bedeuten hat«, sagt sie.
    »Okay.«
    Aber das mit den Pillen lasse ich nicht auf sich beruhen, Callie.
    Wir gehen zur Absperrung. Ein junger Streifenpolizist hält uns an, ein gut aussehender Bursche. Ich kann seine Aufregung spüren, weil er an dieser spektakulären Polizeiaktion teilnehmen darf. Ich mag ihn auf der Stelle: Er bemerkt die Narben auf meiner linken Gesichtshälfte und zuckt kaum zusammen.
    »Sorry, Ma’am«, sagt er. »Ich darf im Augenblick niemanden durchlassen.«
    Ich angle nach meinem Dienstausweis und zeige ihn vor. »Special Agent Barrett«, sage ich. Callie folgt meinem Beispiel.
    »Entschuldigung, Ma’am«, sagt der junge Beamte, auch an Callies Adresse.
    »Null Problemo, Zuckerschnäuzchen«, sagt Callie.
    Ich sehe Alan inmitten einer Gruppe von Anzügen und Uniformen. Er überragt sie alle, ein imposantes Bild von einem Mann. Alan ist Mitte vierzig, ein Afroamerikaner, den man nur als gargantuesk beschreiben kann. Er ist nicht fettleibig, er ist einfach nur gewaltig. Sein Stirnrunzeln kann ein Verhörzimmer zu einem gefährlichen und winzigen Raum für einen schuldigen Verbrecher machen.
    Das Leben liebt die Ironie, und Alan ist keine Ausnahme. Trotz seiner Größe und Kraft ist er ein nachdenklicher Berg von einem Mann, ein brillanter Verstand im Körper eines Footballspielers. Er vereint akribische Präzision mit nahezu unendlicher Geduld. Seine Aufmerksamkeit für das kleinste Detail ist berüchtigt. Eines der besten Zeugnisse für seinen Charakter ist die Tatsache, dass Elaina seine Frau ist und ihn vergöttert.
    Alan ist das dritte und älteste Mitglied meines kleinen Teams. Er hat mir anvertraut, er habe überlegt, das FBI zu verlassen, als man bei Elaina Krebs diagnostizierte,

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