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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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Schlüssel ist das Rachemotiv. Das andere ist eine Anomalie, doch der menschliche Verstand ist voll davon. Interessant, aber nicht beweiserheblich.
    Ich wende mich wieder der Seite zu.
    Sarah hat am Kingsley-Tatort nach mir gefragt, doch sie hatte bereits vorher geplant, sich mit mir in Verbindung zu setzen. (Warum mit mir?)
    Sie hat ein Tagebuch geführt, von dem sie behauptet, dass es beweiserheblich ist.
    Ich spüre, wie meine Energie erlahmt. Ich möchte weitermachen, doch ich bin für heute mit meinen Kräften am Ende.
    Konzentrier dich. Wie willst du deine Leute morgen aufteilen?
    Barry und ich werden Sarah Kingsley befragen.
    Callie und Gene werden die Spurensicherung in Vargas’ Wohnung zu Ende führen.
    Jeder erhält eine Kopie von Sarahs Tagebuch und den Auftrag, es zu lesen.
    Es muss wohl bis Montag warten, doch wir brauchen gründliche Hintergrundinformationen über Sarah und sämtliche Opfer. Wir müssen die Zusammenhänge f inden!
    Ich lese, was ich bisher geschrieben habe, und nicke zufrieden. Wir haben immer noch einen weiten Weg vor uns, doch ich kann den Killer jetzt sehen. Ich habe ein erstes, noch schwaches Gefühl für ihn entwickelt. Eine dumpfe Befriedigung regt sich in mir.
    Nicht mal ein Tag, mein Freund, und ich weiß bereits, warum du tust, was du tust.
    Ich lege den Stift beiseite und entspanne mich.
    Gott, bin ich müde. Nicht nur körperlich. Bei weitem nicht.
    Mein Handy summt. Ich schaue auf das Display. Es ist Tommy. Meine Stimmung hebt sich ein wenig.
    Tommy Aguilera ist mehr als ein Freund und weniger als ein Ehemann. Mehr als ein Liebhaber, aber kein Mann, den ich Nacht für Nacht neben mir haben muss. Tommy ist eine Möglichkeit. So weit die kurze Zusammenfassung.
    Tommy ist ehemaliger Agent des Secret Service und arbeitet heute als privater Security-Berater. Wir haben uns kennengelernt, als er noch beim Secret Service war. Ich hatte in einem Fall ermittelt, bei dem es um den Sohn eines kalifornischen Senators gegangen war, der Geschmack an Vergewaltigung und Mord gefunden hatte. Tommy war beauftragt gewesen, den Senator zu schützen – einen Abtreibungsgegner, der tonnenweise Morddrohungen erhalten hatte –, und hatte im Zuge der Ereignisse dessen Sohn erschießen müssen. Meine Aussage bewahrte Tommy vor einem politischen Feuersturm, der seine Karriere mit Sicherheit beendet hätte.
    Er hatte gesagt, ich solle ihn wissen lassen, falls ich je etwas brauchte. Ich hatte ihn vor sechs Monaten beim Wort genommen, und anschließend war etwas sehr Interessantes passiert: Ich hatte ihn geküsst, und er hatte meinen Kuss erwidert. Besser noch, er hatte mich ausgezogen und mich gewollt, mit Narben und allem anderen. Es hatte mich zum Weinen gebracht und mir bei meiner Heilung geholfen. Matt war die Liebe meines Lebens gewesen. Er war mein Seelenverwandter. Er war unersetzlich. Doch ich brauchte einen Mann, der mir sagte, dass ich trotz allem schön war, und der es mit Schweiß und Taten bewies, nicht mit Worten. Tommy hatte genau das getan.
    Wir schlafen drei- oder viermal im Monat miteinander. Ich habe viel zu tun, Tommy hat viel zu tun, und es ist in Ordnung so. Das perfekte Arrangement. Für den Moment.
    Ich nehme das Gespräch entgegen. »Hey, Tommy.«
    »Hey. Ich dachte, ich melde mich mal. Ist doch nicht zu spät?«
    Tommy verleiht dem Wort »lakonisch« eine ganz neue Bedeutung. Es ist nicht so, dass er ungern mit Leuten redet oder dass es ihm an Vokabular fehlt. Es ist seine Art. Er hört lieber zu.
    »Nein. Ehrlich gesagt, bin ich eben erst nach Hause gekommen. Ich war an einem Tatort.«
    »Ich dachte, du hättest frei. Du wolltest doch umräumen und renovieren?«
    »Habe ich auch, aber ein Mädchen war am Tatort. Es hat sich eine Pistole an den Kopf gehalten und verlangt, mit mir zu reden. Ich musste hin.«
    »Alles gut gegangen?«
    »Es war schlimm, aber das Mädchen lebt.«
    »Gut.« Eine lange Pause. »Ich weiß, was du heute vorhattest. Ich wollte dich nicht stören, aber ich wollte wissen, wie es dir geht.«
    Ja , sagt meine innere Stimme. Wie geht es mir?
    »Mir geht’s bescheiden. Kannst du vorbeikommen?«
    »Bin schon unterwegs.«
    Er legt auf.
    Taten, nicht Worte. Das ist Tommys Art.

    Tommy klopft an meiner Tür, und ich lasse ihn rein. Er sieht mich von oben bis unten an; dann führt er mich wortlos zur Couch. Er setzt sich und zieht mich neben sich, nimmt mich in die Arme, und ich seufze und lasse mich gegen ihn sinken.
    Er streichelt mir nicht über den Kopf

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