Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)
splitternackt, liege nass und mit gespreizten Beinen vor ihm und fühle mich wie Jezabel hoch zwei.
Sein Mund senkt sich zwischen meine Beine, und ich komme auf der Stelle, schreie laut und erschauere am ganzen Körper. Die Zeit zieht sich wie Gummi, die Welt verschwimmt. Ich wälze mich schamlos in meiner Lust, Eva mit dem Apfel, eine rollige Katze.
Sein Mund verlässt mich. Er erhebt sich, und ich beobachte benommen, wie er sich entkleidet. Sein Schwanz springt federnd ins Freie. Ich stoße ein Knurren aus, und es ist Jezabel hoch drei. Ich greife nach ihm, während er sich ein kondom überrollt. Er packt meine Handgelenke, zieht mich zu sich, legt die Arme um meine Taille, hebt mich hoch, trägt mich zur Sofalehne und legt mich dorthin, mit dem Bauch nach unten, die Hände auf den Kissen, den Hintern in die Luft gereckt.
Ich spüre, wie er hinter mir in Stellung geht, und dann ist er auch schon in mir, eine Hand an meiner Hüfte, die andere auf meiner Schulter, und stößt, stößt, stößt, erfüllt mein Verlangen.
Es ist animalisch. Genau das, was ich brauche. Eine unwiderstehliche Macht, eine Gezeitenwoge, die über mir zusammenschlägt, mich ertränkt und beim Zurückfluten die Leichen mit ins Meer nimmt.
Ich lasse mich überwältigen, und ich nehme, was er mir anbietet. Ich habe mehr als einen Orgasmus, während er auf seinen eigenen hinarbeitet, und als er schließlich kommt, spannt sich sein ganzer Körper, und seine Finger graben sich in mein Fleisch, nicht genug, um zu verletzen, doch es reicht für einen kurzen, süßen Schmerz.
Dann ist es vorbei. Wir lösen uns voneinander, sinken aufs Sofa, verausgabt, befriedigt und ein wenig zittrig.
Nach ein paar Sekunden sieht Tommy mir in die Augen. »Wow«, sagt er.
»Selber wow.« Ich lächle ihn an. Erwidere seinen Blick. »Danke.«
»Jederzeit.« Ich sehe dieses Grinsen um seine Lippen spielen. »Das meine ich wörtlich. Jederzeit.«
Ich küsse ihn auf die Wange. Das bedrückte Gefühl von vorhin ist verflogen. Ich kann die Toten immer noch flüstern hören, doch jetzt habe ich ein wenig Abstand.
Tommy löst sich von mir und geht in die Küche. Ich bewundere seinen Hintern auf dem Weg nach draußen und seineVorderseite, als er zurückkommt, ein Bier für sich selbst in der einen Hand, eine Flasche Wasser für mich in der anderen. Er setzt sich zu mir, und wir schmiegen uns aneinander.
Ich nehme einen Schluck Wasser. Schnüffle prüfend die Luft. »Es riecht nach Sex.«
»Wie riecht Sex denn?«
»Wie …« Ich lege den Kopf auf die Seite und lächle, als mir die richtigen Worte einfallen. »Wie frischer Schweiß und ein sauberer Schwanz.«
Er trinkt aus seiner Dose. »Feurig und gebildet zugleich.« Er küsst mich in den Nacken. »Sexy.«
»Willst du mir sagen, dass du mich liebst, weil ich so bin?«
»Ich liebe dich wegen deines Hinterns. Ich mag dich wegen deines Verstandes.«
»Arsch.«
»Was?«
»Du hast ›Hintern‹ gesagt. Es klingt, als wärst du ein Vierjähriger. Sag ›Arsch‹.«
»Kann ich nicht.«
Ich drehe mich zu ihm um und schaue ihn an. Hebe eine Augenbraue. »Machst du Witze?«
»Nein.«
Ich schaue ihn an und sehe, dass er es tatsächlich ernst meint. Ich kuschle mich an ihn. »Was bist du doch für ein Pfadfinder, Tommy.«
Ich kann nicht anders, ich pruste los. Die Bewegung, die mein Lachen erzeugt, verwandelt sich in etwas anderes, und Tommy beweist mir, dass er keine leeren Versprechungen gemacht hat mit seinem Jederzeit .
Eine Stunde später liegen wir nackt auf dem Teppich, die Füße auf dem Wohnzimmertisch.
»Ich schätze, das war’s für mich«, sagt Tommy. Er klingt zufrieden.
»Ein schlechter Tag muss schließlich für irgendwas gut sein.«
»Wo wir gerade davon reden«, sagt er. »Ich hatte da eine Idee. Oder auch zwei.«
Ich drehe mich zu ihm und betrachte sein Profil.
»Ja?«
»Als du den Tatort beschrieben hast … dass der Killer die Opfer in der Badewanne hat ausbluten lassen. Du weißt, dass sie da noch am Leben sein mussten?«
»Ja.«
Kein Blutfluss, wenn man tot ist. Das Herz pumpt nicht mehr.
»Trotzdem musste er sie irgendwie festhalten. Du hast Drogen als eine Möglichkeit erwähnt. Ich nehme an, damit liegst du richtig. Jede Wette, dass er ein Relaxans benutzt hat. Auf diese Weise können die Opfer sich nicht mehr rühren und müssen hilflos mit ansehen, was er mit ihnen anstellt. Mehr Nervenkitzel für diesen Irren.« Er zuckt die Schultern. »Nur so ein Gedanke, weißt du?«
Ich
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