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Der Todeswirbel

Der Todeswirbel

Titel: Der Todeswirbel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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und öde daliegende Halle.
    Er stieß die Tür zum Salon auf, aber das nur noch glimmende Feuer im Kamin und der unangenehme G e ruch erkalteter Zigarrenasche waren wenig verlockend.
    Poirot durchschritt die Halle und öffnete die Tür mit der Aufschrift: »Nur für Gäste.«
    Hier knisterte ein behagliches Feuer im Kamin, aber in einem der Sessel hatte sich eine alte Dame von Achtung gebietendem Umfang niedergelassen, und der empörte Blick, den sie dem Eindringling zuwarf, war so durc h dringend, dass Poirot sich nur widerstrebend näherte.
    »Dieser Salon ist für die Gäste des Hotels reserviert«, belehrte sie ihn mit zürnender Stimme.
    »Ich gehöre zu den Gästen des Hotels«, klärte Poirot sie höflich auf.
    Die alte Dame überdachte das Gehörte einen Auge n blick, bevor sie ihre Attacke wieder aufnahm.
    »Sie sind ein Ausländer«, war ihre nächste, keineswegs freundliche Feststellung.
    »Jawohl.«
    »Meiner Meinung nach sollten sie alle zurückgehen«, trompetete die alte Dame.
    »Zurückgehen? Wohin?«, erkundigte sich Poirot ve r ständnislos.
    »Dorthin, woher sie gekommen sind.«
    Und mit etwas gedämpfter Stimme und verächtlich h e runtergezogenen Mundwinkeln fügte sie hinzu:
    »Ausländer!«
    »Das dürfte schwer sein.«
    Poirot behielt seinen zurückhaltend höflichen Ton bei.
    »Unsinn«, wies die alte Dame ihn zurecht. »Dafür haben wir schließlich den Krieg geführt. Dafür haben wir g e kämpft, dass jeder wieder dahin zurückgeht, wohin er gehört, und dort bleibt.«
    Poirot verzichtete auf eine Diskussion über dieses heiß umstrittene Thema. Er hatte längst festgestellt, dass jeder eine andere Auffassung darüber hatte, »wofür der Krieg ausgefochten« worden war.
    Ein Weilchen herrschte ziemlich feindselig anmutendes Schweigen.
    »Ich weiß nicht, wozu das alles noch führen soll«, nahm nach einiger Zeit die alte Dame das Gespräch wieder auf. »Ich komme jedes Jahr für einen Monat her. Mein Mann starb hier vor sechzehn Jahren. Er liegt hier begraben. Und sooft ich komme, ist es schlimmer bestellt um dieses Hotel. Das Essen ist bald ungenießbar. Wiener Schnitzel! Dass ich nicht lache. Schnitzel! Das hat es früher nicht gegeben, solchen Firlefanz. Rumpsteak oder Filetsteak, aber nicht gehacktes Pferdefleisch!«
    Poirot nickte in betrübtem Einverständnis.
    Die alte Dame hüstelte und überließ sich dann mit u n gezügelter Energie ihrem Ärger, froh, in Poirot einen Zuhörer gefunden zu haben.
    »Und wie die Frauen heutzutage rumlaufen! In Hosen! Du lieber Himmel, sie würden darauf verzichten, könnten sie sich von hinten sehen. Und wie sie sich gebärden, es ist eine Schande. Laufen jedem Mannsbild nach, das sie nur von weitem sehen. Keine Röcke mehr, wie sich’s gehört, kein ordentliches Benehmen mehr. Und was tr a gen sie auf dem Kopf? Keinen Hut, Gott bewahre, nein, irgendein buntes Stück Tuch wickeln sie sich um ihr g e färbtes Haar. Dazu schmieren sie sich Schminke ins G e sicht und lackieren sich nicht nur die Fingernägel, so n dern auch noch die Fußnägel. Pfui Teufel! Als ich jung war, führte man sich anders auf.«
    Poirot musterte die erzürnte, grauhaarige alte Dame verstohlen. Es schien ihm unvorstellbar, dass sie einmal jung gewesen sein sollte.
    »Steckte doch neulich eines von diesen frechen Dingern den Kopf da zur Tür herein. Einen orangenen Schal um den Kopf geschlungen, Hosen an und das Gesicht ein einziger Farbfleck von Rouge und Puder. Ich hab ihr einen Blick zugeworfen! Nur einen Blick! Aber sie hat sofort verstanden und ist verschwunden.«
    Ein Schnauben der Entrüstung wurde eingeschaltet. Dann ging es weiter.
    »Sie gehörte nicht zu den Gästen des Hotels. Diese So r te wohnt zum Glück noch nicht hier. Was hatte sie dann im Zimmer eines Mannes zu suchen, frage ich Sie? W i derlich ist das, jawohl. Ich habe mich bei der Lippincott beschwert, aber die ist nicht viel besser als der Rest. Die läuft eine Meile weit, wenn es um ein Mannsbild geht.«
    Ein Anflug von Interesse erwachte in Poirot.
    »Sie kam aus dem Zimmer eines Mannes?«, erkundigte er sich.
    Die alte Dame spann nur zu gern ihr Lieblingsthema weiter.
    »Aus dem Zimmer eines Mannes, jawohl. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Aus Nummer 5.«
    »Wann war das, Madame? Ich meine, an welchem Tag?«
    »Am Tag, bevor die Geschichte mit dem Mord hier das Unterste zuoberst kehrte. Ich begreife nicht, wie so etwas in einem anständigen Hotel geschehen kann.«
    »Und um welche

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