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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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von dem Schaum geschmolzener Marshmallows.
    »Nein, das war die ganze Schachtel. Du magst mich also, weil ich nicht ganz dicht bin und alles glauben würde?«
    »Ja, ich schätze schon. Und weil dir niemand glauben würde. Es erspart dir einen Glaubensverstoß.«
    »Stimmt.«
    »Aber du gefällst mir auch in anderer Hinsicht«, fügte der Engel eilig hinzu, als hätte ihm eben jemand eine Socke mit Umgangsformen an den Kopf geknallt. »Ich mag dein Schwert und die da.«
    »Meine Brüste?« Nicht zum ersten Mal hatte jemand so etwas zu ihr gesagt, aber zum ersten Mal kam es von einem Boten Gottes.
    »Ja, Zoe hat auch solche. Sie ist ein Erzengel, genau wie ich. Also, nicht genau wie ich. Die hat auch so was.«
    »Aha. Dann gibt es also auch weibliche Engel?«
    »Oh ja. Aber nicht immer schon. Alle wurden umgestaltet, nachdem ihr passiert wart.«
    »Wir?«
    »Der Mensch. Die Menschheit. Frauen. Ihr. Vorher waren wir alle gleich. Dann seid ihr passiert, und wir wurden aufgeteilt und kriegten Dinger. Die einen solche da, andere kriegten was anderes. Keine Ahnung, wieso.«
    »Dann hast du also auch Dinger?«
    »Willst du sehen?«
    »Flügel?«, fragte Molly. Eigentlich hatte sie nichts dagegen, sich seine Flügel anzusehen, falls er welche hatte.
    »Nein, so was haben wir alle. Ich meine mein Spezialding. Willst du sehen?« Er stand auf und griff sich vorn an die Hose.
    Nicht zum ersten Mal bekam sie so ein Angebot, aber zum ersten Mal kam es von einem Boten Gottes.
    »Nein, ist schon okay.« Sie nahm seinen Unterarm und führte ihn wieder an seinen Platz.
    »Okay, also … ich sollte lieber los. Ich muss mal nach dem Wunder sehen und dann nach Hause.«
    »Was für ein Wunder?«
    »Das Weihnachtswunder. Deshalb bin ich hier. Oh, guck mal! An einem von deinen Dingern hast du eine Narbe.«
    » Er besitzt die Aufmerksamkeitsspanne eines Kolibris « , zischte der Erzähler. » Erlöse ihn von seinem Übel. «
    Der Engel deutete auf die gezackte, zwölf Zentimeter lange Narbe über Mollys linker Brust, die sie sich eingefangen hatte, als beim Dreh von Maschinentod: Warrior Babe IV ein Stunt danebenging. Wegen dieser Verletzung hatte man ihr gekündigt, die Narbe hatte ihre Karriere als B-Movie-Action-Queen beendet.
    »Tut das weh?«, fragte der Engel.
    »Nicht mehr«, sagte Molly.
    »Darf ich sie anfassen?«
    Nicht zum ersten Mal wurde sie darum gebeten, aber … na ja, ihr wisst schon … »Okay«, sagte sie.
    Seine Finger waren lang und fein, die Fingernägel etwas zu lang für einen Mann, aber seine Berührung war warm und strahlte von ihrer Brust auf den ganzen Körper aus.
    Als er seine Hand zurückzog, fragte er: »Besser?«
    Sie berührte, was er berührt hatte. Die Stelle war glatt. Vollkommen glatt. Die Narbe war weg. Tränen traten ihr in die Augen, so dass sie den Engel kaum noch erkennen konnte.
    » Du dämliches, sentimentales Waschweib « , sagte der Erzähler.
    »Danke«, sagte Molly und schniefte. »Ich wusste ja nicht, dass du …«
    »Das mit dem Wetter hab ich auch drauf«, sagte der Engel.
    » Idiot! « , blaffte der Erzähler.
    »Jetzt muss ich aber los«, sagte Raziel und stand von seinem Stuhl auf. »Ich muss zur Kirche und nachsehen, ob mein Wunder funktioniert hat.«
    Molly führte ihn durchs Wohnzimmer und öffnete die Haustür. Der Wind blähte seinen Mantel auf, und sie konnte die weißen Spitzen der Flügel darunter erkennen. Sie lächelte, lachte und weinte gleichzeitig.
    »Ciao«, sagte der Engel. Dann verschwand er im Wald.
    Als Molly die Tür schließen wollte, kam etwas Dunkles hereingeflogen. Die Kerzen im Wohnzimmer hatte der Wind ausgeblasen, weshalb sie nur einen Schatten durchs Haus fliegen sah, der in der Küche verschwand.
    Mit einiger Mühe zog sie die Tür zu und schlich in die Küche, hielt ihr Schwert bereit. Im Kerzenschein sah sie den Schatten über dem Küchenfenster, zwei Augen leuchteten orange im Dunkel.
    Sie nahm eine Kerze vom Tisch und trat ans Fenster, bis der Schatten selbst Schatten warf. Es war eine Art Tier, das dort am Fensterladen über der Spüle hing und aussah wie ein schwarzes Handtuch mit einem kleinen Hundegesicht. Es schien nicht gefährlich zu sein, nur – na ja – ein bisschen doof.
    »Okay, das war’s. Ab morgen nehme ich meine Medikamente wieder, und wenn ich mir das Geld von Lena leihen muss.«
    » Nicht so hastig « , sagte der Erzähler. » Es wird hier einsam werden, wenn ich nicht mehr da bin. Und du wirst wieder deine normalen Sachen tragen. Jeans

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