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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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verlassene Stadt.
    Doch im Norden, auf der anderen Seite des Hafens und hinter der dunklen Hügelkette in der Ferne, tobte ein erbitterter Kampf zwischen den wütenden Feuersbrünsten der Technologie und den unbesiegbaren Kräften der Natur. Durch die niedrig hängenden Wolken drangen immer wieder die Donnerschläge der Bomben.
    Der Mond stand bereits hoch am Himmel, und vom Sky Tower aus konnten sie sogar den Nebel sehen, der die Hügel nördlich von Albany unter sich zu begraben schien. Er erstreckte sich so weit nach Osten, wie sie blicken konnten, bis hin zu den Stränden an der Ostküste, und ebenso weit nach Westen in Richtung West Harbour und Kumeu.
    Es dauerte eine Weile, bis sie die nächste Treppe entdeckten, die von der Hauptplattform zur oberen Aussichtsplattform führte. Diese Tür war glücklicherweise nicht verschlossen.
    Tane bot an, das Chronophon wieder zu übernehmen, und zu seiner Überraschung stimmte Fatboy zu. Das Gewicht zu tragen musste ihm mehr abverlangt haben, als Tane gedacht hatte. Aber Fatboy hatte sich nicht beklagt.
    Die nächsten zehn Treppenabschnitte waren noch grausamer, mit dem Gewicht auf dem Rücken, das bei jeder Stufe auf seine Knie und die Beinmuskeln drückte, bis sie endlich auf das Sky Deck hinaustraten.
    Noch eine Tür. Verschlossen. Fatboy hatte einen Schraubenzieher mitgebracht und brach damit das Schloss auf.Tane leuchtete mit der Taschenlampe in den Schacht. Eine Eisenleiter führte senkrecht nach oben.
    Sämtliche Treppenhäuser waren mit einer Notbeleuchtung ausgestattet, aber hier oben gab es keine Beleuchtung mehr. Das einzige Licht im Schacht stammte vom schwachen Mondlicht, das durch die offene Tür am unteren Ende der Leiter fiel, und von Tanes Taschenlampe.
    Fatboy nahm ihm den Rucksack von den Schultern, und Tane seufzte erleichtert auf.
    Er packte die Leiter fest mit beiden Händen. Die Treppen waren wenigstens sicher gewesen; hier genügte ein einziger Fehltritt, um abzustürzen und sich sämtliche Knochen zu brechen. Oder noch schlimmer.
    Fatboy stieg voraus, unermüdlich, wie es schien. Hand, Fuß. Hand, Fuß. Die Eisensprossen schienen kein Ende nehmen zu wollen.
    Aber schließlich hatten sie es geschafft. Nur zeigte sich, dass es eine sehr kleine Plattform war   – und sie war nur der Ausgangspunkt einer weiteren Leiter, auf der anderen Seite des Schachts.
    Die Wände des Turms rückten immer näher an sie heran, je weiter sie hinaufstiegen und sich der Turmspitze näherten.
    Tane verdrängte jeden Gedanken an den letzten Teil des Aufstiegs. Der würde am schlimmsten sein. Noch eine Metallleiter. Aber auf der
Außenseite
der Turmspitze.

DER FEUERWALL
    23.30   Uhr
     
    Aus der Flughöhe seiner F/A-18   Super Hornet blickte Ramirez auf die breite Schneise der Zerstörung hinunter   – eine lange Linie brennender Bäume, Büsche und sogar einiger Häuser, die sich von der Küste bis weit in die Ferne hinzog. Ein langer goldener Feuerwall, der einen unregelmäßig gezackten Pfad durch das dunkle Land fraß.
    Sechs Flugstaffeln, insgesamt sechsunddreißig Tomcats, hatten stundenlang Einsätze geflogen, um diese Feuerbarriere zu schaffen. Es war ein einziger Feuerwall, der den tödlichen Nebel auf der anderen Seite aufhalten sollte.
    Doch es hatte nicht ganz funktioniert. Der Nebel war auf die brennenden Hügelkämme zu- und darüber hinweggerollt. Trotzdem hatte der Feuerwall eine gewisse Wirkung. Nördlich des Walls hatte sich der Nebel gestaut und so stark verdichtet, dass er im Licht des Mondes silbern schimmerte. Und im Süden war der Nebel nur noch ein leichter Dunst; selbst Straßenlaternen und die Lichter mancher Gebäude schimmerten vage wie durch einen leichten Gazevorhang.
    Noch weiter südlich sah man Lichter und die schwarzenUmrisse von Menschen und Maschinen, die hektisch daran arbeiteten, die Verteidigungslinie zu verstärken. Ramirez wünschte ihnen viel Glück, sprach ein schnelles Gebet für sie und war im Übrigen gottfroh, im körpergerecht geformten Pilotensitz seiner
Deus ex Machina
zu sitzen und sich nicht in irgendein Loch im lehmigen Boden verkriechen zu müssen, um darauf zu warten, dass der Kampf endlich losging.
    Die Piloten hatten den Befehl erhalten, abzudrehen und auf größere Höhe zu gehen, und jetzt sah er auch, warum.
    Auf seinem Radarschirm tauchte im Süden ein ganzer Schwarm von kleinen Punkten auf; er schaute in die Richtung, um sich zu vergewissern, dass sich dort tatsächlich etwas tat, und sah im Mondlicht

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