Der Tomorrow-Code - Thriller
»Vielleicht.«
Fatboy pfiff leise durch die Zähne. »Aber ihr könntet die Sache noch mal durchziehen, oder? Den Jackpot abräumen, meine ich?«
»Vielleicht«, wiederholte Rebecca, aber es war klar, dass Fatboy definitiv ein Ja hörte.
»Wenn ich richtig verstehe, was ihr da sagt, dann sollen wir also unser Geld zusammenlegen und später erhält dann jeder von uns ein Drittel von dem, was herauskommt.«
»Du hast keine Ahnung, worauf du dich hier einlassen würdest!«, sagte Tane stur. »Halte. Dich. Raus!«
Doch je mehr Tane darauf bestand, dass sich Fatboy heraushielt, desto mehr war Fatboy entschlossen, genau das Gegenteil zu tun.
»Okay, ich mache mit«, sagte Fatboy schließlich. »Meine zwei Millionen für ein Drittel Gewinnbeteiligung.«
»Wir müssen darüber erst noch reden«, knurrte Tane mit einem Seitenblick auf Rebecca.
»Ich gebe euch eine Minute«, sagte Fatboy großzügigund schlenderte zum Tresen, um ein wenig mit dem Rechtsanwalt zu plaudern.
»Kommt nicht infrage!«, fauchte Tane, kaum dass Fatboy den Tisch verlassen hatte, aber so, dass niemand sonst es hören konnte.
»Wir wissen doch selbst nicht, worauf wir uns hier einlassen!«, entgegnete Rebecca. »Vielleicht sind wir später sogar froh, wenn wir ihn dabeihaben.«
»Lieber verkaufe ich meine Seele dem Teufel.«
»Hör schon auf. Schließlich war er mit dem Lottogewinn vollkommen ehrlich, oder nicht?«
»Ich traue ihm trotzdem nicht über den Weg. Außerdem hält er die ganze Sache nur für eine Methode, um an noch mehr Geld zu kommen.«
»Na, egal ob du ihm traust oder nicht oder was er davon hält, wir brauchen jedenfalls seinen Anteil!«
»Nein. Wir kommen auch ohne ihn zurecht, schätze ich, auch wenn es knapp wird.«
Rebecca wandte den Blick ab, und ihre Stimme wurde plötzlich eisig. »Klar, sicher doch. Und wo wohnen Mum und ich? Im U-Boot ?«
Tane hatte noch etwas sagen wollen, aber jetzt blieben ihm die Worte im Hals stecken.
»Komm schon, Tane.«
»Das werden wir noch bereuen!«
Rebecca lächelte.
Und Tane stellte fest, dass er es schon jetzt bereute.
Sie erzählten Fatboy alles. Tane hatte eigentlich nicht vorgehabt, ihm mehr zu erzählen, als absolut nötig war, aber wenn man nur eine winzige Ecke eines Bildes zeigt, führt das unweigerlich zu Fragen und zu noch mehr Fragen, und so dauerte es auch nicht lange, bis Fatboy genauso viel wusste wie sie selbst. Zuerst glaubte er nicht so recht daran,aber der Jackpotgewinn war ein ziemlich überzeugendes Argument.
Tane hatte gehofft, dass Fatboy kalte Füße bekommen würde, sobald er merkte, dass es nicht nur darum ging, den fetten Lottogewinn einzustreichen, und war ziemlich überrascht, als das nicht der Fall war.
Danach winkte Fatboy den geduldig wartenden Anwalt an den Tisch zurück, der ihnen empfahl, einen Trust zur Verwaltung ihres Vermögens einzurichten.
Nach der Schule holte Fatboy Tane und Rebecca in seinem neuen Jeep ab und fuhr mit ihnen zur Bank, wo sie ein paar Dokumente unterschreiben mussten und etwas Geld (sozusagen ein bisschen Taschengeld für den täglichen Verbrauch) auf ihre eigenen Konten überweisen ließen. Dann fuhren sie zu Tane nach Hause, damit Tane seine E-Mails abrufen konnte.
Von Subeo war noch keine Antwort eingegangen, aber Fatboy, immer praktisch veranlagt, schlug vor, einfach bei der Firma in England anzurufen. Er meinte, sie könnten sich doch wahrscheinlich die Telefonkosten für das Überseegespräch leisten.
Wie sich herausstellte, hielt sich ein Verkäufer der Firma gerade in Sydney auf, um der australischen Marine die U-Boote vorzuführen. Fatboy rief ihn an und musste nicht einmal sehr lügen, bis er ihn überredet hatte, auch noch einen Abstecher nach Auckland in seine Reisepläne einzubauen.
Schließlich stellte Rebecca die Frage, vor der Tane bisher zurückgeschreckt war. »Und was machen wir mit Professor Green?«
Damit kehrte die Wirklichkeit schlagartig zurück. Tane überlegte kurz, dann meinte er: »Wenn wir die Anweisungen in der Botschaft glauben oder wenn wir sie richtig verstandenhaben, dann sollen wir irgendwie dieses Chimära-Projekt stoppen.«
»Worum geht es bei diesem Projekt überhaupt?«, fragte Rebecca.
»Google?«, schlug Fatboy vor.
»Hab ich schon«, sagte Rebecca. »Nichts zu finden. Ich habe dann Professor Victoria Green und ihr Forschungslabor eingegeben. Das ergab eine Menge Informationen über ihre Forschungen zu Rhinoviren ...«
»Rhinozeros-Viren?«, fragte Fatboy
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