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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Areal, in dem die ersten Bautrupps bereits sämtliche Bäume gefällt und das Unterholz wegplaniert hatten, um die Fundamente für ein neues Hotel- und Konferenzzentrum zu legen.
    Eines Tages würde auch dieser Wipfelpfad aus Seilen nur noch eine Erinnerung sein, von der er seinen Kindern und Enkelkindern erzählen konnte, und wahrscheinlich würden sie verlegen lachen, weil sie nicht sicher wären, ob sie ihm glauben sollten oder nicht.
    Er ging weiter, bis er zu der Stelle kam, wo er neulich ein neues Nest mit jungen Graufächerschwänzen entdeckt hatte. Die Mutter war eifrig damit beschäftigt, Würmer in die hungrig aufgerissenen Schnäbel der Jungvögel zu stopfen, und bemerkte ihn nicht, als er sie eine Weile beobachtete.
    Aber wo zum Teufel steckte Fatboy?

VERTRAUEN
    Montag, 16.   November
    Fatboy rief an, als Tane sich gerade für die Schule fertig machte   – trotz seiner Kopfschmerzen und blutunterlaufenen Augen. Wieder einmal hatte er ausgesprochen schlecht geschlafen.
    Seine Mutter ging ans Telefon, und an ihrem Tonfall erkannte er sofort, wer dran war.
    Er ließ die Schultasche fallen, wobei sich sein Mäppchen mit allen Stiften über den Küchenboden ergoss, gefolgt von den losen Blättern seines Englischaufsatzes. Er achtete kaum darauf.
    »Harley möchte dich sprechen«, sagte Mum und hielt ihm den Hörer hin.
    Tane zwang sich, ihr den Hörer nicht brutal aus der Hand zu reißen. »Wo bist du?«, knurrte er.
    Fatboy ließ sich davon nicht beeindrucken und sagte fröhlich: »Wir sind Millionäre, Kleiner. Alle drei.«
    »Weiß ich«, sagte Tane misstrauisch.
    »Wir müssen reden«, fuhr Fatboy fort.
    »Wir haben heute Schule.« Tane bemühte sich, so cool wie möglich zu klingen, als ob ihm nicht mal im Traum derGedanke gekommen sei, Fatboy könnte sich mit dem Geld aus dem Staub gemacht haben.
    »Könnt ihr heute nicht einfach schwänzen?«, fragte Fatboy ruhig, aber Tane hörte deutlich, wie aufgeregt er war. Offenbar versuchte Fatboy, wieder den abgebrühten Rockstar zu geben, aber sein Tonfall verriet, wie aufgeregt er eigentlich war   – wie ein Kind, das ein neues Spielzeug bekommen hat.
    »Geht nicht. Prüfungen fangen nächsten Montag an«, sagte Tane stur.
    »Gut, dann also in der Mittagspause. Kommt zu McDonald's.«
    Fatboy beendete den Anruf, und Tane merkte, dass er vergessen hatte, ihn zu fragen, warum er sein Handy abgeschaltet hatte.
    Er tippte die Kurzwahl von Rebeccas Nummer ein.
     
    Die Mittagspause begann um 12.30   Uhr, aber um 12.37   Uhr hatte sich Fatboy immer noch nicht blicken lassen. Tane konnte seine Aufregung kaum noch im Zaum halten; selbst nach einem Big Mac mit großer Pommes konnte er kaum still sitzen.
    Er blickte auf die Uhr. Nicht einmal. Nicht zweimal. Sondern mindestens drei- oder viermal in der Minute. Um 13.30   Uhr würden sie wieder in den Unterricht zurückgehen müssen, und außerdem durfte niemand bemerken, dass sie das Schulgelände verlassen hatten.
    Im Gegensatz zu Tane war Rebecca sehr schweigsam, saß still da und aß keinen einzigen Bissen.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Tane schließlich. »Macht dir das SOS Sorgen?«
    »Nein, nein. Ja. Ich bin aufgeregt. Es ist nur   ...« Eine kleine Träne trat aus ihrem Augenwinkel, und sie wischte sie unwirsch weg. »Ich weiß, man sollte nie sagen: Waswäre, wenn   ...? Was wäre, wenn dies oder das nie passiert wäre? Aber ich werde einfach den Gedanken nicht los, was passiert wäre, wenn wir ein Jahr früher auf diese Sache gestoßen wären? Vor vierzehn Monaten?«
    Tane legte ihr die Hand auf den Arm. Er wusste, was sie damit meinte.
    »Sie hätten uns warnen können. An dem Tag hätten wir meinen Vater überreden können, zu Hause zu bleiben. Alles wäre anders gekommen.« Rebecca kämpfte gegen ihre Tränen. »Mum   ...« Ihre Stimme brach, und sie konnte nicht mehr weitersprechen.
    »Du hast recht«, sagte Tane. »Man sollte nie sagen: Was wäre, wenn .«
    Er wollte noch mehr sagen, wollte sie beruhigen, ihr gut zureden, um ihre inneren Qualen zu lindern, aber er fand einfach nicht die richtigen Worte, und dann war es auch schon zu spät, denn Fatboy röhrte in einem nagelneuen metallicgrünen Jeep Wrangler heran und vollführte eine Vollbremsung direkt vor dem Fenster, hinter dem sie saßen. Auf dem Beifahrersitz saß ein nervös aussehender junger Mann.
    Rebecca griff schnell nach Tanes Papierserviette und wischte sich die Augen trocken. Als Fatboy und der Fremde zum Tisch kamen, lächelte

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