Der Tomorrow-Code - Thriller
ungläubig.
Rebecca lächelte. »Hat nichts mit Rhinozeros zu tun. Rhinoviren sind einfache Schnupfenviren.«
»Ach so.« Fatboy sah richtig enttäuscht aus.
»Aber eine Forschung, die sich mit gemeinen Schnupfenviren beschäftigt, wird wohl kaum eine globale Katastrophe auslösen können«, überlegte Rebecca laut. »Das kann also nicht der Grund für das SOS sein. Aber vielleicht ist Professor Green in Wirklichkeit eine Genetikerin ... vielleicht gehen in ihrem Labor noch ganz andere Dinge vor, die der Rest der Welt nicht erfahren darf?«
»Eben das Chimära-Projekt«, sagte Tane langsam.
»Und wir sollen es aufhalten«, fügte Fatboy hinzu.
»Ich finde, wir sollten einfach hinfahren und sie besuchen«, sagte Rebecca. »Ganz nebenbei erwähnen wir das Projekt und fragen, was es ist, und wenn es wirklich was Schlimmes ist, bitten wir sie, es einzustellen.«
»Und wenn sie Nein sagt?«, wollte Tane wissen.
»Darüber können wir uns Gedanken machen, wenn es so weit ist.«
»Aber warum gehen wir nicht einfach zur Polizei?«, fragte Fatboy. »Oder erzählen es der Regierung? Jemandem in einer Behörde. Ich meine, was können wir drei denn schon ausrichten?«
Tane blickte Rebecca an, die den Kopf schüttelte. »Jetztnoch nicht. Außerdem würden sie uns doch nicht glauben. Und was noch wichtiger ist: Die Botschaft sagt eindeutig, dass wir es niemandem erzählen dürfen. Bis wir den Grund dafür kennen, sollten wir den Anweisungen folgen.«
Tane starrte seine Freundin nachdenklich an. Das klang vernünftig, aber er wurde den Gedanken nicht los, dass da noch ein wenig mehr dahintersteckte. Hatte sie Angst, dass ihnen jemand die Entdeckung abspenstig machen könnte, dass jemand anders allen Ruhm und alle Ehre für ihre Arbeit einstreichen könnte?
Dienstag, 17. November
Am nächsten Tag verdrängten Tane und Rebecca jeden Gedanken an ihre Prüfungen und gingen ganz groß einkaufen. Schließlich wurde man nicht alle Tage Millionär. Allerdings fielen sie nicht in einen Kaufrausch. Extravagantes leisteten sie sich nicht.
Rebecca kaufte sich ein Paar neue Jeans, die sie schon eine ganze Weile im Auge gehabt hatte, und ein Paar Schuhe, die dazu passten. Tane kaufte eine Lederjacke, die ihn, wie er fand, ziemlich cool aussehen ließ.
Danach kaufte Rebecca ein paar CDs – Musiktitel, die sie sich bisher nicht hatte leisten können. Nur ein paar, so ungefähr zwanzig Titel ihrer Lieblingsgruppen. Tane kaufte einen Joystick und ein paar der neuesten Computerspiele. Und dann noch ein paar Kleinigkeiten.
Gegen Mittag ließen sie sich in der Limousine, die sie mit Chauffeur gemietet hatten, zum besten Restaurant der Stadt fahren. Ein sehr schönes, edles und elegantes Restaurant. So schön, edel und elegant, dass man sie gar nicht einließ. Jedenfalls nicht in den Klamotten, die sie trugen. Also kauften sie sich am Imbissstand in der Shortland Street riesigeBeefburger, aus denen Käse und Zwiebelringe herausquollen, und aßen sie auf dem Rücksitz der Limousine.
Am Ende des Einkaufsbummels zählten sie ihre Anschaffungen: siebenundfünfzig CDs, elf DVDs, ein Laptop der obersten Preiskategorie für Rebecca, zweiundzwanzig Kleidungsstücke, ein Joystick, vier Computerspiele, sieben Paar Schuhe, zwei Bücher, vier Schmuckstücke, unter denen Tanes goldenes Halsband bei Weitem das teuerste war, ein Fahrrad, vier Sonnenbrillen, drei Handys und ein lebensgroßer Plüschpavian, den sie auf einen freien Sitz in der Limousine setzten und der sie während des ganzen restlichen Tages angrinste.
Also wirklich nichts Besonderes.
Auf der Heimfahrt fiel Tanes Blick zufällig auf eine Objektbeschreibung im Schaufenster eines Immobilienmaklers. Sie ließen die Limousine anhalten und sprangen heraus, um die Beschreibung zu lesen. Es war absolut perfekt. Ein zweistöckiges Haus auf den Klippen, das zufällig auch noch einen Bootsschuppen hatte und außerdem einen wunderbaren Blick über das Meer vor West Harbour bot.
DER MANN VON SUBEO
Donnerstag, 26. November
Der Mann von Subeo hieß Arthur Fong, was ziemlich chinesisch klang, aber nicht chinesisch war, wie er am Telefon sagte. Er hatte versprochen, am Donnerstagabend, 26. November, um 19.30 Uhr vor Ort zu sein, und tatsächlich klingelte es auf die Minute genau an der Tür.
Tane, Rebecca und Fatboy hatten sich für die Besprechung in Rebeccas neuem Haus versammelt. Es lag eine gute halbe Autostunde von Tanes Elternhaus entfernt, was zwar ein bisschen
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