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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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die Fregatte nicht mehr zurückkommen würde; erst dann setzten sie ihre Fahrt nach Motukiekie fort.
    Als die letzten Sonnenstrahlen längst versunken waren, holten sie die Tauchanzüge von der obersten Koje herunter.
    Tane legte einen Bleigürtel um.
    Fatboy half Rebecca in ihren Anzug; dann reichte er beiden die Sauerstoffflaschen. Tane packte die Flasche mitden Zähnen, so, wie es Wee Doddie ihnen gezeigt hatte. Wasserdichte Taschenlampen hingen an Gummibändern von ihren Armgelenken.
    Es war bereits nach Mitternacht, als Tane und Rebecca durch die Druckschleuse der
Möbius
nach draußen glitten und langsam zur Insel schwammen.

WÄSCHEHAUFEN
    Tane und Rebecca erreichten das Ufer am Fuß des Anlegestegs. Das Mondlicht übergoss die Wellen im Kanal mit silbernem Licht, aber hier im Schatten der Insel war das Wasser dunkel. Ein Boot der Küstenwache mit aufblasbarem Rumpf war weiter vorn am Landesteg vertäut, aber nirgendwo brannten Lichter, und die Insel wirkte so verlassen, dass sie beschlossen, nicht weiter auf das Boot zu achten. Selbst wenn Leute an Bord sein sollten, würden sie wahrscheinlich fest schlafen.
    Sie versteckten die Schwimmflossen, Bleigürtel und Sauerstoffflaschen hinter einem Pfeiler am Ende des Stegs, behielten aber die Masken auf, um ihre Gesichter vor den Überwachungskameras zu verbergen.
    Rebecca ging an der Hafenmauer entlang, blieb aber nach ein paar Metern abrupt stehen und legte Tane warnend die Hand auf den Arm.
    Sie ging in die Hocke, mit dem Rücken zur Insel, und deckte ihre Taschenlampe mit der Hand ab, sodass nur ein ganz schmaler Lichtstreifen durchdringen konnte. Im schwachen Licht sah Tane einen Gegenstand auf dem Boden liegen.
    Er ging neben ihr in die Hocke. Gemeinsam untersuchtensie den Fund. Es war ein weiches, rosafarbenes Stoffstück. Tane hob es an einem Ende hoch, und es nahm sofort eine erkennbare Form an: ein Damennachthemd. Ein kleineres Stoffstück rutschte aus dem Nachthemd heraus. Rebecca richtete den Lichtstrahl darauf: ein schmuckloses weißes, nicht sonderlich sexy Damenhöschen.
    »Bisschen komisch, die Wäsche ausgerechnet hier abzulegen«, flüsterte Rebecca in Tanes Ohr.
    Tane nickte nur. Er hatte auch keine Erklärung dafür.
    Sie brauchten eine Weile, bis sie den Anfang des Fußpfads entdeckten, obwohl sie schon einmal hier gewesen waren. Tane riskierte es schließlich, die Taschenlampe kurz herumzuschwenken.
    »Dort drüben«, flüsterte er. Rebecca lief leise über den asphaltierten Weg voraus.
    Tane blickte noch einmal kurz zum Meer zurück, bevor es von den Bäumen verdeckt wurde, die den Weg säumten. Das Meer lag dunkel und friedlich da, wie seit Millionen Jahren und vermutlich auch für weitere Millionen Jahre. Schon der Blick auf die riesige Wasserfläche gab ihm Selbstvertrauen und Sicherheit und stärkte seine Zuversicht, dass sie diese Mission durchführen würden, was immer auch geschah.
    Er holte Rebecca ein und flüsterte ihr ins Ohr: »Eines Tages werden die Kinder darüber in ihren Geschichtsbüchern lesen können.«
    Er spürte ihr Lächeln eher, als dass er es im Dunkeln wirklich sah.
    »Und du wirst sie vielleicht schreiben«, meinte sie.
    Nach ein paar Schritten blieb sie erneut stehen. Weitere Kleidungsstücke   – dieses Mal jedoch ein richtiger Wäschehaufen. Sie fasste die einzelnen Stücke nicht an, sondern zog sie mit der Taschenlampe auseinander. Ein weißer Labormantel. Darin steckten ein hellrotes T-Shirt und ein PaarJeans. Und in den Jeans, deren Reißverschluss und Gürtel nicht geöffnet waren, fanden sie ein Paar blaue Boxershorts. Unter den Kleidern lagen ein Paar Nikes, darin steckten die Socken. Eine Armbanduhr fiel aus einem Ärmel des Laborkittels, als sie ihn hochhoben.
    »Hier haben wir die Erklärung für das Nachthemd«, sagte Tane grinsend. »Wahrscheinlich nur zwei Leute vom Labor, die sich gegenseitig an die Wäsche gegangen sind. Oder nackt schwimmen wollten.«
    Rebecca nickte, als ob sie zustimmte, doch dann sagte sie: »Unter anderen Umständen könnte es so gewesen sein. Aber hier passt das einfach nicht. Schon gar nicht jetzt. Und überhaupt: Warum hat er seinen Gürtel und den Reißverschluss seiner Jeans wieder zugemacht?«
    Der Pfad verlief wieder flacher; sie hatten die Kuppe des kleinen Hügels erreicht, auf dem der Laborkomplex stand. Doch hier befanden sie sich nicht mehr im Schatten der Bäume. Das flache Areal mit den Gebäuden lag im vollen Mondlicht.
    Sie fanden keine weiteren Wäschehaufen

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