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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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war es schmerzhaft grell. Die ganze Sache war wie ein Traum, ein Albtraum ohne Sinn.
    »Wo sind die anderen?«, bellte dieselbe Stimme. »Wo sind eure Komplizen?«
    Tane hätte ihm nur zu gern alle Informationen gegeben, die er besaß. Auf dem U-Boot , hätte er sagen können. Aber seine Stimmbänder hatten wieder einmal dichtgemacht und weigerten sich, auch nur ein Wort hervorzubringen.
    Dann hörte er Rebecca sagen: »Es gibt keine anderen! Wir sind nur Kinder!«
    Tane hörte wieder den Amerikaner, doch jetzt brüllte er nicht mehr, sondern sagte in normaler Lautstärke: »Crawford, hier Crowe. Sind noch irgendwelche weiteren Wärmeflecken zu sehen?«
    Während er redete, hörte Tane das Rattern eines Hubschraubers, der hoch über sie hinwegschwebte. Eines sehr leisen Hubschraubers.
    Das Gesicht des Mannes tauchte plötzlich vor seinen Augen auf, keine zehn Zentimeter entfernt. Seltsam, wie gedämpft seine Stimme klang, trotz aller Furcht, Dunkelheit, gleißender Lichter und diesem ganzen Durcheinander. Als ob der Mann durch eine Glasscheibe hindurch mit ihm redete. Oder eine Maske?
    »Wo sind die anderen? Und wohin habt ihr die Geiseln verschleppt?«
    Welche anderen? Welche Geiseln?
    Weder Rebecca noch Tane wussten darauf eine Antwort;schließlich sagte der Mann mit ruhigerer Stimme: »Bringt sie zu den Booten und schafft sie raus zum Schiff. Dort werden wir sie verhören. Crawford, du bleibst auf Stellung. Wenn auf diesem elenden Felsen hier auch nur eine Maus furzt, will ich es wissen. Teams Rot und Blau: Zurück aufs Schiff.«
    Kräftige Hände packten sie an den Armen, mindestens zwei erwachsene, starke Männer für jeden von ihnen. Sie bogen ihnen die Arme hinten am Rücken so hoch, dass Tane Tränen in die Augen schossen. Er hörte Rebecca vor Schmerzen aufschreien und fühlte heiße Wut in sich auflodern. Wie konnten sie es wagen, ein Mädchen so grob zu behandeln! Rebecca so zu behandeln! Aber er konnte nichts dagegen tun.
    Das Schiff war die Fregatte
Te Mana.
Ihr Name zog sich in der Nähe des Hecks in riesigen Lettern über die Seite. Sie sah ganz anders aus als vom Bug betrachtet, besonders wenn man sich unter dem Bug befand. Sie stiegen über eine schwere Stickleiter an Bord, die auf der Seite herunterhing. Zwei schnelle Schnitte trennten ihre Handfesseln durch, sodass sie selbst hinaufklettern konnten.
    Verglichen mit der dunklen Insel wirkte das Deck der Fregatte wie ein Kaufhaus in der Weihnachtszeit. Männer und Frauen in Marineuniformen standen in einiger Entfernung von den schwarz gekleideten Soldaten, die Tane und Rebecca gefangen genommen hatten.
    »Sollen wir sie nach unten bringen?«, wollte einer der Soldaten wissen.
    »Erst wenn wir hundertprozentig sicher sind, dass sie sauber sind.« Die Soldaten sahen zwar alle gleich aus, aber diese Stimme war dieselbe, die auf der Insel zu ihnen gesprochen hatte. Das musste der Teamführer sein, Crowe. »Was hat das RPAD zu melden?«
    Ein sehr großer Mann scannte sie mit einem Handapparat,der durch ein Kabel mit einem Gerät auf seinem Rücken verbunden war. Alle Männer waren mit ungewöhnlichen Gewehren bewaffnet, deren Lauf leicht gekrümmt schien und in einer Art Sprühdüse endete. Sie trugen schwarze, offensichtlich gepanzerte Raumfahreranzüge. Sauerstoffmasken bedeckten ihre Gesichter, und über der Stirn ragte ein zurückgeklappter, winziger Monitor hoch. Irgendein Nachtsichtgerät, vermutete Tane.
    »Nichts«, sagte der Mann mit dem Handscanner. »Keine Pathogene.«
    Der Mann mit der roten »1« auf der Schulter zog sich die Maske vom Gesicht, wobei es zischte und klickte. Sein Gesicht war schmal und kantig, als sei es aus Granit gemeißelt. Selbst wenn er sprach, zeigte sich in seiner Miene nicht der geringste Ausdruck, kein Muskel zuckte, nur die Lippen bewegten sich.
    »Wo sind die anderen Leute, die zu euch gehören? Und wo sind die Geiseln?«
    Tane warf Rebecca einen verwirrten Blick zu. Nichts ergab einen Sinn. Überhaupt keinen Sinn. Welche anderen Leute? Welche Geiseln? Woher hatten die Soldaten gewusst, dass sie kommen würden? Rebeccas Kiefer mahlten, an der Schläfe traten Adern heraus.
Wenn wir nur nicht erwischt werden.
Das hatte sie von Anfang an immer wieder gesagt.
Wenn wir nur nicht erwischt werden. Ich kann es mir nicht leisten, im Gefängnis zu sitzen.
    Der Mann fuhr fort: »Die Wissenschaftler   – wo habt ihr sie versteckt? Wurden sie verletzt? Und was ist mit dem Nebel? Wie habt ihr den Nebel erzeugt?« Er starrte

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