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Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Köster-Lösche
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einlud.
    »Rührei auch, Herr Asmus?«, fragte seine Frau, die am Küchenherd stand.
    Asmus dankte verlegen. Sah sie ihm etwa an, dass er Hunger hatte? In den letzten Tagen war er nicht mal zum Fischen gekommen. Und Eier zu sammeln verbot sich in Oses Gegenwart von selbst.
    »Es ist genug da, Herr Wachtmeister. Greifen Sie zu«, ermunterte ihn die Hausfrau.
    »Brandganseier«, erklärte Bahnsen. »Die kann man frisch essen, du brauchst keine Sorge zu haben. Die Möweneier verursachen manchmal Durchfall. Deswegen wird die große Masse hartgekocht und dann im Wasserglas eingelegt. So halten sie sich über Winter und taugen allemal zum Backen.«
    »Die Sammelzeit ist bald vorüber. Die ersten angebrüteten habe ich schon dem Schwein hingeworfen. Kommen Sie, Herr Asmus …«
    Bei so viel nettem Zureden mochte Asmus nicht weiter ablehnen. Er bekam einen großen Teller Rührei vorgesetzt, wie er bei ihm auf dem Boot zu zwei Mahlzeiten hätte ausreichen müssen.
    Bahnsen seufzte behaglich und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Du bist natürlich nicht wegen des Frühstücks hier. Es ist also etwas passiert.«
    »Ja. Meine Reifen wurden heute Nacht zerschnitten«, berichtete Asmus, während er das letzte Fett mit einem Brotkanten auftunkte und den Teller sauberwischte.
    »Hm«, brummte Hans Christian nachdenklich. »Ist es dasselbe wie bei mir? Eine Warnung? Bist du jemandem so gefährlich nahe gekommen, dass er dir einen kleinen Denkzettel verpassen möchte?«
    »Das versteht sich. Inzwischen bin ich wohl schon aufgefallen. Ich könnte mir solche Aktionen von verschiedenen Seiten denken, das ist das Problem.«
    »Aufgefallen, ja. Seit der Sache mit den Alkoholschmugglern wissen sie, dass du zugreifst, wenn du Gesetzesverstöße erkennst. Und niemand, der dich kennengelernt hat, würde dir unterstellen, dass du bei entsprechender Bezahlung ein Auge zudrückst. Das unterscheidet dich von anderen.«
    Asmus holte tief Luft. So schwierig hatte er sich den Neuanfang auch für einen redlichen Polizisten nicht vorgestellt. Im Gegenteil, er hatte lustlos die ihm zugeteilten Aufgaben erledigen wollen, mehr nicht. Was er wahrscheinlich sowieso nicht fertiggebracht hätte. Aber nun stellte sich obendrein allmählich heraus, dass er und ein junger Wachtmeister das Gesetz zu vertreten hatten, mehr oder minder gegen die Wünsche ihrer Vorgesetzten. »Ja, das mag alles sein. Im Augenblick ist das Wichtigste, dass ich wieder fahrfähig werde. Ich wollte dich fragen, wie der junge Mann heißt, der den Arzt holte und der Motorräder reparieren kann.«
    »Oh, das ist Jon, der Sohn des ehemaligen Müllers. Er wohnt allein in der Abnahme zur Mühle, die sie haben stehenlassen. Hinter dem Hügel.«
    »Dann weiß ich Bescheid. Ich wollte ihn bitten, die Reifen zu flicken, ich hoffe, er kann es.«
    »Kann er. Er hat eine kleine Werkstatt. Außerdem ist er gerade entlassen worden, er wird sich über jeden Auftrag freuen.«
    »Entlassen?«
    »Ja, jüngster Angestellter in einem Keitumer Betrieb undunverheiratet. Ihm geht es wie vielen anderen. Ich würde ihn in normalen Zeiten sofort genommen haben. Erfahrung mit Maschinen und Motoren wird heutzutage immer wichtiger, auch bei kleinen Booten.«
    »Dann wäre er wohl in normalen Zeiten nicht entlassen worden, wenn ich dich recht verstehe.«
    »Ganz bestimmt nicht. Er ist tüchtig.«
    »Dann mache ich mich jetzt zu ihm auf, bevor er womöglich ausfliegt.« Asmus schob den Stuhl zurück und verbeugte sich vor der Hausfrau. »Herzlichen Dank, Frau Bahnsen, heute haben Sie mich vor dem Hungertod errettet. Ich musste mich in mein neues Arbeitsgebiet einarbeiten und konnte nicht regelmäßig zum Fischen ausfahren, obwohl ich gerne mal einen Wolfsbarsch gefangen hätte.«
    »Ich habe bemerkt, dass du die Jolle nicht bewegt hast«, brummelte Bahnsen.
    »Das dachte ich mir. Man erkennt seine Pappenheimer an den Festmacherknoten.« Asmus winkte beiden zu und verließ das Haus.
    Die Abnahme war winzig. Asmus betrat sie gar nicht, denn Schleifgeräusche leiteten ihn sofort in die noch kleinere Werkstatt.
    Auf Jons weißblonden Haaren lag ein grauer Schimmer von Schleifstaub. An Nägeln in den Bretterwänden waren Werkzeuge akkurat aufgehängt, und der Fußboden war auch in den Ecken gekehrt.
    Der junge Mann stellte den lärmenden Generator ab, als er Asmus bemerkte.
    »Moin, moin, Jon«, grüßte Asmus, »ich hoffe, du kannst einen kleinen Auftrag von mir annehmen. Meine Reifen wurden aufgeschlitzt.«
    »Moin

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