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Der Tote im Eiskeller

Der Tote im Eiskeller

Titel: Der Tote im Eiskeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Oelker
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Vernünftiger zum Wahnsinn als ein Wahnsinniger zur Vernunft gebracht werden.
› Gleichwohl war der zur Besichtigung offene P. als Gruselkabinett zur Volksbelustigung hoch beliebt.
    Pfeffersäcke
Spottname für reiche Hamburger Kaufleute, die sich einzig für Handel und Profit interessieren.
    Postillion
Die Kutscher der Postfuhrwerke (erstmals 1690 zw. Nürnberg und Frankfurt zur Beförderung von Personen, Briefen und Paketen) wurden auch Schwager genannt (wahrscheinlich vom frz.
chevalier:
Ritter/Reiter, abgeleitet). Sie trugen auf fast allen Linien blaue Jacken mit roten Kragen (oft mit silbernen Litzen) und das Posthorn. Sie lenkten die Pferde vom Kutschbock oder – bes. bei vielspännigen Kutschen – von einem Sattelpferd, manchmal mit Unterstützung eines Postknechts/Kutschers. Im Dienst von Geschwindigkeit und Pünktlichkeit durfte der P.   Wege abseits der Landstraßen benutzen, sogar überÄcker und Wiesen, während des Dienstes weder verhaftet noch vor Gericht geladen werden, er war von Zoll und Mautgebühren befreit; war von weitem das Posthorn zu hören, mussten Schlagbäume und Stadttore geöffnet werden. Wind, Wetter, von den Pferden aufgewirbelter Staub, die ständigen Erschütterungen machten seine Arbeit ziemlich ungesund.
    Profoss
Er vollstreckte an Mitgliedern der Garnison die Leibesstrafen, für die ihm die Delinquenten eine Gebühr zahlen mussten, deren Höhe nach Rang und Strafart variierte. Im 18.   Jh. galt der P. wie die Scharfrichter noch als ‹unehrlich›.
    Reitendiener
Die hoch angesehene reitende Ehrengarde des Rates eskortierte Bürgermeister und hohe Gäste der Stadt, bewachte das Rathaus und war für die Einhaltung des komplizierten Protokolls zuständig. Die 26   Stellen waren so begehrt, dass die Kämmerei für sie bis zu 25   000   Mark verlangte. Die immense Ausgabe kam durch Trinkgelder und gut bezahlte Auftritte und Handreichungen bei div. privaten und offiziellen Feierlichkeiten wieder herein.
    Rötel
Der weiche Pigmentfarbstoff ist ein bräunlich rotes Gemisch aus Roteisenstein (Hämatit) und Ton oder Kreide. Zu Minen oder Stangen gepresst wurde Rötel bes. im 15.   Jh., aber auch im Barock und Rokoko als Zeichenstift benutzt.
    Rüböl
Das aus Rübsen- (dem Kohl verwandte, bis 80   cm hoch wachsende, gelb blühende Pflanze, deren Samen bis zu 50   Prozent Öl enthält) oder Rapssamen gewonnene Öl wurde bis zum Ende des 19.   Jh.s in Lampen und Laternen verwandt, bes. für die Straßenbeleuchtung, da es zwar unangenehm roch, aber viel billiger war als der fast geruchlose Waltran. Hamburgs Straßen galten im Deutschen Reich als die am besten beleuchteten. Schon 1679 gab es1000   Straßenlaternen, die die Sicherheit in der Stadt erhöhen sollten. In hellen (Vollmond-)Nächten wurde Energie gespart und die Laternen blieben dunkel.
    Rute
Die R. war ein im ganzen deutschsprachigen Raum übliches Längenmaß. Während sie z.   B. in Ostfranken 30 (→) Fuß = 8,649   m, in Württemberg 10   Fuß = 2,865   m maß, bedeutete die hamburgische Rute 16   Fuß = 4,585   m.
    Schiffer
Bezeichnung für den Schiffsführer, bevor ‹Kapitän› üblich wurde.
    Schute
Ein flaches, kielloses, meist offenes Fluss- oder Hafenboot ohne Segel, das gezogen oder geschoben wird, in (→) Fleeten und anderen flachen Gewässern auch gestakt. Die Sch. dient(e) zum Transport der Waren zw. Schiffen auf Reede und Lagerhäusern oder ufernahen Märkten. Heute werden Sch. einzeln oder in Verbänden von Motorschleppern bewegt.
    Sonnin, Ernst (1713   –   1794)
Nach dem Studium der Theo logie, Philosophie und Mathematik in Halle arbeitete S. in Hamburg als Privatlehrer und entwickelte als genialer Tüftler mechanische und optische Geräte. Erst mit 40   Jahren begann er als Baumeister zu arbeiten. Seine aus fundiertem Wissen entwickelten bautechnischen Methoden galten bes. beim Turmbau (-begradigung) als verwegen, wenn nicht gar teuflisch. Die Michaeliskirche, das Hamburger Wahrzeichen, war sein berühmtestes Werk (mit J.   L.   Prey). Als Bauhofmeister, eine Art Oberbaudirektor, stellte ihn der Rat nicht an, aber er arbeitete häufig im Auftrag der (→) Commerzdeputation. Als 1771 die Flut mit dem Unterspülen der Deichtorschleuse die Stadt bedrohte, wurden auf Empfehlung des städtischen Ingenieur-Kapitäns und S.s mit Deichdurchstichen weite kultivierte Flächen geflutet, was die Stadt rettete. S. gehörte zu den Kreisen der Aufklärer und zu den Gründern der
Patriotischen

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