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Der Tote im Eiskeller

Der Tote im Eiskeller

Titel: Der Tote im Eiskeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Oelker
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Gesellschaft
, einer heute noch aktiven Vereinigung zur Beförderung des Gemeinwohls.
    Speiseeis
Die Herstellung von S. wurde schon um 500   n.   Chr. im Fernen Osten, seit etwa 1500 in Europa praktiziert, im 18.   Jh. gehörte es zu den begehrtesten Leckereien. Zur S.   -Bereitung wurde die mit Zuckerwasser und Zusätzen wie Früchte, Säfte, Mokka etc. gefüllte Gefrierdose in einen festen Holzeimer mit Spundloch (zum Abfluss des Schmelzwassers) gesetzt, dessen Boden mit einer dicken Schicht klein gehacktem, mit reichlich grobem Salz vermengtem Eis (wird bis minus 20° kalt) bedeckt war, womit auch der Raum zw. Dose und Holz gefüllt wurde. Die Dose wurde schnell gedreht, das sich an ihrer Innenwand absetzende Gefrorene immer wieder in die Dose geschabt, endlich geschlagen und gerührt. Die so in die Mischung gelangenden Luftbläschen machen sie cremig.
    Spinnhaus
Das Gefängnis und Arbeitshaus für ‹junge Diebe und liederliche Frauenzimmer›, d.   h. gewerbsmäßige Prostituierte, wurde 1666 an der östlichen Binnenalster erbaut. Anders als das (→) Werk- und Zuchthaus diente es ausschließlich dem Strafvollzug und bedeutete meistens lebenslängliche Haft bei harter Arbeit und schweren körperlichen Strafen wie Stäupung (Auspeitschung am Pranger).
    St.-Hiobs-Spital
Das 1505 von der Brüderschaft der Krämer und Höker gestiftete und an der Ecke Spitaler Straße/Kurze Mühren erbaute Hospital beherbergte zunächst an Pocken, Krätze und Geschlechtskrankheiten Leidende. Zu Beginn des 17.   Jh.s wurde es um Wohnungen für arme Alte erweitert. 1741   –   43 wurden Spital und Kirche in Fachwerk neu erbaut. Ab 1824 war St.   H. ausschließlich Stift für alte Frauen. Sechzig Jahre später wurde das Spital abgebrochen und ein Neubau außerhalb der Altstadt bezogen.
    Tischbein, Johann Anton (1720   –   1784)
Mindestens fünf Mit glieder der vielköpfigen, ursprünglich hessischen Künstlerfamilie T. lebten für einige Jahre in Hamburg. J.   A.   T. ließ sich 1766 an der Elbe nieder, heiratete Johanna Meyer, die 23   Jahre jüngere Tochter eines Perückenmachers, und blieb bis zu seinem Tod. Aus der offenbar glücklichen Ehe gingen sechs Kinder hervor, die jüngste Tochter wurde Malerin. T. war zunächst Lehrer an einer privaten Zeichenschule, 1771 erschien sein Lehrbuch
Unterricht zur gründlichen Erlernung der Malerey
; seit 1780 war er Lehrer am Johanneum, der städt. Lateinschule. Sein berühmterer Neffe
Johann Heinrich Wilhelm T
., der Maler des Bildes
Goethe in der Campagna
, hielt sich um 1770 und um 1800 für einige Jahre in Hamburg auf.
    Tranbrennerei
Im 17.   Jh. erwarb Hamburg als erste deutsche Stadt im Walfanggebiet der nach ihrer Hauptinsel Spitzbergen genannten Inselgruppe im Nordpolarmeer einen Hafen. Die erlegten Wale wurden direkt am Fangort zerlegt und der Speck am Ufer ausgekocht, ‹gebrannt›. Als die Wale vor der schnell zunehmenden Jagd weiter in die Eisregion und ins offene Meer zurückwichen (ca. ab 1650), wurde der Speck in Fässern in die Heimathäfen transportiert, wo er in zumeist an den Ufern errichteten, übel stinkenden T.n ‹ausgebrannt› wurde. Mit den Rückgang der Wale wurde die Jagd auf Robben und Walrosse ausgedehnt.
    Twiete
oder Tweete bezeichnet in Norddeutschland eine enge Gasse als Durchgang zwischen zwei (twee) breiteren Straßen. Durch Entwicklung und Umgestaltung der Stadt veränderten sich auch einige T.n. Die
Neustädter Fuhlentwiete
z.   B. war im 18.   Jh. eine durchschnittlich breite Straße; sie wurde außer von den üblichen schmalen, oft vom Alter schiefen Häusern aus Fachwerk von einigenGebäuden für ‹gut Betuchte› gesäumt, u.   a. vom ‹Herrenlogiment›, einem säulengezierten Palais und (wie der zweite Name ‹Ballhaus› verrät) eine Art frühes Fitness- und Sportcenter.
    Unschlitt
wird der Talg von Rindern, Schafen und anderen Wiederkäuern genannt, der u.   a. zur Herstellung von Seifen und Kerzen verwendet wird. Während die besseren (nicht qualmenden) Bienenwachskerzen von Wachsziehern hergestellt wurden, wurden die billigeren und weniger hell brennenden U.kerzen zumeist von Seifensiedern und Metzgern gegossen und verkauft.
    Valckenburgh, Johan van (um 1575   –   1625)
Der Niederländer gilt als der einflussreichste Ingenieur und Festungsbaumeister im norddeutschen Raum im ersten Viertel des 17.   Jh.s; von 1609 bis zu seinem Tod war er vor allem in Deutschland tätig. Da er sich auf Beratung, Planung, Vorbereitung

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