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Der Tote im Eiskeller

Der Tote im Eiskeller

Titel: Der Tote im Eiskeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Oelker
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fünf weiterer auf dem Festungsring zw. 1625 und 1641: je zwei beim Millerntor und an der (→) Lombardsbrücke, eine beim Deichtor. Die letzte Windmühle im Stadtgebiet stand bis 1940 auf dem Heiligengeistfeld außerhalb des Festungswalles.
    Nachtwache
Seit dem Mittelalter gab es in Hamburg professionelle Nachtwächter. Sie patrouillierten mit Musketen und Piken bewaffnet von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang in schwarzen Mänteln und Hüten, achteten auf Nachtschwärmer, unredliches Gelichter und Feuer und riefen stündlich die Zeit aus. Hölzerne Schnarren dienten als Signalgerät und zum Herbeirufen von Verstärkung. 1770 taten 284   Männer (nur ehemalige Soldaten) in 64   N.-Distrikten Dienst. Die Bevölkerung nannte sie ‹Uhlen› . (Nachteulen), als 1876 die Polizeibehörde die Aufgabe übernahm, ging der daraus entstandene Spottname ‹Udl› auf Polizisten über.
    Neuer Wandrahm
Der Name benennt seit dem 17.   Jh. die Verlängerung des Alten W.   Beide Straßen liegen auf der Wandrahminsel, im Areal der ab 1885 erbauten Speicherstadt. Bis zur Verlegung auf den noch südlicheren Grasbrook vor den Wällen im Jahre 1609 standen hier die Wandrahmen, große Gestelle, in die Tuchmacher das gefärbte Tuch (Wand, Lein-Wand) zum Trocknen und Glätten einspannten. Der Begriff Wand für Tuch geht auf das 8.   Jh. zurück. Er bedeutete in gotischer Zeit Rute und übertrug sich über die aus Ruten geflochtene (mit Lehm verputzte) Haus‹wand› auf das wie Flechtwerk strukturierte Gewebte.
    Negligé
Im 18. u. 19.   Jh. Bezeichnung für ein bequemes Hauskleid, tagsüber korrekt genug zum Empfang von Besuchern.
    Optiker/Mechanicus/Opticus
Die ersten Brillen wurden Ende des 13.   Jh.s von Mönchen zum Eigenbedarf angefertigt. Beinahe zur gleichen Zeit gab es in Venedig eine Brillenmacherzunft. In Deutschland ist der erste O. für 1478 in Nürnberg belegt (‹Parillenmacher Jacob Pfuhlmeier›). Im 18.   Jh. entwickelten sich aus den Handwerksbetrieben kleine Manufakturen, deren Ware (Drahtklemmbrillen/Zwicker) durch Hausierer und auf Jahrmärkten vertrieben wurde, was der schlechten Qualität entsprach. Die Berufe des O.s und Glas-/Linsenschleifers berührten einander, auch des Mechanikers, der optische Geräte und Spielereien herstellte. Zum Ende des Jh.s waren deutsche Brillen Schund, die Wanderhändler hatten keine Ahnung von der Anpassung. In London dagegen gab es gut ausgebildete O., ihre Schleiftechnik und die individuelle Anpassung bis zum Ausgleich von Astigmatismus waren höher entwickelt, solche Qualität wurde in Deutschland erst Mitte des 19.   Jh.s (z.   B. Zeiss und Rodenstock) erreicht.
    Ostindien
Seit Vasco da Gama 1498 in Calicut gelandet war, hatten europäische Mächte (Handels-)Niederlassungen in O.-I.   Zunächst übten O.-I.-Gesellschaften nur beschränkte Macht in küstennahen Territorien unter der Oberhoheit der indischen Fürsten aus. Die 1600 gegründete engl.
East India Company
erhielt von Elisabeth   I. das Monopol im Handel mit O.-I. und war (nach dem Niedergang der holländischen und 1763 auch der französischen O.-I.-Kompanien) de facto Herrscherin über ‹Britisch-Indien› mit allen souveränen Rechten. Ihr Handelsgebiet schloss China und Persien ein. Nach Kriegen mit indischen Völkern wurden in den nächsten Jahrzehnten weite Territorien unterworfen und unter brit. ‹Verwaltung› gestellt. Erst nach der Auflösung der E.I.C. 1858 wurde Indien tatsächlich Kolonie der brit. Krone, der Generalgouverneur Vizekönig.
    Pesthof
Der so genannte P. wurde 1606 für ansteckend Kranke (Pestilenz) außerhalb der Stadt nahe der Grenze zu Altona gebaut und nach und nach zur mehrflügeligen Anlage samt Kirche erweitert. Bald wurden auch Sieche und psychisch Kranke untergebracht (bis Ende des 18.   Jh.s nicht von den infektiös Kranken getrennt), die letzten tatsächlich Pestkranken bei der letzten Epidemie in Norddeutschland 1713, die allein in Hamburg ca. 11   000   Tote forderte. Die 800   –   1000   Kranken vegetierten schlecht versorgt in großen, stinkenden, zumeist überfüllten Sälen dahin, dreimal wöchentlich kam ein (!) Arzt. Wer reich genug war, konnte Einzelzellen mieten. Wer aggressiv oder gefährlich war, wurde in ‹Tollkoben› angekettet, sargähnliche Verliese in den Wänden, die nur ein Loch für den Kopf hatten. J.   F.   Struensee, in den 60er Jahren des18.   Jh.s Stadtphysikus in Altona, urteilte:
‹In solchen Behausungen des Grauens kann wohl eher ein

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