Der tote Moench
geht zu langsam!«, keuchte Bob.
»Deswegen hat der Stollen ja auch so gut gehalten«, erwiderte Justus schnaufend.
»Nicht reden, arbeiten!« Peter schlug wie besessen auf das Loch ein.
Doch es dauerte gut zehn Minuten, bis die Öffnung groß genug war, dass die drei Jungen ins Freie kriechen konnten. Noch während Justus und Bob aus dem Loch kletterten, lief Peter zu dem Eingang, den sie vorher benützt hatten.
»Verdammt!«, fluchte er. »Sie ist nicht hier! Christine ist weg!«
Justus und Bob kamen atemlos angerannt. Hektisch leuchteten sie die nächste Umgebung ab. Christine war nirgends zu sehen.
»Mein Gott, er wird sie doch nicht ...?« Peter ließ den Rest des Satzes unausgesprochen.
»Zum Haus!«, entschied Justus.
Die drei ??? rannten los. Sie hetzten durch den Wald, ließen das Gerätehaus hinter sich und jagten über die Wiese.
»Da!« Peter zeigte auf das große Wohnzimmerfenster, das auf die Terrasse hinausging. Der Schatten eines Menschen zeichnete sich hinter den Gardinen ab.
»Jetzt entkommt er uns nicht mehr!« Justus wirkte wild entschlossen.
Die drei ??? legten die letzten Meter zurück und preschten über die Terrasse. In vollem Tempo rasten sie durch die offene Terrassentür und stürzten ins Wohnzimmer.
Ein lauter Schrei.
Christine riss die Arme in die Höhe und fiel rücklings aufs Sofa. Das Telefon in ihrer Hand flog in hohem Bogen durch die Luft.
»Christine?« Justus war zugleich völlig verdutzt und erleichtert.
»Gott sei Dank!«, entfuhr es Peter.
»Meine Güte!«, japste Christine. »Ihr hättet mich fast zu Tode erschreckt.«
»Geht es Ihnen gut?«, fragte Bob.
»Bis auf den Herzinfarkt gerade eben, ja, einigermaßen.«
»Was ist passiert?«
»Haben Sie den Mönch gesehen?«
Christine atmete erst einmal kräftig durch. »Ja, Jungs, habe ich. Aber eines nach dem anderen. Zunächst ist es doch wohl wichtiger zu erfahren, wie es euch geht.«
Die drei Detektive berichteten in kurzen Worten, was sich unten in dem Gang abgespielt hatte. Aber dann wollten sie unbedingt wissen, was Christine widerfahren war.
»So viel gibt es da nicht zu erzählen«, sagte sie. »Ihr wart ein paar Minuten da unten, als plötzlich der Boden zu beben begann. Dann stürzte aus dem Loch eine schwarze Gestalt in Kutte hervor, hieb mir die Laterne aus der Hand und stieß mich zur Seite. Ich fiel hin, schlug hart mit dem Kopf auf und war kurz besinnungslos. Als ich wieder zu mir kam, bin ich geradewegs ins Haus gelaufen, um die Polizei zu rufen.«
»Die Polizei ist unterwegs?«, fragte Peter nach.
»Ja, sie müsste jeden Moment hier sein.«
»Haben Sie den Mann erkannt?«, wollte Justus wissen.
»Nein, das ging alles viel zu schnell. Aber habt ihr eine Erklärung, warum der Einbrecher als Mönch verkleidet war?«
Der Erste Detektiv nickte. Er hatte sich schon seine Gedanken darüber gemacht. »Wahrscheinlich eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass er gesehen wird. Man sollte sich dann wohl an die Gerüchte erinnern und denken, dass mal wieder ein Toter seinem Grab entstiegen ist. Und als Tarnung ist die Verkleidung ebenfalls von Vorteil.«
»Verrückt!« Christine tippte sich an die Stirn. »Und jetzt setzt euch. Ich hole Eis für unsere Blessuren. Hoffentlich habe ich genug.«
Einige Minuten später klingelte es am Tor, und kurz danach standen zwei Streifenbeamte in Christines Wohnzimmer. Allerdings konnten auch sie nicht mehr allzu viel tun. Sie befragten Christine und die drei ???, nahmen ein kurzes Protokoll auf und sahen sich noch einmal ausgiebig im Garten um. Der Eindringling war jedoch verschwunden. Nichts deutete mehr darauf hin, dass sich noch irgendjemand auf dem Grundstück befand.
»Wir werden noch ein paarmal durch die Siedlung fahren«, sagte einer der Polizisten zu Christine. »Aber ich glaube, für heute ist der Spuk vorbei. Morgen früh wird sich dann einer unser Inspektors mit Ihnen in Verbindung setzen. Womöglich will er das Grundstück noch einmal bei Tageslicht unter die Lupe nehmen. Vor allem auf diesen ominösen Stollen sollte man mal einen Blick werfen.«
»Gut, danke, Officer. Vielen Dank.« Christine lächelte müde. »Und ihr drei fahrt jetzt auch nach Hause. Ich komme schon zurecht.«
»Sicher?«, fragte Justus. »Oder sollen wir nicht doch besser hierbleiben?«
Christine winkte ab. »Nein, nein, ihr müsst euch ausruhen. Diese Nacht war für euch aufregend und vor allem schmerzhaft genug.« Sie sah die drei mit einem bekümmerten Gesichtsausdruck
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