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Der tote Moench

Der tote Moench

Titel: Der tote Moench Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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egal.
    »Dann wollen wir uns mal den Zauberwald ansehen«, unkte Justus.
    Der Zweite Detektiv lächelte gequält. »Sehr witzig. Außerdem wäre Friedhofswald zutreffender.«
    »Stimmt.« Justus gab sich überrascht. »Wenn wir irgendwo auf Zombies treffen, dann hier.«
    Peter schnitt seinem Freund eine gruslige Grimasse. Aber wirklich zum Scherzen war ihm nicht zumute.
    Die drei ??? verließen den Schuppen, stellten sich an den Waldrand und ließen die Strahlen ihrer Taschenlampen durch die Baumstämme gleiten. Auch aus dem Wald drang kein Mucks zu ihnen. Nicht einmal der Bachlauf war zu hören. Wahrscheinlich war die Pumpe nachts abgestellt.
    Im Abstand von wenigen Metern drangen die drei Detektive nebeneinander in das Wäldchen vor. Sie tasteten mit ihren Lichtfingern Moos und Wurzeln am Boden ab, ließen sie über Stämme kriechen, und Peter leuchtete auch ein ums andere Mal hinauf in die Kronen. Zweige knickten leise unter ihren Schuhen, und einmal schimpfte Justus verhalten, weil er an einem abgebrochenen Ast hängen geblieben war.
    Dann plötzlich ein Schrei! Und gleichzeitig ein lautes Knacken, ein Schleifen und kurz darauf ein dumpfer Laut.
    »Bob!«
    »Bob, mein Gott!«
    Justus und Peter rannten sofort in die Richtung, aus der die Geräusche gekommen waren. Irgendetwas war mit Bob passiert.
    »Dritter! Wo bist du?«
    Bob war weg! Der Wald hatte ihn verschluckt!
    »Hier!« Ein klägliches Krächzen war zu hören.
    »Wo?« Justus und Peter leuchteten wie wild um sich. Bob musste ganz in der Nähe sein.
    »Hier unten. Verdammt, tut das weh.«
    Ein Lichtstrahl kroch wackelnd aus dem Boden. Justus und Peter liefen hin und hielten ihre Taschenlampen nach unten.
    »Bob! Bist du verletzt?«
    Der Dritte Detektiv lag in einem annähernd rechteckigen Loch, das etwa zwei Meter tief war. Seine Ränder waren von Moos und Wurzelwerk zerfranst, und daneben lagen ein paar verwitterte Bretter sowie Bruchstücke einer alten Steinplatte.
    »Nein, geht schon.« Bob rieb sich mit schmerverzerrtem Gesicht den Hintern. »Bin wohl mehr erschrocken.«
    Justus kniete sich hin und untersuchte das Loch genauer. »Kollegen! Seht euch das an!«
    Der Strahl seiner Taschenlampe leuchtete das Loch aus. Lehmige Wände hinter Bob und rechts und links von ihm. Aber vor Bob verlor sich das Licht in der Dunkelheit.

Der tote Mönch
    »Jungs! Was ist passiert?« Auf einmal war Christine bei ihnen. Völlig außer Atem und mit sorgenvoller Miene sah sie von Justus zu Peter. »Ich habe einen Schrei gehört.« Die Laterne in ihrer Hand wackelte unruhig hin und her.
    Justus deutete nach unten. »Hier. Bob ist in dieses Loch gefallen.«
    »Kein Loch«, korrigierte Peter und wischte über eines der steinernen Bruchstücke. »Grab. Es ist ein Grab. Auf dieser Tafel sind noch Reste einer eingemeißelten Schrift zu erkennen. Und ein Kreuz.«
    »Vielleicht war es mal ein Grab«, entgegnete Justus, »jetzt ist es auf alle Fälle der Eingang zu einem unterirdischen Stollen.«
    »Ein unterirdischer Stollen?« Christine blickte Justus überrascht an.
    »Ja«, bestätigte Bob aus dem Loch. »Soweit ich das von hier aus beurteilen kann, geht es circa zwanzig Meter nach Westen, und dann macht der Gang einen Knick.«
    »Bob, hast du dir wehgetan?«, fragte Christine besorgt.
    »Nein, alles in Ordnung.«
    »Gott sei Dank. Dann komm jetzt rauf. Das reicht für heute. Sonst passiert euch wirklich noch was. Hier sieht man ja die Hand vor Augen nicht.«
    Jetzt war es Justus, der sie erstaunt ansah. »Mrs Harkinson, wir können jetzt nicht aufhören. Womöglich haben Sie Ihre Sinne doch nicht getrogen. Es könnte durchaus sein, dass der Stollen doch auf irgendeinem Weg zu Ihrem Haus führt und sich da unten tatsächlich jemand befindet. Nein, wir müssen diesen Gang untersuchen. Unbedingt.«
    »Aber das ist doch gefährlich.«
    »Wir sind zu dritt«, entgegnete Justus gelassen und begann, in das Loch hinabzusteigen.
    Peter sah Christine an und zuckte schicksalsergeben mit den Schultern. Ihm war aus langjähriger Erfahrung völlig klar, dass sich Justus nicht von seinem Vorhaben würde abbringen lassen. Dann ging er in die Hocke und ließ sich an der Stollenwand hinabgleiten.
    »Aber ich warte hier auf euch«, sagte Christine bestimmt.
    »Gehen Sie besser zurück ins Haus«, rief Bob. Er war mittlerweile aufgestanden und klopfte sich den gröbsten Dreck von der Kleidung. »Wir kommen zu Ihnen, sobald wir hier fertig sind.«
    »Ich warte hier«, antwortete Christine knapp.

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