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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Theoretische Studien der Metadyne Nucleonic Instrument Company of Reading, Berkshire – eine Tochtergesellschaft der gewaltigen Intercontinental Data and Control Corporation mit Sitz in Portland, Oregon, USA. Geistesabwesend betrachtete er die Bilder vom immer kleiner werdenden Hendon, die über den Wandbildschirm der Kabine flimmerten, und versuchte erneut, so etwas wie eine Erklärung für die Ereignisse der letzten Tage zu finden.
    Seine Arbeiten an der Materie-Antimaterie-Auflösung waren gut vorangekommen. Forsyth-Scott hatte Hunts Berichte mit sichtlichem Interesse studiert, und deshalb wußte er, daß die Tests gut vorangekommen waren. Um so eigen-

    artiger war es, daß er Hunt eines Morgens in sein Büro zitiert und ihn einfach gebeten hatte, alles stehen und liegen zu lassen und so bald wie möglich zur IDCC-Zentrale in Portland zu fliegen. Ausdrucksweise und Gebaren des Geschäftsführers hatten deutlich gemacht, daß er sein Ersuchen hauptsächlich der Höflichkeit zuliebe in solch freundliche Worte gekleidet hatte. In Wirklichkeit handelte es sich hier um eine der seltenen Gelegenheiten, in der Hunt keine Wahl mehr blieb.
    Auf Hunts Fragen hin hatte Forsyth-Scott freimütig verkündet, daß er keine Ahnung habe, warum Hunts sofortige Anwesenheit in der IDCC-Zentrale so dringend erforderlich sei. Am vorhergehenden Abend hatte Forsyth-Scott eine Videonachricht von Felix Borlan, dem Präsidenten der IDCC, erhalten. Borlan hatte angeordnet, daß der einzige funktionierende Skop-Prototyp für den sofortigen Versand in die USA vorbereitet werden solle. Die Sache habe absolute Priorität. Ein Installationsteam solle ebenfalls nach Portland fliegen. Er hatte auch darauf bestanden, daß Hunt persönlich für unbestimmte Zeit herüberkam, um an irgendeinem Projekt mitzuarbeiten, das keinen Aufschub duldete. Forsyth-Scott hatte Borlans Nachricht auf dem Tischdisplay noch einmal abgespielt, nur um Hunt zu zeigen, daß er tatsächlich im Sinne einer Direktive handelte, deren Hintergrund er nicht verstand. Seltsamer noch, Borlan selbst schien ebenfalls nicht in der Lage gewesen zu sein, präzise zu formulieren, wofür das Instrument und sein Erfinder unbedingt benötigt wurden.
    Das Trimagniskop war als Folge von Hunts zweijährigen Forschungen hinsichtlich bestimmter Aspekte der Neutrino-Physik entwickelt worden und versprach das vielver-

    sprechendste Wagnis zu werden, das die IDCC je eingegangen war. Hunt hatte nachgewiesen, daß ein Neutrinostrahl, der durch eine feste Masse gesandt wurde, in der unmittelbaren Nähe von Atomkernen gewissen Wechsel-wirkungen unterlag, die das Energieniveau des Strahls meßbar veränderten. Er hatte eine Möglichkeit entwickelt, durch Rasterabtastung eines Objekts mit drei synchroni-sierten, sich überkreuzenden Strahlen genügend Daten zu gewinnen, um damit ein 3-D-Farbhologramm zu erzeugen, das vom Original optisch nicht zu unterscheiden war. Und da die Neutrinostrahlen feste Materie vollständig durch-drangen, war es überdies genauso einfach, innere sowie auch äußere Optikanzeigen zu gewinnen. Verbunden mit der Hochleistungsverstärkung, die in diese Technik integriert war, erwuchsen daraus Möglichkeiten, die von nichts, was der Markt derzeit anbot, auch nur annähernd erreicht wurden. Die Untersuchung des qantitativen Zellstoffwechsels, Bionik, Neurochirurgie, Metallurgie, Qualitätskontrolle – die Anzahl der möglichen Anwendungs-bereiche war nicht abzuschätzen. Nachfrage und Profit würden enorm sein. Den Prototyp und seinen Schöpfer in die USA zu schaffen, machte einen Strich durch die sorgfältige Produktionsplanung, ließ den Marketing-Feldzug wirkungslos verpuffen und grenzte an eine Katastrophe.
    Borlan wußte dies so gut wie jeder andere auch. Je mehr Hunt darüber nachdachte, desto weniger plausibel erschienen ihm die verschiedenen möglichen Erklärungen, die ihm zuerst in den Sinn gekommen waren, und desto sicherer wurde er, daß die Antwort auf seine Fragen, wie auch immer sie aussehen mochte, nicht bei Felix Borlan oder der IDCC zu finden war.

    Sein Gedankengang wurde von einer Stimme unterbrochen, die aus dem Lautsprecher drang, der irgendwo in der Kabinendecke installiert war.
    »Guten Tag, meine Damen und Herren. Hier spricht Flugkapitän Mason. Im Namen der British Airways möchte ich Sie an Bord dieser Boeing 1017 herzlich willkommen heißen. Wir haben nun unsere normale Flughöhe von achtzig Kilometern und die Standardreisegeschwindigkeit von 5900

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