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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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beständige Rauschen des Flusses, der stürzend und brausend und drängend unterwegs war, um sich mit den Wassern des fernen Nils zu vereinigen.
    In der Nähe ertönte das Knirschen von Stiefeln auf Kies. Ein paar Sekunden später tauchte Jörg Hutlauer auf, Ziebelmanns Assistent. Sein Hemd war dunkel und mit Schweißflecken und Schmutz bedeckt.
    »Puh!« Der Neuankömmling hielt inne und wischte sich mit etwas die Stirn ab, das einmal ein Taschentuch gewesen war. »Bin ich kaputt. Ein Bier, ein Bad, Abendessen, dann ins Bett – das ist mein Programm für heute abend.«
    Ziebelmann grinste. »Anstrengender Tag?«
    »Haben keine Pause gemacht. Wir haben Sektor Fünf bis zur unteren Terrasse ausgedehnt. Der Untergrund ist da überhaupt nicht so schlecht. Wir haben ganz schön Fortschritte gemacht.«
    »Irgendwas Neues?«
    »Ich habe dies hier mitgebracht ... dachte, es könnte Sie interessieren. Da unten ist noch mehr. Es wird aufbewahrt, bis Sie morgen runterkommen.« Hutlauer reichte die Dinge herüber, die er getragen hatte, und schritt weiter ins Zelt hinein, um sich aus dem Stapel von Kisten und Kartons eine Bierdose zu holen.
    »Hmm ...« Ziebelmann drehte den Knochen in seiner Hand hin und her. »Menschlicher Oberschenkelknochen ... schwer.« Er studierte die ungewöhnliche Wölbung und maß mit seinem Blick die Größe. »Neandertaler, würde ich sagen ... oder sehr nahe verwandt.«
    »Das habe ich auch gedacht.«
    Der Professor legte das Fossil vorsichtig auf ein Tablett, bedeckte es mit einem Tuch und legte das Tablett auf die Truhe, die direkt im Zeltgang stand. Dann nahm er eine handliche Feuersteinspritze auf, die auf einfache, aber wirkungsvolle Weise durch das Abschlagen von langen, dünnen Splittern hergestellt worden war.
    »Was halten Sie hiervon?« fragte er.
    Hutlauer trat aus dem Schatten heraus und hielt inne, um einen langen, großzügigen Schluck aus der Dose zu nehmen.
    »Nun, die Form weist auf spätes Pleistozän hin, ich würde auf spätes Paläolithikum schließen – die Art der Herstellung paßt dazu. Wahrscheinlich ein Schaber zum Abhäuten. Am Griff befinden sich mikrolithische Bereiche, ebenso am Ende der Spitze. Berücksichtigt man den Fundort, dann würde ich es der Capsian-Kultur ziemlich nahe zuordnen.« Er ließ die Dose sinken und warf Ziebelmann einen fragenden Blick zu.
    »Nicht schlecht«, gab der Professor nickend zurück. Er legte den Feuerstein auf ein Tablett neben dem ersten und fügte den Identifikationszettel hinzu, den Hutlauer ausgeschrieben hatte. »Morgen, wenn das Licht ein bißchen besser ist, sehen wir uns das mal näher an.«
    An der Tür trat Hutlauer zu ihm. Das Geplapper und Geschrei vom unteren Sims sagte ihnen, daß bei den Einheimischen erneut über irgend etwas eine der endlosen kleinen Familienstreitereien entbrannt war.
    »Tee fertig, wenn's jemanden interessiert!« rief eine Stimme hinter dem nächsten Zelt.
    Ziebelmann hob die Augenbrauen und befeuchtete seine Lippen. »Was für eine prächtige Idee«, sagte er. »Kommen Sie Jörg.«
    Sie schritten zur Behelfsküche herüber, wo Rudi Warendorf auf einem Felsen saß und Löffel voll Teesatz aus einer Büchse in einen großen Topf mit blubberndem Wasser schaufelte.
    »Hallo Prof ... hallo Jörg«, begrüßte er die beiden, als sie zum ihm traten. »Ist in ein oder zwei Minuten aufgekocht.«
    Ziebelmann wischte sich seine Hände auf der Brustseite seines Hemdes ab. »Prima. Genau das brauche ich jetzt.« Ganz automatisch suchten seine Augen umher und bemerkten die mit Tüchern bedeckten Tabletts, die auf dem Zeichentisch an der Seite von Warendorfs Zelt abgelegt waren.
    »Aha, Sie sind also auch recht fleißig gewesen«, stellte er fest. »Was haben wir denn da?«
    Warendorf folgte seinem Blick.
    »Jomatto hat sie vor einer halben Stunde heraufgebracht. Sie stammen von der unteren Terrasse, Sektor Zwei – östliches Ende. Sehen Sie sie sich an.«
    Ziebelmann schritt zum Tisch hinüber und nahm das Tuch von einem Tablett herunter, und während er die säuberlich angeordnete Sammlung inspizierte, murmelte er gleichzeitig geistesabwesend vor sich hin.
    »Aha, noch mehr Schaber ... Hmmm ... Das könnte eine Handaxt sein. Ja, ich glaube, das ist eine ... Teile von Kiefernknochen, menschlich ... sehen aus, als könnten sie recht gut zusammenpassen. Schädeldecke ... Knöcherne Speerspitzen ... Hmmm ...« Er nahm das Tuch vom zweiten Tablett herunter und ließ seinen Blick flüchtig über den Inhalt gleiten.

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