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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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einer ehrgeizigen, wissenschaftlichen Expedition oder etwas in der Art, aber das spielt im Augenblick keine Rolle. Wichtiger ist, daß wir nun eine Sammlung von Tier- und Pflanzentrophäen besitzen, die noch niemals zuvor von menschlichen Augen betrachtet worden sind: einen umfassenden Querschnitt durch viele Lebensformen, die vor fünfundzwanzig Millionen Jahren, während des späten Oligozäns und frühen Miozäns, auf der Erde existiert haben!«
    Hunt und Caldwell starrten ihn ungläubig an. Danchekker verschränkte die Arme und wartete.
    »Die Erde!« brachte Caldwell hervor und hatte Schwierigkeiten, die beiden Worte zu formulieren. »Wollen Sie mir erzählen, das Schiff käme von der Erde?«
    »Ich sehe keine andere mögliche Erklärung«, gab Danchekker zurück. »Ohne jeden Zweifel beförderte das Schiff eine Vielfalt von tierischen Lebensformen, die eindeutig mit den Spezies identisch sind, die infolge von Untersuchungen terrestrischer Fossilien seit Jahrhunderten gut bekannt sind. Die Biologen des Jupiter-Vier -Unternehmens sind sich ihrer Schlußfolgerung völlig sicher. Und aufgrund der Daten, die sie uns übermittelten, sehe ich keinen Anlaß, ihre Überzeugung in Zweifel zu ziehen.« Danchekker streckte seine Hand erneut zu der Tastatur aus. »Ich werde Ihnen einige Beispiele davon als Beweise zeigen«, sagte er.
    Das Abbild des Fischskeletts verschwand und wurde durch das einer massiven, hornlosen, rhinozerosähnlichen Kreatur ersetzt. Im Hintergrund befand sich ein gewaltiger geöffneter Behälter, aus dem das Tier vermutlich herausgeholt worden war. Er lag vor einer Wand, die offenbar aus Eis war, umgeben von Kabeln, Ketten und Teilen eines aus Metallstreben bestehenden Gitterwerks.
    »Ein Baluchitherium , meine Herren«, informierte sie Danchekker. »Oder etwas, das dem so ähnlich ist, daß mir der Unterschied nicht auffällt. Dieses Tier hatte eine Schulterhöhe von knapp drei Metern und war schwerer als ein Elefant. Es ist ein gutes Beispiel für die Titanoheres , die titanischen Tiere, die im Nord- und Südamerika des Oligozäns weit verbreitet waren, kurz darauf aber ziemlich abrupt ausstarben.«
    »Wollen Sie behaupten, daß dieser niedliche Kerl lebendig war, als das Schiff abstürzte?« erkundigte sich Caldwell in einem ungläubigen Tonfall.
    Danchekker schüttelte den Kopf. »Dieser hier nicht. Wie Sie sehen können, ist er uns praktisch in einem so guten Zustand in die Hände gefallen, als sei er lebendig. Er ist aus dem im Hintergrund zu sehenden Container herausgeholt worden, wo er gut verpackt und konserviert war, um eine lange Zeit zu überdauern. Glücklicherweise war der, der ihn eingepackt hat, ein Fachmann. Wie ich eben schon sagte, befanden sich an Bord des Schiffes aber auch Käfige und Gehege, die ursprünglich lebende Musterexemplare enthielten. Aber bis zu ihrer Entdeckung durch uns war außer ihrem Skelett nichts mehr übriggeblieben, wie auch im Falle der Besatzung. Von dieser besonderen Spezies befanden sich sechs Exemplare in den Gehegen.«
    Mit einem Tastendruck wechselte der Professor das Bild und zeigte ihnen einen kleinen Vierfüßler mit spindeldürren Beinen.
    » Mesohippus – Urahn des heutigen Pferdes. Ungefähr so groß wie ein Collie; lief auf dreizehigen Pfoten, wobei der mittlere Zeh stark verlängert war, was deutlich auf das heutige, einzehige Pferd hinweist. Es gibt noch eine lange Liste ebensolcher Beispiele, und jedes einzelne könnte von jedem beliebigen Studenten früherer, irdischer Lebensformen sofort eingeordnet werden.«
    Sprachlos starrten Hunt und Caldwell auf den Schirm, als das Bild erneut wechselte. Diesmal zeigte es etwas, was auf den ersten Blick ein mittelgroßer Affe aus der Familie der Gibbons oder Schimpansen zu sein schien. Eine nähere Untersuchung jedoch offenbarte Unterschiede, die es von der allgemeinen Kategorie der Affen trennten. Die Schädelstruktur war feiner, besonders im Bereich des Unterkiefers: Das Kinn hatte sich zurückgeschoben und ragte fast nur bis zur Höhe der Nasenspitze vor. Für einen Affen waren die Arme verhältnismäßig kurz, die Brust war breiter und flacher, die Beine waren länger und geradliniger. Ferner war die Oppositionsstellung des großen Zehs verschwunden.
    Bevor er mit seinem Kommentar fortfuhr, gab ihnen Danchekker reichlich Zeit, die Details zu registrieren.
    »Das Wesen, welches Sie dort vor sich sehen, gehört offensichtlich zur allgemeinen Familie der Anthropoiden, der auch der Mensch und die

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