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Der Tote vom Kliff

Der Tote vom Kliff

Titel: Der Tote vom Kliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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Kurz darauf traf der blau-silberne Streifenwagen der
Polizei-Zentralstation Westerland ein.
    * * *
    Langsam rollte der silberne Mercedes
A-Klasse die Kurhausstraße entlang.
    »Da vorn ist es«, sagte Erster Hauptkommissar
Christoph Johannes und schob sich mit dem Zeigefinger den Mittelsteg seiner
Brille die Nase aufwärts.
    »Da wäre ich nicht drauf gekommen«, brummte
Oberkommissar Große Jäger, der am Steuer saß. »Wie hast du das geraten?« Er sah
Christoph Johannes von der Seite an und griente. Das Aufgebot an
Einsatzfahrzeugen war unübersehbar, abgesehen vom Flatterband mit dem Aufdruck
»Polizeiabsperrung«. Die beiden Beamten der Kriminalpolizeistelle in der
Polizeidirektion Husum waren mit dem Autoshuttle über den Hindenburgdamm auf
die Insel gekommen.
    Große Jäger parkte den Mercedes hinter dem älteren VW LT .
Es war das Fahrzeug der Spurensicherung von der Bezirkskriminalinspektion aus
Flensburg.
    »Da ist ja die ganze Familie wieder versammelt«, sagte
Große Jäger und steckte sich eine Zigarette an, die er aus einer zerknautschten
Packung fingerte. Er schlug mit der flachen Hand gegen die Taschen der
schmuddeligen Jeans, fluchte, als er dabei eine zweite angebrochene
Zigarettenpackung erwischte, grummelte: »Ach – hier«, und zog ein Feuerzeug aus
der Tasche. Deutlich vernehmbar sog er den Rauch in seine Lungen. Er verzog das
Gesicht zu einem erneuten Grinsen, als er Christoph Johannes’ missbilligendes
Kopfschütteln gewahrte.
    Sie gingen auf die Pforte im Friesenwall zu, die auf
das Grundstück führte und an der ein uniformierter Beamter Wache hielt.
    Der Polizist nickte und grüßte freundlich. »Moin. Auch
mal wieder auf Sylt?«
    Große Jäger drehte sich zu Christoph Johannes um.
»Sylt? Da müssen wir uns verfahren haben. Ich dachte, hier ist der Tegernsee.«
    Christoph Johannes winkte ab. »Das müssen Sie nicht
ernst nehmen«, sagte er zu dem Beamten.
    Der lächelte zurück. »Wer kennt Große Jäger nicht.«
    Der Oberkommissar hatte inzwischen den Nebeneingang
entdeckt. Er zog noch zwei Mal an seiner Zigarette, bevor er sich umsah, zwei Schritte
in Richtung Garten machte und die Kippe in den Rasen stecke. Er kehrte zum
Eingang zurück und rief in das Haus hinein.
    »Hallo?«
    »Nein!«, kam einem Echo gleich ein gellender Schrei
aus dem Dunkeln. »Das darf nicht wahr sein. Womit habe ich das verdient,
dass dieser Typ hier auftaucht.« Den Worten folgte ein kleiner, fast
glatzköpfiger Mann, der in einen nahezu durchsichtigen Schutzanzug der
Spurensicherer gekleidet war.
    »Hallo«, begrüßte Hauptkommissar Klaus Jürgensen
Christoph Johannes und Große Jäger. Dann räusperte er sich.
    »Moin, Klaus«, erwiderte Christoph Johannes, während
Große Jäger vorsichtig am Schutzanzug zupfte.
    »Nun kommst du schon aus Flensburg, der Stadt Beate
Uhses. Gab es das Ganzkörperkondom nicht eine Nummer kleiner?«
    »Da müssen zur Not auch solche Leute wie du
hineinpassen«, spielte Jürgensen auf Große Jägers Schmerbauch an, der über der
schmutzigen Jeans hing und die Gürtelschnalle nahezu verdeckte.
    Große Jäger schüttelte den Kopf. »Bist du krank?
Normalerweise höre ich dich immer fluchen, wenn du an die Westküste kommst. Das
Wetter ist zu ungemütlich, die Leichen liegen im Dreck und sind fürchterlich
zugerichtet, oder der Fundort ist zu kalt und zu nass. Wieso höre ich nicht das
gewohnte Hohelied der Klage?«
    »Nichts trifft hier zu«, antwortete Jürgensen, während
Christoph Johannes dem ihm wohlbekannten Dialog amüsiert lauschte. »Wir haben
hier eine Wasserleiche, die in einem sauberen und gechlorten Swimmingpool
aufgefunden wurde. Und in der Schwimmhalle ist es wunderbar geheizt. Und sauber
gemacht hat auch jemand. Sogar die zuletzt benutzten Gläser sind hygienisch
sauber im Geschirrspüler abgewaschen worden.«
    »Vom vermutlichen Täter?«, fragte Große Jäger, während
sie langsam durch das Haus gingen.
    »Wenn du der Überzeugung bist, dass die Putzfrau es
war, dann ja. Sie hat übrigens den Toten entdeckt.«
    »Wieso sprechen wir vom Täter?«, fragte Christoph
Johannes. »Ein Toter in einem Schwimmbecken – das könnte auch ein Unfall sein.«
    »In diesem Fall nicht«, erwiderte Jürgensen.
Inzwischen hatten sie den Zugang zum Atrium mit dem Schwimmbecken erreicht.
Dort waren mehrere Leute aus Jürgensens Team mit der Spurensicherung
beschäftigt.
    Am Beckenrand lag der Tote.
    »Donnerwetter«, entfuhr es Große Jäger. »Ich bin zwar
oft geneigt, dir zu

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