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Der Tote vom Silbersee (German Edition)

Der Tote vom Silbersee (German Edition)

Titel: Der Tote vom Silbersee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Schmid , Christine Schneider
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sah sich um. Der Silbersee machte seinem Namen alle Ehre, er glänzte wie im Märchen.
    »Ich träume, das kann alles gar nicht wahr sein«, flüsterte Lena. Dann hörte sie das Hecheln eines Hundes …

40
    Sie hatten sich immer noch viel zu sagen, ihre Freundin und sie, stellte die Kommissarin im Stillen fest. Sie kannten sich aus der Jugendzeit.
    »Wir sollten uns viel öfters treffen. Du bist eine Freundin, die mir nie Vorwürfe macht und auf die ich mich verlassen kann.« Belu seufzte zufrieden.
    Damals, als ihre kurze Ehe in die Brüche ging, hatte ihre Freundin sie getröstet und aufgemuntert. Freundschaften müssen gepflegt werden, sonst rosten sie. Das wusste auch Belu. Sie gab ihrem Beruf viel zu viel Raum.
    Wie schön, dass Bernd so ein verständnisvoller Mensch ist und auch für sich selbst Zeit braucht. Sonst wären wir beide wohl schon lange nicht mehr zusammen. Sie wagte, den Gedanken nicht zu Ende zu denken. Automatisch griff sie zum Handy, stellte es an und übersah geflissentlich Lenas Anruf. Sie wählte die Nummer ihres Büros.
    »Wo bist du denn, Chefin?«, meinte ihr Assistent KPM vorwurfsvoll und ohne Einleitung. Seine Stimme klang noch immer erkältet.
    »Ein bisschen Privatleben darf ich ja auch noch haben«, schnappte sie. »Also, was gibt’s?«
    »Sie wollte nur dich persönlich sprechen, weigerte sich, uns auch nur zu sagen, was sie von dir will.«
    »Nun sag schon, wer ist es!«, unterbrach ihn seine Chefin. Als er ihr den Namen nannte, stieg Belus Adrenalinspiegel sprunghaft an.
    ***
    Trixi begann zu kreischen und wie wild zu bellen. Im Mondlicht sah Lena den riesigen Hund. Es war Astor, der Labrador des Richters. In diesem Moment hatte er nichts mehr von einem braven Familienhund. Sein Knurren kam tief aus der Brust. Er würde sie zerfleischen, sie und Trixi. Ihr blieb nur ein Ausweg: der See. Lena watete ins Wasser hinaus, Trixi fest an sich gedrückt. Immer weiter floh sie, bis ihr das Wasser an der Hüfte stand. Der Labrador rannte knurrend am Ufer hin und her. Neben ihm tauchte der Richter auf.
    Lena sah, wie Jan von Lindenberg nur kurz die Hand hochhob. Der Hund folgte sofort, ging bei Fuß.
    »Damit kommen Sie kein zweites Mal durch!«, schrie Lena.
    » Ich rühre Sie nicht an! Der See ist der Mörder!«, hörte sie die gelangweilte Stimme des Richters.
    Er siezt mich wieder. Welch ein dummer Gedanke mir in den Sinn kommt. Lena sah sich um, sie war gefangen. Der Mann am Ufer brauchte nur zu warten, bis die giftigen Dämpfe sie ohnmächtig werden ließen. Wie lange würde es dauern? Brachten diese samtigen weißen Nebelbänke um sie herum bereits den Tod? Lena versuchte, flach zu atmen. Die Kälte setzte ihr zu, sie spürte, wie ihre Glieder allmählich steif wurden. Panik ergriff sie. Lena begann völlig hirnlos, hin und herzuwaten. Der Hund am Ufer verfolgte jede ihrer Bewegungen. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Beine schwerer wurden, dass die Gestalten am Ufer in weite Ferne rückten. Sie kniff die Augen zusammen. Seufzte Trixi etwa in ihren Armen? Lena streichelte das Gesichtchen des Hundes. Tränen rannen über ihre Wangen. Das war es also, das Ende. Wenigstens würden sie nicht merken, wie sie ertranken, denn die giftigen Dämpfe ließen sie sicher bald bewusstlos werden.
    ***
    Plötzlich richtete sich Trixi in ihren Armen auf und gab ein heiseres Bellen von sich. Scheinwerfer erhellten das Ufer. »Bleiben Sie stehen, Polizei!«, hörte Lena eine Frauenstimme. »Frau Wälchli, ruhig bleiben. Bleiben Sie um Himmels willen ruhig. Waten Sie langsam auf das Ufer zu. Langsam! Nicht noch mehr Schlamm aufwühlen!«
    Die Ereignisse überstürzten sich. Jan von Lindenberg-Faustus und der Hüne begannen zu laufen. Die Polizisten brüllten Befehle und Lena sah, wie die Kommissarin am Ufer hin- und herrannte.
    »Kommen Sie ans Ufer, langsam!«, schrie sie. »Wühlen Sie nicht noch mehr Schlamm auf. Sie dürfen nicht ohnmächtig werden!«
    Lena versuchte, sich zu bewegen, doch sie spürte, dass ihre Beine nachgaben. Sie hatte keine Kraft mehr. Dann sah sie, wie der Labrador zum Sprung auf die Kommissarin ansetzte.
    Es waren nur noch wenige Meter bis zum rettenden Ufer. Mit letzter Kraft schrie Lena verzweifelt: »Der Hund!«
    Später wusste sie nicht, ob sie richtig gesehen hatte. Die Kommissarin wirbelte herum, hob den Arm, und schon flog der Labrador durch die Luft, verbiss sich im Arm der kleinen Kommissarin. Doch Lena hörte keinen Schmerzensschrei. Stattdessen sah sie, wie die

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