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Der Tote vom Silbersee (German Edition)

Der Tote vom Silbersee (German Edition)

Titel: Der Tote vom Silbersee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Schmid , Christine Schneider
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Sie würde sich nur lächerlich machen. Sie huschte in die Dunkelheit hinein. Das Anwesen war riesig. Ganz hinten an einer Mauer entdeckte sie ein Häuschen mit kleinen, vergitterten Fenstern. Ein Vorhängeschloss sicherte die Tür. Plötzlich begann Trixi die Pfoten in den Boden zu stemmen. Sie winselte. Im fahlen Licht, das von der hell erleuchteten Villa kam, sah Lena, dass ihre Hündin die Haare aufstellte.
    »Nun komm schon, stell dich nicht so an!« Keine Chance, Trixi weigerte sich, auch nur einen einzigen weiteren Schritt zu machen. Lena klemmte sie unter den Arm und ging um das Häuschen herum. Trixi jaulte und strampelte. Aus dem Innern des Häuschens war kein Laut zu hören. Dicht an der Mauer stand ein großer Müllcontainer auf Rollen. Am Runddeckel war eine Art Kindersicherung angebracht. Als sie darauf zuging, begann Trixi, ihre Pfoten gegen Lenas Seite zu stemmen. Trixi fiepte und wand sich in ihrem Arm. Lena ignorierte dies und rüttelte am Schloss. Es gelang ihr, den Deckel leicht anzuheben, sodass sie einen Blick in den Container werfen konnte. Sie wich zurück: Es roch nach Verwesung. Sie holte ihr Handy heraus und leuchtete hinein. Ein Schrei des Entsetzens bahnte sich den Weg. Lena kämpfte gegen eine Ohnmacht. Doch irgendetwas zwang sie, noch mal genau hineinzusehen. Zuoberst lag eine Katze, oder das, was von ihr übrig war. Die Gedärme hingen ihr heraus, ein Bein war aus dem Gelenk gerissen. Daneben lag ein schwarzer Hund, auch ihm waren Fleischfetzen herausgerissen worden. Lena erbrach sich gleich neben dem Container. Ihre Beine knickten ein und sie musste sich setzen. Dann wählte sie Frau Nürnbergers Handynummer. Es klingelte, dann ertönte das Besetztzeichen.
    »Hat die mich etwa weggeklickt?«
    Lena versuchte es erneut, doch es kam nur die Mailbox, auf die sie nun panisch sprach.
    »Gehen Sie bitte ran, Frau Nürnberger, bitte, bitte. Richter Jan von Lindenberg heißt mit weiterem Namen Faustus. Ich habe das in den Nachrichten gehört, als nach dem gewonnenen Prozess eine Vita des Richters gesendet wurde. Da wurde sein voller Name Jan von Lindenberg-Faustus genannt. Ich habe hier im Garten des Richters einen Container gefunden, da liegen zerfetzte Katzen und Hunde.«
    Der Rest des Satzes blieb ihr im Hals stecken, als der Strahl einer Taschenlampe sie blendete.
    »Sieh mal an, welch unerwarteter Besuch!«, hörte sie die schmeichelnde Stimme Jans. Sie schirmte ihre Augen vor dem Licht ab und erkannte ihn neben einem Mann mit kahl rasiertem Schädel.
    »Soll ich sie …«, begann der Hüne. Er beendete den Satz nicht.
    Der Richter warf einen Blick auf den Behälter. Seine Stimme klang messerscharf.
    »Wie kommt es, dass man in den Container sehen kann, Richard? Habe ich dir nicht gesagt, du sollst ihn ordentlich versperren?«
    Der Hüne stotterte: »Ich, ich weiß nicht. Ich verspreche, es kommt nicht wieder vor!«
    Im Schein des fahlen Mondes sah Lena, wie der Richter lächelte. Doch seine Augen schienen zu glitzern.
    Dann wechselte seine Stimme zu einem väterlichen Ton. »Tja, deine Neugier, liebe Lena, wird es mir leider unmöglich machen, dich am Leben zu lassen!«
    Es war nicht mehr die Stimme, mit der er zu ihr am Würstelstand und beim Essen gesprochen hatte. Es kam Lena vor, als ob sie einem Fremden gegenüberstand. Der Schock machte sie sprachlos.
    »Gib mir dein Handy!«, sagte Jan ganz sanft.
    Der Riese trat auf Lena zu und entriss ihr das gute Stück. Er drückte einige Tasten.
    »Sie hat eine Belu Nürnberger angerufen!«
    Die Stimme des Richters klang jetzt fast bedauernd.
    »Aber, aber, wer denkst du denn, wer du bist? James Bond?«
    Lena fand ihre Sprache wieder.
    »Du bist also dieser ominöse Boss der Hundekampfmafia? Es hat also doch gestimmt, was Andy gesagt hat«, stieß sie hervor.
    Das Lachen des Richters klang stolz. »Den dummen Penner mit seinem Köter meinst du wohl? Ich wusste gar nicht, dass er Andy hieß. Ich muss gestehen, sein Hund hat tapfer gekämpft, aber dann wurde dieser Punk zu gierig. Meinte, mir sogar drohen zu können. Wir mussten drei unserer Hunde auf ihn ansetzen, ehe der endlich krepierte.«
    Lena zitterte. »Und der Reporter, Friedhelm Suser, haben Sie den auch ermordet?«
    »Ach, Lena, du hast immer noch nicht verstanden. Man legt sich doch nicht mit mir an. Dieser idiotische Reporter war mir auf den Fersen. Dabei wollte der Schisser zuerst nur über Kampfhunde schreiben. Hatte nämlich panische Angst vor Hunden. Weiß der Teufel, wie der

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