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Der Tote vom Silbersee (German Edition)

Der Tote vom Silbersee (German Edition)

Titel: Der Tote vom Silbersee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Schmid , Christine Schneider
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auf mich gekommen ist. Da musste ich doch was unternehmen.«
    »Sie Scheusal, Sie Perversling, Sie …« Lena brachte es nicht über sich, den Mann zu duzen.
    »Gib mir deine Trixi. Am besten werfe ich siegleich meinen Hunden vor! Ja, das sollte ich tun, wäre gar nicht schlecht!« Jan grinste süffisant.
    Lena schrie auf und presste Trixi an ihre Brust.
    »Das würde auffallen, wenn der Köter nicht bei ihr ist«, gab der Riese zu bedenken.
    »Du hast recht, Richard. Lass es wie einen Unfall aussehen. Tja, eigentlich schade um dich, Lena, wir hätten sicher großen Spaß miteinander gehabt.«
    ***
    Bertaluise Nürnberger hastete durch die Innenstadt. Ihre Freundin hatte angerufen und vorwurfsvoll gefragt, wann sie denn endlich wieder mal Zeit für sie habe. Sie hatten sich im Casa Pane gegenüber dem Kaufhof verabredet und wie immer war Belu zu spät. Die Melodie von all you need is love ertönte. Die Kommissarin griff in ihre Handtasche, während sie weiterhastete. Warf einen Blick auf das Display.
    »Oh nein, nicht schon wieder! Frau Wälchli, ich habe die Nase gestrichen voll von Ihnen.«
    Mit einem Griff schaltete sie ihr Handy aus. Ein bis zwei Stunden Ruhe und ein Gespräch – das war sie ihrer Freundin schuldig.
    ***
    Fast hörte Lena wieder die warme Stimme, die so gut zu dem Mann passte, mit dem sie an der Würstelbude gelacht und herumgealbert hatte.
    »Lassen Sie mich gehen, Kommissarin Nürnberger wird gleich hier sein!«
    Lena versuchte, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. Auch Trixi schien ihre Angst zu spüren und versuchte, ihr das Gesicht zu lecken.
    Aber da war sie wieder, diese kalte, unbeteiligte Stimme, als er verächtlich lächelte.
    »Ach, der Frau Kommissarin haben wir ja jede Menge stichhaltige Beweise geliefert. Die wird den Gammelfleischtypen als Täter sehen.«
    »Von Ihnen stammte der anonyme Hinweis?«, stammelte Lena. Jetzt lachte der Richter laut auf. Fast schien es, als ob ihn Lenas Fassungslosigkeit amüsierte.
    »Von wem denn sonst? Man legt sich nicht mit mir an, nein, das macht man nicht – nicht mehr!«
    Sein Gesicht verzog sich im Schein des spärlichen Lichtes zu einer Fratze.
    »Das ist schon meinem Alten nicht gut bekommen. Er hatte einen kleinen Herzanfall, den er nicht überlebte. Und auch die beiden Kleinkriminellen, die mich als Kind attackiert haben, die habe ich für viele Jahre in den Knast geschickt. Die sitzen jetzt eine Weile.«
    Plötzlich trat er nahe an Lena heran und starrte ihr ins Gesicht. »Spürst du es auch, Lena? Das Ende?«
    Lena war unfähig, sich zu rühren. Ihre Glieder schienen wie Blei. Trixi wimmerte.
    »Geh du mal vor«, wies er Richard an, »ich hole unseren besten Hund!«
    »Sie meinen zum Silbersee?«, fragte der Riese.
    »Sicher, hat doch bei diesem Reporter wunderbar geklappt, oder?«
    Lena spürte, wie ihre Beine nachgaben. Der Richter verschwand in der Dunkelheit. »Los, komm!«
    Richard packte ihren Arm, hielt ihn fest wie ein Schraubstock und zog sie hoch. » Wenn du schreist, dreh ich dem Köter den Hals um!«
    Trixi versuchte ihn zu schnappen, doch Lena hielt ihr die Schnauze zu. Durch eine kleine Pforte in der Mauer, die man kaum erkennen konnte, schleppte der Hüne sie zu einem Auto. Er schubste sie hinein, schwang sich auf den Fahrersitz und legte einen Kavalierstart hin. Lena wollte geistesgegenwärtig die Tür öffnen.
    »Keine Chance«, meinte der Schrank, »Kindersicherung.«
    Lena kam es vor, als wenn Stunden vergingen, als das Fahrzeug mit quietschenden Reifen durch die Große Straße zum Dutzendteich-Park Richtung Silbersee raste. Richard stieg auf die Bremse, sodass das Fahrzeug schlingerte. Er riss die Tür auf.
    »Raus hier und achte auf deinen Köter«, knurrte er. Unbarmherzig schubste er Lena vor sich her.
    Kein Mensch war weit und breit zu sehen. Mit einem Male verstand Lena. Von hier aus brachte man nachts die Kampfhunde zur Kampfarena in der Beuthener Straße. Quer durch den dunklen Park fiel das nicht auf. Würden sie die Kampfhunde auf sie und Trixi hetzen?
    Ich hole unseren besten Hund , hatte der Richter gesagt. Sie fühlte, wie ihr schlecht wurde. Sie wagte es nicht, Trixi auf den Boden zu setzen. Einige Meter vor dem Ufer des Silbersees stieß Richard sie und fasste ihren Ellenbogen. Das Schilf war zusammengetreten, es war totenstill. Plötzlich ließ der Kerl sie los. Er verschwand in die dunkle Nacht.
    »Die Vorstellung wird gleich beginnen!«, schallte eine hämische Stimme durch die Nacht. Lena

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