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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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Schule zu sein und von einer der katholischen Nonnen gerügt zu werden.
    »Danach habe ich nicht gefragt. Ich will, dass Sie es mir schwören. Schwören Sie, dass sich die ganze Sache so abgespielt hat, wie Sie sagen.«
    »Ich schwöre.«
    Lassiter holte tief Luft und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Sie schaute zu Boden und hinauf zur Decke, dann ließ sie die Luft aus ihren Lungen mit einem langen, erschöpften Atemzug entweichen. Sarah hatte Angst, dass die Frau das Ganze als Blödsinn abstempelte und einfach wegging. Endlich hatte sie einen visuellen Beweis für das Erlebte, und trotzdem war die Geschichte dadurch kein Stück glaubhafter geworden. Sie ergab noch immer keinen Sinn.
    »Okay. Dann machen wir es. Ich rede mit dem Richter. Torres, du forderst ein paar Kollegen an und lässt den Scheißkerl von gegenüber festnehmen.«
    Detective Lassiter erhob sich vom Bett und Sarah und Torres stöhnten auf. Während die Polizistin auf dem Bett gesessen hatte, war Blut aus der Matratze durch die Laken gesickert und hatte einen perfekten Abdruck ihrer Pobacken hinterlassen. Der verlängerte Rücken der Polizistin war nass vom Blut.
    »Was zur Hölle ...?«
    »Ich schätze, jetzt haben wir, was wir brauchen, um die Spurensicherung herzubestellen.«
    »Scheiße. Das ist meine Lieblingshose.«
    Torres grinste. »Nun ist sie ein Beweismittel.«
    »Scheiße«, wiederholte Lassiter.
    Sarah starrte den Blutfleck an. Irgendwie war er viel realer und entsetzlicher als alles auf dem Video. Denn mit dieser roten Pfütze ließen sich die Bilder auf dem Band nicht länger leugnen.
    »Versuchen Sie doch bitte noch einmal, Ihren Mann zu erreichen. Er soll sich auf dem Polizeirevier mit uns treffen. Wir brauchen die Aussagen von Ihnen beiden. Sie sollten versuchen, sich an so viele Einzelheiten wie möglich zu erinnern.«
    Sarahs Hand zitterte, als sie nach ihrem Handy griff. Sie stierte unverwandt auf den großen roten Gesäßabdruck auf dem Laken. Ihre Finger wollten gerade Joshs Nummer eintippen, als das Telefon zu vibrieren begann. Erschrocken ließ sie es fallen. Es krabbelte über den Fußboden, während Sarah davorstand und es anstarrte. Schließlich hob sie es auf, bevor sich der Anrufbeantworter dazwischenschaltete.
    »Josh?«
    »Was ist los? Bist du okay?«
    »Die Polizei ist hier. Mir geht’s gut. Er war wieder im Haus. Als wir beide geschlafen haben. Er ist eingebrochen und hat mich vergewaltigt. Es ist alles auf dem Video.«
    Eine Pause entstand.
    »Haben die Polizisten das Band gesehen?«
    Sie wusste, dass er nach so etwas wie einer Bestätigung suchte. Die Polizisten sollten ihm die Geschichte bezeugen.
    »Ja. Sie haben es gesehen. Josh?«
    »Ja?«
    »Er hat auch mit dir ... Sachen gemacht.«
    Sie hatte nicht geplant, es ihm zu sagen. Sie wollte nicht, dass er auf der Heimfahrt darüber nachgrübelte. Sie wollte nicht, dass er abgelenkt war, zu schnell fuhr und womöglich in einen Unfall verwickelt wurde. Sie wollte nicht, dass er Szenen in seinem Kopf abspulte, eine entsetzlicher als die andere, wenn er sich auszumalen versuchte, was für Sachen Dale mit ihm angestellt hatte. Aber noch weniger wollte sie, dass er erfuhr, was man ihm angetan hatte, während er von Polizisten umgeben war, die Zeuge wurden, wie er von diesem verfluchten Perversen vergewaltigt wurde.
    Joshs Stimme klang schwach und unnatürlich leise und ängstlich.
    »Was für Sachen? Wie kann er mir etwas angetan haben, ohne mich dabei zu wecken? Wie kann er überhaupt etwas getan haben? Hat er uns betäubt, wie wir vermutet haben?«
    »Nein. Wir waren beide wach.«
    »Wach? Das ist unmöglich.«
    »Du musst das Video sehen. Er hat uns getötet. Uns beide. Und dann hat er ... ich weiß nicht, was er gemacht hat. Er hat uns irgendwie zurückgeholt.«
    »Zurückgeholt?«
    »Komm bitte zur Wache. Ich fahre gleich mit den Detectives hin. Sie brauchen unsere Aussagen.«
    »Lass mich mit der Polizei reden.«
    Sarah gab Detective Lassiter das Handy.
    »Hallo, Mr. Lincoln.«
    »Was zum Teufel geht da vor?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich ein Videoband mit mehrfachen Vergewaltigungen und zwei Morden habe und jetzt über die Straße gehen werde, um Ihren Nachbarn festzunehmen. Außerdem brauche ich Sie auf der Wache, um Ihre Aussage aufzunehmen.«
    »Sagten Sie mehrfache Vergewaltigungen?«
    »Mr. Lincoln, treffen Sie sich bitte mit uns auf der Wache. Ich kann Ihnen im Moment nicht mehr dazu sagen. Sie müssen es sich ansehen. Ich

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