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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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war ein ganz und gar unwirkliches Erlebnis, ihren eigenen leblosen Körper zu sehen, wie er auf der Plastikplane lag und ausblutete. Wie war das möglich? Wie konnte sie ihre eigene Ermordung auf Video nacherleben? Das ergab doch keinen Sinn. An ihrer Brust ließ sich keine Spur einer Verletzung erkennen. Nur eine kleine Sommersprosse, die sie schon hatte, solange sie denken konnte. Davon abgesehen wirkte ihre Haut glatt und makellos. Sie spielte den Rest des Videos ab.
    Sie erlebte mit, wie Dale sich abmühte, Josh auf das Bett zu hieven, ohne dass frisches Blut von der Plane auf das gesäuberte Bett und den Boden lief. Dann beugte er sich über ihr Gesicht. Aus der Vogelperspektive der Kamera konnte sie nicht genau erkennen, was er tat. Küsste er sie? Vorsichtig entfernte er die Plane um sie herum, erneut sorgsam darauf bedacht, dass kein Blut auf die saubere Bettwäsche tropfte. Und da fiel ihr auf, dass die Wunde in ihrer Brust verschwunden war und sie atmete.
    »Was zur Hölle ...?«
    Sarah spulte zurück. Sie täuschte sich nicht: In einer Minute war sie tot und blutüberströmt, in der nächsten atmete sie. Sie ließ das Band weiterlaufen und beobachtete, wie Dale das Gleiche mit Josh tat, bevor er Plane, Klebeband, Messer und Hammer einsammelte und zur Tür hinaushuschte. Einige weitere Minuten vergingen; dann stand Josh auf und machte sich für die Arbeit fertig.
    »Das ist unmöglich. Das ist absolut unmöglich!«
    Sie hatte ihren Beweis, den Beweis, auf den sie gewartet hatte, aber was sollte sie davon halten? Selbst mit der Aufzeichnung direkt vor Augen konnte sie es nicht glauben.
    »Weil es schlicht und einfach unmöglich ist!«
    Sarah sah sich die Aufzeichnung noch einmal an. Erneut wurde ihr übel, und bei Joshs Vergewaltigung musste sie vorspulen.
    »Mein armer Mann.« Sie fragte sich, ob sie ihm das tatsächlich zeigen sollte. Die Bilder würden ihn für den Rest seines Lebens verfolgen. Dann wieder die Morde, das Saubermachen und schließlich die Wiederbelebung. Irgendwie hatte Dale sie beide zurück ins Leben geholt.
    Sarah sank auf den Boden. Sie saß einfach nur da und starrte den Fernseher an, wusste nicht, was sie tun oder wen sie anrufen sollte. Sie musste Josh anrufen, aber sie wollte nicht, dass er es ebenfalls zu Gesicht bekam. Es würde ihn vernichten. Sie musste die Polizei informieren. Aber was konnte die schon damit anfangen? Es ergab überhaupt keinen Sinn. Sarah griff nach ihrem Handy und wählte die 11. Detective Lassiter nahm nach dem zweiten Klingeln ab.
    »Hallo?«
    »Detective Lassiter?«
    »Ja? Wer ist da?«
    »Hier ist Sarah Lincoln.«
    »Mrs. Lincoln?«
    »Ja.«
    Sarah schwieg. Sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte.
    »Ist alles okay?«
    »Nein. Ich meine ... ich weiß es nicht. Ich habe etwas, das Sie unbedingt sehen müssen. Ich habe es auf Band ... auf Video.«
    »Die Vergewaltigung?«
    »Ja.« Sarah schwieg wieder. »Und mehr.«
    »Ich bin gleich da.«
    Sarah legte auf und holte tief Luft, dann wählte sie Joshs Nummer. Er ging nicht ran. Nach dem fünften Läuten meldete sich seine Mailbox. Er war wohl bereits im Casino.
    »Äh ... Josh. Du musst mich zurückrufen. Es ist wieder passiert. Und ... und ich habe es auf Video ... alles. Es ist furchtbar. Dieses kranke Schwein. Es ist so schrecklich! Und da ist noch mehr. Ich weiß, warum wir uns an nichts erinnern. Ich weiß, warum ich glaubte, dass er mich ermordet hat. Er hat’s wirklich getan! Er hat uns beide ermordet. Es ist völlig verrückt. Ruf mich zurück. Nein. Komm nach Hause. Komm so schnell wie möglich her. Ich kann es dir am Telefon nicht erklären. Du musst es selbst sehen. Ich muss es dir zeigen.«
    Sarah legte auf und blieb mit der Pistole im Schoß sitzen. Sie starrte durchs Fenster auf das Haus gegenüber und kämpfte gegen den Drang an, hinzugehen und an Dales Tür zu klopfen, um ihm den Kopf wegzupusten. Es war schwieriger, als sie es sich jemals vorstellen konnte.
    Als der schwarze Crown Victoria vor dem Haus bremste, hielt Sarah noch immer die Waffe in der Hand. Irgendwann hatte sie den Hahn gespannt. Sie zielte damit auf die Haustür des Nachbarn, bis das hartnäckige Klingeln der Türglocke sie aus ihrer Erstarrung riss. Als sie die Waffe sicherte, stellte Sarah sich für einen Moment die Frage, was sie wohl getan hätte, wenn die Tür gegenüber aufgegangen und Dale herausgekommen wäre. Sie malte sich aus, wie sie den Abzug wieder und wieder drückte und die winzigen roten Explosionen auf

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