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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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wieder zu Dominique. Carmine versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, aber sie war ganz auf Risquée fixiert. Sie sah verängstigt und verwirrt aus. Carmine bezweifelte, dass sie je zuvor etwas wie Risquée zu Gesicht bekommen hatte, außer vielleicht im Fernsehen.
    »Wie war noch gleich dein Name, Baby?« Risquée war wieder ganz Zucker und Licht. Genau die gleiche Stimme schlug sie bei ihren Freiern an, um ihren Schwanz hoch und die Brieftasche auf zu kriegen.
    »Dominique.«
    »Ein sehr schöner Name, Schatz. Hat deine Mama dich so genannt?«
    »Ja.«
    »Was hat dieser...«, sie verzog angewidert den Mund, »dieser ›Mann‹ dir gesagt, wie er heißt?«
    Dominique sah Carmine an. Carmine schüttelte den Kopf und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn, um zu sagen, dass Risquée verrückt sei, aber Dominique schaute weg.
    »Louis. Louis de Ville.«
    » Luuuiiiiiii !« Risquées kreischendes Gelächter erinnerte an eine läufige Hyäne. »Und was hat Luuuiiiii dir erzählt, was er beruflich macht?«
    »Er sagt, er ist Fotograf«, sagte Dominique und blickte Carmine auf einmal wütend an, weil sie ihn zum ersten Mal so sah, wie er wirklich war. Er wollte abhauen, nur weg hier, aber er konnte sich nicht von der Stelle bewegen. Es fühlte sich an, als wären seine Füße in der Erde festgewachsen, die gerade unter ihm eingebrochen war.
    »Mir hat er erzählt, er ist Talentsucher für eine Plattenfirma. Das ist schon eine ganze Weile her. Er meinte, er macht eine zweite Tina Turner aus mir. Er hat dir eine Visitenkarte gegeben, stimmt’s?«
    Dominique nickte.
    »Nun, lass dir sagen, Süße, dieser Wichser hier ist Zuhälter. Kapiert? Er ist ein gottverdammter Lude. Er hat vor, dich süßen kleinen Schatz in den Abgrund zu ziehen. Und heute ist ungefähr der glücklichste Tag deines Lebens, Baby.«
    »Das … das … das ist nicht wahr!« Carmine hatte seine Stimme wiedergefunden. »Dom, hör mir zu, diese Frau …«
    »Halt dein verdammtes Maul, Dreckstück!« Risquée wirbelte herum und schlug ihm so fest ins Gesicht, dass ihm die Füllungen in den Backenzähnen wackelten und er vor Schmerz aufschrie.
    »Lass dich nie wieder in meiner Nähe blicken, du Schwein«, sagte Dominique mit eiskalter Stimme. »Sonst rufe ich die Polizei. Du widerst mich an.«
    »Was?«, rief Carmine. »Du glaubst ihr?«
    Aber Dominique hatte ihm bereits den Rücken zugekehrt und ging schnell davon, vermutlich, um den Chef zu holen.
    Carmine fühlte sich, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. Risquées Handabdruck brannte ihm auf der Wange.
    Sie packte ihn am Arm und zerrte ihn aus dem Restaurant, weg von den Schaufensterpuppen, weg von dem Platz, der, bis vor sehr kurzem, sein Lieblingsplatz gewesen war. Sie zerrte ihn über den Gehweg wie eine große Stoffpuppe, ihre Absätze klapperten lautstark auf dem Pflaster, ihr Plastikkleid quietschte bei jeder Bewegung; wer ihr im Weg stand, wurde beiseitegestoßen. Er wollte sich losreißen, aber sie hielt ihn fest, ihre Hand mit seinem Arm verschweißt.
    Ganz in der Nähe der Stelle, wo er seinen Wagen geparkt hatte, warf sie ihn gegen die Hauswand.
    »Du schuldest mir was, Nigga!«, brüllte sie.
    »Hör zu, ich … Es tut mir leid, dass ich dich nicht aus dem Knast geholt habe. Es gab Probleme mit den Papieren, verstehst du?«, sagte er und merkte selbst, dass er winselte. Sie schlug ihm mit dem Handrücken ins Gesicht. Er spürte, wie ihre Fingerknöchel auf seinen Wangenknochen trafen, und schrie auf.
    »Schwachsinn! Alles Schwachsinn! Ich will Geld, du Dreckstück! Wo ist dein Geld?«
    Sie wartete nicht auf eine Antwort. Sie packte ihn mit der linken Hand bei den Eiern und drückte fest zu, mit der Rechten tastete sie seine Hosentaschen ab, bis sie die Rolle mit den 4000 Dollar gefunden hatte: verschiedene Scheine, von einer Klammer aus purem Gold zusammengehalten. Er war sehr stolz auf diese Klammer, deren Gold auf dem matten Grün erst richtig zur Geltung kam.
    Sie zählte die Scheine und warf die Rolle in ihre Handtasche.
    »Was machst du da?«, jammerte er. »Das ist meine ganze Kohle!«
    »Falsch, Nigga. Das war deine ganze Kohle. Jetzt ist es meine Kohle!«
    »Verdammt, Baby! Nach allem, was ich für dich getan habe!«
    »Was du getan hast, Kahmyne Dezzamoo? Du hast mich in dem verdammten Knast sitzen lassen. Kein beschissener Lude auf der ganzen Welt lässt seine Mädchen im Knast sitzen. Das gehört zum Deal. Und du hast diesen Deal gebrochen. Du hast keine Ludenehre. Du

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