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Der Totenschmuck

Titel: Der Totenschmuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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erwidern, damit er sich nicht so sehr schämen musste, also sagte sie: »Ich habe in meiner Familie viel mit Depressionen zu kämpfen. Mich schockt nichts mehr.«

    Er lächelte. »Gut. Wie sind Sie denn darauf gekommen, dass er lügt?«
    »Er hat gesagt, er hätte Brad mit Seilen gefesselt gefunden.« Sie beobachtete sein Mienenspiel. »Nicht mit Krawatten.«
    Quinn schwieg.
    »Ich weiß, dass ich das wohl gar nicht wissen dürfte, aber Becca Dearborne hat ein paar Freunde angerufen, bevor Sie in die Wohnung gekommen sind. Ich habe das von einer Freundin von mir gehört, dass er mit Krawatten festgebunden war.«
    Er erhob sich und trat ans Fenster. »Mist. Wir haben diese Information zurückgehalten. Mittlerweile weiß es fast halb Boston.« Das Baby begann zu weinen, und Quinn hob es hoch, so dass es über seine Schulter schauen konnte und ging im Wohnzimmer auf und ab, während er sprach. »Ich muss morgen noch mal mit ihnen reden. Und denken Sie nicht mal daran zu fragen, ob Sie dabei sein dürfen.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich reiße mich nicht darum mitzuerleben, wenn Sie sie zusammenfalten.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Ich vermute, dass Camille es gewesen ist«, sagte Sweeney. »Ich meine, sie hat am meisten von allen zu verlieren, wenn sie mit der ganzen Sache in Verbindung gebracht wird. Drew hätte es auch gewesen sein können, aber irgendwie … Ich weiß auch nicht, ich würde ihm das einfach nicht abnehmen.«
    »Da könnten Sie Recht haben. Wir werden ja sehen«, murmelte Quinn. »Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar, dass Sie mir das alles erzählt haben.«
    Eine Weile sagten sie nichts und betrachteten das Baby.
    Schließlich sagte Sweeney: »Ich habe da eine Idee, die mag für Sie vielleicht verrückt klingen, aber ich verrate sie Ihnen trotzdem. Sie erinnern sich doch noch an die Brosche mit der Widmung ›Geliebter Sohn, Edmund‹?«

    Er nickte.
    »Nun, wie Sie wissen, habe ich mich dafür interessiert, und als wir erfahren haben, dass der Schmuck den Putnams gehört, habe ich herauszufinden versucht, wem diese Brosche gehört hat. Es stellte sich heraus, dass die Besitzerin Belinda Putnam gewesen ist, deren Sohn Edmund 1888 starb. Wissen Sie noch, auf der Rückseite der Brosche standen seine Lebensdaten, 4. März 1864 bis 23. Juni 1888. Ja, Belinda Putnam hat mich neugierig gemacht, und ich bin zum Mount-Auburn-Friedhof gegangen, wo das Familiengrab liegt und habe mir Edmunds Gedenkstein angesehen.«
    »Und?«, fragte Quinn ungeduldig. »Was dann?«
    »Der Geburtstag, der auf dem Stein steht, ist ein anderer als der auf der Brosche. Auf dem Stein steht der 4. Dezember, nicht der 4. März wie auf der Brosche. Das ist drei Monate später.«
    »Das muss ein Versehen gewesen sein«, erwiderte Quinn. »Ich bin sicher, dass bei Grabsteinen ständig Fehler gemacht werden.«
    »Aber denken Sie doch an die Kette«, versuchte Sweeney ihn zu überzeugen. »Belinda Putnam hat sie anfertigen lassen oder selbst angefertigt, nachdem ihr Mann Charles gestorben war - das war im April 1863.« Als Sweeney fortfuhr, begann es ihm langsam zu dämmern. »Ich denke, es ist für eine Frau rein biologisch einfach nicht möglich, zwölf Monate lang schwanger zu sein.«
    »Wenn das Datum auf der Brosche also stimmt, dann heißt das, Edmund war gar nicht sein Sohn.«
    »Genau.«
    »Und Sie denken, Brad hat das herausgefunden?«
    »Ich habe keine Ahnung. Er war vielleicht kurz davor, diese Entdeckung zu machen. Ich habe ein paar seiner Notizen durchgesehen, die er für mein Seminar gemacht hat und ich meine, er war an der Sache dran. Was wäre, wenn er bereits einen Verdacht gehabt und seiner Familie davon erzählt
hat? Was wäre, wenn jemand in der Familie verhindern wollte, dass er dahinterkommt, dass ihr Vorfahr unehelich war?«
    »Aber was würde das für einen Sinn machen? Das liegt hundert Jahre zurück. Es geht doch wohl nicht darum, dass sie das ganze Vermögen abtreten müssten, oder?«
    »Das kann ich nicht sagen. Es käme darauf an, was in seinem Testament steht. Charles Putnam hatte einen Bruder, und dessen Nachfahren hätten vielleicht Interesse daran, dass ein Teil des Putnam-Vermögens an sie übergeht.«
    »Können Sie so alte Testamente beschaffen?«
    »Na ja, ich habe ein bisschen Stammbaumforschung betrieben und weiß, dass Sie Kopien von offiziellen Dokumenten aus dem Massachusetts-Archiv bekommen können. Ich gehe davon aus, dass die Geburtsurkunde von Edmund Putnam auch hilfreich sein könnte,

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