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Der träumende Diamant 1 - Feuermagie

Titel: Der träumende Diamant 1 - Feuermagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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Schultern. Der Schein der Lampe verlieh ihrem Gesicht und ihrem Hals einen exotischen, sonnenverwöhnten Schein.
    »Wie viele Männer hast du getötet?«, fragte sie, ohne aufzusehen.
    Der Hackklotz war von Kratzern überzogen; ein Netz von Linien, die von Legionen von Salaten und Hackfleisch herrührten. Er entdeckte eine gesplitterte Furche und rieb mit dem Daumen darüber. »Drei.«
    »Und wie viele davon waren Drákon?«

    »Drei.«
    Ihre Wimpern hoben sich. »Ich hörte von fünf.«
    »Nun ja«, sagte er achselzuckend. »Die Leute mögen ordentliche Übertreibungen.«
    »Waren es Läufer?«
    Er antwortete nicht. Das brauchte er aber auch nicht. Sie griff nach einem weiteren Stück Brot und zerbröselte es gedankenverloren.
    »Verrätst du mir jetzt seinen Namen?«, fragte Kit. »Schließlich machen wir gemeinsame Sache.« Sie schwieg und sah stirnrunzelnd auf ihre Hände, weshalb er hinzufügte: »Ich bin hier, um dir zu helfen, Rue, aber du lässt mich in gefährlichem Ungewissen. Seinen Namen zu kennen, seine Familie, seine Geschichte, könnte die Jagd beschleunigen.«
    »Ist es wirklich das, was du willst?« Sie ließ den Rest des Brotes auf den Klotz fallen und bürstete ihre Finger ab. »Mir helfen?«
    »Natürlich.«
    »Ich kann nicht anders: Ich habe nicht das Gefühl, dass diese Angelegenheit in irgendeiner Hinsicht besonders vorteilhaft für dich wäre, Lord Langford. Vielleicht hättest du lieber eine Ehefrau als den Diamanten.«
    »Ich versichere dir«, sagte er bedächtig, »dass ich den Diamanten will.«
    »Und mich dazu?«
    »Ja«, gab er unumwunden zu, »dich auch. Ich werde das nicht abstreiten. Ich wollte dich vom ersten Augenblick an, als ich dich im Museum sah. Und schon davor. Ich wollte jeden Zentimeter von dir, seitdem ich dich und deine Anwesenheit das erste Mal gespürt habe. Ich will dich am Himmel und hier auf dem Erdboden. Ich will dich noch einmal küssen, ich will dich spüren, ich will dich in meinen Armen halten, und ich will
hören, wie du meinen Namen stöhnst, wenn ich in dir bin. Ich will all das und will es mit aller Macht. Jedes Mal, wenn ich dich ansehe, will ich es. Also wirst du dich daran gewöhnen müssen, Rue. Daran wird sich nichts ändern. Aber ich werde dich nicht zu etwas drängen, das du nicht willst. Und ich werde dir dabei helfen, Herte zu finden. Ich gebe dir mein Wort.«
    Ihre Wangen hatten zunächst ein zartes Rosa angenommen und waren nun beinahe scharlachrot. Ihre Lippen hatte sie aufeinandergepresst, als wolle sie die Worte zurückhalten. Sie starrte hinab auf den Hackklotz; ihre Wimpern waren sehr lang und sehr dunkel auf ihrer erhitzten Haut.
    Er musste seine Hände hinter dem Rücken verschränken, um sich davon abzuhalten, sie nach ihr auszustrecken.
    »Ich kenne seinen Namen nicht«, sagte sie nach einem endlosen, schmerzhaften Augenblick.
    »Wie bitte?«
    »Der Dieb. Ich kenne seinen Namen nicht. Ich habe nie behauptet, dass es anders wäre.«
    Ihr Blick wanderte zu ihm. »Aber ich kann ihn und den Diamanten trotzdem finden.«
    Er starrte sie schweigend an.
    »In wenigen Stunden wird der Tag anbrechen. Ich würde gerne vorher noch etwas Schlaf finden.« Sie rutschte auf dem Stuhl herum, bis sie ihn direkt ansehen konnte.
    »Ich werde nicht mit dir schlafen.«
    »Nein«, sagte er und drehte sich um, um die Lampe zu nehmen. Er umfasste sie mit beiden Händen und hielt den Blick auf die Flamme geheftet. »Gentlemen haben als Gäste eigene Zimmer im Far Perch .«
     
    Er träumte von Blut. Nicht von großen Mengen an Blut und auch nicht von geronnenem Blut, sondern der tödlichschönen
Ahnung davon: ein roter Halbkreis, wie Tautropfen, über schneeweißem Leinen verspritzt. Das scharlachrote Leuchten einer Blutlache, die in einem mit Sägespänen bestreuten Boden versickerte. Der klebrige, heiße Saft zwischen seinen Fingern. Der kupferartige Geruch, der in seiner Nase brannte.
    Am meisten quälte ihn der Geruch. Er wandte den Kopf, um ihm zu entgehen, und erwachte von einem schmerzhaften Stich an seiner Kehle.
    Kit öffnete die Augen.
    »Wo ist sie?«
    Die Stimme war hoch und dünn und unmittelbar neben seinem linken Ohr - was auch die Stelle war, wo eine Klinge fest gegen seinen Kiefer gepresst wurde.
    »Wo ist sie?«, fragte die Stimme noch einmal, und die geflüsterten Worte überschlugen sich beinahe vor Zorn. »Sag es mir, du Bastard! Oder ich werde dich töten!«
    In seinem Geist flackerten seine Möglichkeiten auf: Diese Person war klein, roch

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