Der träumende Diamant 2 - Erdmagie
Schlüsselbein spreizten. Seine Hand wärmte ihre
Haut, und sein Blick unter seinen Wimpern hervor, hellgelb und das Dunkel in ihm verbergend, fing den ihren ein.
»Du hattest nicht vor, mir von Draumr zu erzählen, nicht wahr?«
Er hob seine andere Hand und wickelte eine Goldsträhne um den Finger. »Verschlagener, kleiner Drache. Wir passen doch besser zusammen, als ich dachte.«
Sie spürte, wie sich ein Anflug von Verzweiflung in ihrem Herzen ausbreitete. »Versprich mir, dass du den Diamanten nicht gegen mich verwenden wirst.«
»Gegen dich?«, murmelte der Dieb und berührte mit den Lippen ihre Stirn - fedrig, flüchtig und kühl wie die Luft.
»Gegen meine Familie«, sagte sie. »Gegen mein Volk.«
Er flüsterte: »Es ist nur gegen , wenn man Widerstand leistet. Was, wenn ich den Diamanten für etwas verwende, das dir gefällt?«
»Dafür brauchst du Draumr nicht.« Sie umfasste sein Handgelenk und zog es weg, um sein Gesicht sehen zu können. »Versprich es mir, Zane. Bitte.«
Er ließ ihre Locke los. Dann sah er auf, wandte aber den Blick von ihr ab und starrte in die sternenklare Ferne, wie sie es zuvor getan hatte.
»Nein«, sagte er schließlich unumwunden. »Das verspreche ich nicht.«
Wieder presste sie ihre Hand gegen die Fensterscheibe. »Ich werde dich nicht zu ihm führen.«
»Nicht?« seine Augen suchten wieder die ihren, während sein Lächeln zurückkehrte. »Gestatte mir, einige Vermutungen anzustellen, Mylady.« Mit einer plötzlichen geschmeidigen Bewegung wandte er sich von ihr ab und ging zurück zum Bett. »Ich glaube, deine Träume haben nichts zu
tun mit der sonnigen Toskana. Ich glaube, sie handeln von dir und mir und diesem höchst faszinierenden Diamanten, den wir finden wollen. Ich schätze, am Ende fällt er mir in die Hände, ob du mich nun zu ihm führst oder nicht.« Er begann seinen Mantel aufzuknöpfen. »Lia, du träumst die Wahrheit, oder nicht? Liege ich richtig? Schon vor Jahren hast du mich mal deswegen gefragt. Es ist mir recht peinlich, dass ich mich gerade jetzt erst wieder daran erinnere.« Seinen Mantel hatte er über die Bettkante geworfen, blassgrau auf dem lila- und schieferfarbenen Muster der Tagesdecke. Langsam rutschte der Stoff zu Boden. »Ich nehme nicht für mich in Anspruch, ein Prophet oder Mystiker zu sein. Die Unwägbarkeiten des Schicksals haben mich nie sonderlich interessiert. Aber du … du interessierst mich, Lady Amalia. Alles an dir interessiert mich. Was glaubst du, was das zu bedeuten hat?«
Lia hielt seinem Blick stand. »Dass du mich liebst.«
»Darum geht es also? Ich sehe mich selbst in dir, das weiß ich. Deine Gedanken, deine Stimmungen, deine Augen - ich sehe mich. Und bis heute Abend hatte ich das nie begriffen. Und ist das Liebe? Ich fürchte, ich muss auf deine größere Weisheit vertrauen, Mylady. Anscheinend habe ich keinerlei Erfahrung mit diesem Thema.«
Niedergeschlagen schüttelte sie den Kopf. Sein Ton war spöttisch, aber sein Gesichtsausdruck war es nicht. Er verhöhnte sie, und er war ernsthaft zugleich, aber sie konnte nicht sagen, was überwog. Sie konnte überhaupt nichts mehr sagen: Dieser verdammte Prinz mit seiner verdammten Geschichte hatte alles verdorben, und es war wie ein langer, sich hinziehender, taumelnder freier Fall, voller Verzweiflung und ohne Halt. Alles hatte sich verändert, und alles war
dunkel. Sie fühlte sich gefangen und verängstigt, und der Mensch, von dem sie am meisten auf der Welt Trost wollte, stand bei ihr und entledigte sich beiläufig seiner Kleidung.
Zane zog seine Weste und seine Schuhe aus und öffnete sein Hemd. Seine nackte Haut schimmerte. Nur noch in Kniebundhosen und Strümpfen hob er die Arme und löste das Band in seinem Haar. Das Feuer warf seidige Schatten auf seinen Körper und betonte sein Muskelspiel. Unwillkürlich stieß Lia den Atem aus.
Zane sah sie von der Seite aus an, und es war ein heißer, gnadenloser Blick. »Wollen wir das Thema noch ein bisschen weiter erörtern? Ich habe eine hervorragende Idee, wie wir das machen können.«
Er ließ das Band auf den Boden fallen und öffnete seine Hose, Knopf für Knopf. Dann trat er aus dem letzten seiner Kleidungsstücke und wandte sich Lia zu, sodass der Schein des Feuers ihn gänzlich anleuchten konnte. Er war schlank, sonnengebräunt, erregt und schamlos. Seine Haare hingen ihm über den halben Rücken.
Lia geriet in Panik. Sie fühlte sich verzweifelt und konnte den Blick nicht abwenden.
Er streckte eine
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